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20.07.
15:38 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Knorr-Bremse visiert mit neuer Strategie bis 2026 fast 9 Mrd. Euro an Umsatzgröße an und Fresenius könnte von schweren Tornadoschäden an Pfizers US-Produktionsanlagen profitieren

Nach dem zuletzt starken Verlauf fehlen dem QIX Deutschland am Donnerstag neue Impulse. Folglich liegt er am Nachmittag unverändert bei 15.370 Punkten. Knorr-Bremse-Vorstand will bei dem Zulieferer in den kommenden 3 Jahren Wachstum und Profitabilität deutlich steigern, auch Teile des Portfolios könnten dabei verkauft werden. Fresenius dürfte über die Tochter Kabi zusätzliche Infusionslösungen für den US-Markt produzieren, da Pfizer an seinem Werk in North Carolina enorme Tornadoschäden erlitten hat.

 

Am gestrigen Handelstag gab im Qualitäts-Index die Aktie von Knorr-Bremse über 2 % nach, trotz spannender Unternehmens-Nachrichten. Und auch am Donnerstag liegt sie leicht im Minus bei aktuell 62,35 Euro. Dabei hat der Vorstand des Lkw- und Zugbremsenproduzenten gestern angekündigt, in den kommenden Jahren Wachstum und Profitabilität deutlich steigern zu wollen. Zudem sollen Teile des Portfolios auf den Prüfstand gestellt werden. Bis zu 1,4 Mrd. Euro des Knorr-Bremse-Umsatzes könnten diesbezüglich veräußert oder einem "straffen Sanierungsplan" unterzogen werden, erklärte der Manager gestern in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Demnach soll bis 2026 die Umsatzgröße von Knorr-Bremse auf 8 bis 9 Mrd. Euro klettern. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Industriezulieferer gruppenweite Einnahmen von rund 7,15 Mrd. Euro. Und bislang rechneten Analysten für 2026 auch nur mit durchschnittlich 8,5 Mrd. Euro an Erlösen. Die neuen Prognosen für Knorr-Bremse spiegeln offenbar auch die Einflussfaktoren der Coronapandemie, die hohe Inflation sowie die margenstarken Aktivitäten in China und der Wegfall des Russland-Geschäfts gut wider. Gerade im Zuggeschäft machte sich in Q1 der von dem Unternehmen vollzogene Rückzug aus Russland mit einem Ergebnisrückgang bemerkbar. Dennoch stieg bei Knorr-Bremse im letzten Quartal der Auftragseingang um rund 3 % auf 2,18 Mrd. Euro, obwohl das Management die Verkaufspreise zuletzt erneut anhob. Dabei bietet der Bremsspezialist nicht nur Bremssysteme und andere sicherheitsrelevante Lösungen für Schienen- und Nutzfahrzeuge an, sondern auch Türsysteme und Klimaanlagen.

Und um mittelfristig weiterhin gewinnträchtigere Geschäfte machen zu können, will sich Knorr-Bremse künftig auch von unrentablen Beteiligungen trennen. Die erste Maßnahme sei der Verkauf der Tochter Kiepe Electric, die rund 100 Mio. Euro bei niedriger Marge erwirtschaftet, kündigte der Knorr-Bremse-Chef zudem am Dienstag in der „FAZ“ an. In der Telefonkonferenz am Dienstag mit Analysten wiederum, versicherte der Manager, dass es sich nicht um eine komplette Kehrtwende handeln würde. Knorr-Bremse habe ein gutes Fundament, aber es gebe Schwachstellen und Gegenwind, betonte er. Aber um Erfolg zu haben, müsse sich das Unternehmen anpassen. Es seien in der Vergangenheit nicht immer die besten Entscheidungen getroffen worden, und er sei angetreten, um das bei Knorr-Bremse zu ändern. Der Vorstand zeigte zudem Verständnis, dass Investoren in den vergangenen Jahren das Vertrauen in Knorr-Bremse verloren haben. Nach den Aussagen zur mittelfristigen Strategie dürfte sich dies allerdings ändern. Aktuell ist das Geschäft trotz schwieriger Konjunkturlage mit einer EBIT-Marge von 11,0 % aber rentabel. Und auch die Aktie ist mit einem KGV von 12 günstig bewertet.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.

Kräftige Zugewinne von über 6,0 % auf aktuell 28,10 Euro verbucht am Donnerstag im Qualitäts-Index dagegen die Aktie von Fresenius. Was die Anteilsscheine des Gesundheitsdienstleisters heute antreibt, ist neben zuversichtlichen Analystenkommentaren zur Dialysetochter FMC vor allem die Nachricht, dass eine Fabrik des Pharmaherstellers Pfizer im US-Bundesstaat North Carolina offenbar enorme Tornadoschäden erlitten hat. Laut Nachrichtenagentur Reuters bestätigte Pfizer am Mittwoch, dass das Werk in Rocky Mount, das zu den weltweit größten Anlagen für sterile Injektionsprodukte gehöre, durch einen Tornado schwer beschädigt wurde. Die Anteilsscheine von Fresenius klettern insbesondere deshalb, weil in dem Pfizer-Werk bislang fast 30 % aller in den US-Krankenhäusern verwendeten sterilen Injektionsmittel hergestellt wurden. In der Anlage des US-Arzneimittelherstellers werden Reuters zufolge aber auch noch andere Produkte wie Antiinfektiva, neuromuskuläre Blocker sowie Ampullen und Spritzen produziert. Dennoch könnte Fresenius mit seiner Pharma- und Medizintechniktochter Kabi zu den größten Profiteuren des zerstörten Werks gehören.

Schließlich stellt die Tochter ebenfalls Infusionslösungen für den US-Markt her. Die amerikanischen Krankenhäuser könnten nun durchaus gezwungen sein, auf andere Injektionsproduktanbieter wie Fresenius zurückzugreifen. Zumindest so lange, bis die Pfizer-Fabrik den Betrieb wieder aufnehmen und produzieren kann. Dabei hatte das Management der Gesundheitsholding jüngst erklärt, das Wachstum des Geschäfts rund um biotechnologisch hergestellte Generika, klinische Ernährung und Medizintechnik bei der Tochter Kabi künftig beschleunigen zu wollen. Fresenius hat im Zuge der laufenden Umstrukturierung die Sparte sogar zur Säule der neuen Wachstumsstrategie gemacht. Die Papiere sind mit dem 11er-KGV jedenfalls auch noch nicht zu teuer.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u. a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 



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