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14.06.
15:54 Uhr
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Oracle's KI-getriebene Q4-Zahlen schieben SAP auf Jahreshöchststand und Aurubis bekräftigt erneut alle auf 2026 ausgelegten Wachstums- und Investitionspläne

Vor der heutigen US-Zinsentscheidung zeigt sich der QIX Deutschland am Mittwoch zurückhaltend und steht am Nachmittag unverändert bei 15.540 Punkten. Software- und Cloudspezialist SAP wird von unerwartet guten und KI-getriebenen Oracle-Jahreszahlen beflügelt, Investoren fordern mittlerweile auch weiterreichende KI-Investitionen. Aurubis bestätigt anvisierte kupfer- und recyclingbezogene Wachstumsprojekte, in die bis zu 1,1 Mrd. Euro in den USA, Bulgarien und Deutschland investiert werden sollen.

 

Die am Montagabend veröffentlichten Quartalszahlen vom US-Rivalen Oracle haben im Qualitäts-Index die SAP-Aktie am Dienstag deutlich beflügeln können. Am Mittwoch liegt sie aber erstmal wieder leicht im Minus bei 124,60 Euro. Dabei hatten vor allem florierende Cloud-Services und der Boom rund um Künstliche Intelligenz (KI) dem Softwarespezialisten Oracle im bis Ende Mai gelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 starken Rückenwind verliehen. Dementsprechend kletterten die Jahreserlöse des SAP-Konkurrenten um 18 % auf fast 50 Mrd. USD (46,5 Mrd. Euro), wie das Unternehmen am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Aktien von SAP stiegen im Windschatten der unerwartet guten und KI-getriebenen Oracle-Zahlen sogar auf den höchsten Stand seit November 2021. Vor allem auch, weil SAP als Software- und Cloud-Anbieter schon Mitte Mai auf einer US-Kundenmesse neue Funktionen mithilfe von KI vorgestellt hat, die Unternehmenskunden künftig einsetzen können. Die Relevanz der KI-Technologie ist unbestritten und seit Monaten auch vorherrschend in den Medien. Auch wegen des Aufkommens KI-gestützter Sprachmodelle wie demjenigen im Textroboter “ChatGPT“. SAP ist sich dessen auch bewusst, zumal es wieder einmal nur die großen US-Tech-Konzerne sind, die in diesem IT-Bereich unterwegs sind. Abseits von ChatGPT bietet der KI-Einsatz aber unzählige weitere Einsatzmöglichkeiten. Und geht es nach großen Investmentgesellschaften, dann soll SAP künftig beim Thema rund um KI ebenfalls ganz groß mitmischen.

Zuletzt forderte jedenfalls ein Fondsmanager von Union Investment, dass SAP verstärkt in diesen Bereich investieren müsse, da der Einsatz von KI über das Wohl und Wehe von Europas größtem Softwarehaus entscheiden könne. Das notwendige Kapital dafür sei nach dem milliardenschweren Verkauf von Qualtrics vorhanden. Die Beteiligung an der US-Datenanalyse-Tochter hatte SAP für 7,7 Mrd. USD jüngst an den Finanzinvestor Silver Lake verkauft. Die Aktionäre würden sich zwar über eine Sonderdividende freuen, betonte Union Investment. Aber die Qualtrics-Erträge sollten zumindest teilweise in Zukunftstechnologien reinvestiert werden, um langfristig vorne mitspielen zu können. Aktuell arbeitet SAP bezüglich neuer KI-Funktionen aber schon mit dem Branchenriesen Microsoft zusammen, dem wichtigsten Investor des ChatGPT-Betreibers OpenAI. So soll die Tochter der Walldorfer für Personalmanagement-Software etwa auf Dienste von Microsoft und OpenAI zugreifen können, um unter anderem die Gewinnung, Bindung und Qualifizierung von Mitarbeitern zu verbessern. Mit der Umsatzrendite von zuletzt 27 % erfüllt SAP jedenfalls auch wichtige Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Der eigentliche Tagesgewinner im Qualitäts-Index ist am Mittwoch die Aktie von Aurubis, die um 6,5 % auf 85,40 Euro zulegen kann. Ausschlaggebend für den heutigen Anstieg sind Aussagen des Vorstands, dass sich der Kupfer- und Recyclingspezialist bei den anvisierten Wachstumsplänen auf Kurs befindet. Unsere Wachstumsprojekte schreiten voran, sagte der Unternehmenschef am Dienstag auf einem Kapitalmarkttag in London. Wie bereits angekündigt will Aurubis dabei bis 2026 insgesamt rund 1,1 Mrd. Euro in den USA, Bulgarien und Deutschland investieren. Da das Unternehmen aber wenig Erfahrung mit der Errichtung neuer, großer Werke und umfangreicher Wachstumsinvestitionen gehabt habe, seien entsprechende Führungs- und Kontrollsysteme geschaffen worden, erklärte der Manager gestern. Den größten Gewinnbeitrag der aktuellen Wachstumsprojekte erwartet Aurubis von dem Recycling-Werk in Richmond (USA), in dem die Produktion im Jahr 2024 anlaufen soll. Rund 170 Mio. Euro an EBITDA-Gewinn sollen es diesbezüglich pro Jahr werden. Der Kupferproduzent will dabei in erster Linie vom fortgesetzten Recyclingboom in dem Land profitieren. Allein bis 2030 dürfte die Verfügbarkeit relevanter Recyclingmaterialien in Nordamerika um rund 5 % pro Jahr wachsen, hieß es in einer Unternehmenspräsentation am Dienstag. Insgesamt erwartet Aurubis von allen aktuellen Projekten ab dem Geschäftsjahr 2026/27 rund 260 Mio. Euro an operativen Ergebnisbeiträgen, die ersten sind schon ab 2024/25 geplant.

Die Investitionskosten von 1,1 Mrd. Euro will das Multimetall-Unternehmen aber bis spätestens 2029/30 wieder hereingeholt haben. Zu den laufenden Wachstumsplänen von Aurubis gehört darüber hinaus auch der Ausbau der Elektrolyse im bulgarischen Pirdop-Werk für 120 Mio. Euro. Hierdurch soll die Kapazität für den finalen Reinigungsschritt bei der Herstellung von reinem Kupfer bis Ende 2026 um gut 50 % auf rund 340.000 Tonnen gesteigert werden. Und auch das Stammwerk in Hamburg wird von Aurubis derzeit erweitert, um mehr Recyclingmaterial sowie in größerem Umfang interne, komplexe Hüttenzwischenprodukte verarbeiten zu können. Neben den aktuellen Investitionen von rund 1,1 Mrd. Euro könnten mittelfristig weitere 280 Mio. Euro dazukommen. Allerdings stehen die Entscheidungen darüber wohl erst in den kommenden Jahren an. Auch zusätzliche Projekte wie das Batterie-Recycling, das in Zeiten der E-Mobilität immer wichtiger wird, sind darin noch nicht enthalten. Letztlich will Aurubis damit aber vor allem sein weltweites Kerngeschäft sichern und von den beachtlichen Wachstumsmöglichkeiten insbesondere im Bereich Recycling profitieren.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u. a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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