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07.08.
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Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: RATIONAL glänzt dank Preiserhöhungen und starken US-Geschäften mit 20 % Q2-Wachstum und DHL Group darf Briefporto nicht vorzeitig erhöhen

Am Montag drücken die schwachen Zahlen zur deutschen Industrieproduktion beim QIX Deutschland auf die Stimmung. Folglich liegt der Index am Nachmittag mit 0,6 % im Minus bei 15.350 Punkten. Preiserhöhungen und starke Zuwächse in Nordamerika (57 %) schieben Umsatz und Gewinn bei Gastronomie-Zulieferer RATIONAL im 2. Quartal an. DHL Group scheitert bei der Bundesnetzagentur mit dem Antrag, das Briefporto schon 2024 erhöhen zu dürfen, kann aber gegen die Entscheidung Klage einreichen.

 

Ungeachtet guter Quartalszahlen konnte im Qualitäts-Index in der Vorwoche die Aktie von RATIONAL kaum größere Zugewinne verbuchen. Am Montag liegt auch wieder leicht im Minus bei 643,00 Euro. Dabei profitierte der innovative Küchenausrüster zuletzt operativ erneut von Preiserhöhungen. Aber vor allem der Abbau des hohen Auftragsbestands hat dem Unternehmen im 2. Quartal deutlich mehr Umsatz und Gewinn beschert. Allerdings dürfte es im letzten Halbjahr nicht mehr ganz so gut laufen, zudem will RATIONAL mehr Geld für Vertrieb und Auftragsgewinnung in die Hand nehmen. Der Erlös stieg aber von April bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 20 % auf gut 278 Mio. Euro, wie das Management am Donnerstag mitteilte. Die globale Nachfrage nach den angebotenen Geräten für die thermische Speisezubereitung in Profiküchen war damit weiterhin ungebrochen hoch. Im Startquartal war von RATIONAL jedoch ein noch dynamischerer Umsatzanstieg von 25 % erzielt worden. Das Unternehmen konnte in den letzten 3 Monaten aber seine operative Marge von 19,5 % auf 25 % verbessern, was von Investoren eigentlich bei der Aktie mit Kursaufschlägen honoriert wird. Im letzten Jahr hatten RATIONAL als Gastronomie-Zulieferer die Lieferkettenengpässe im Zuge des Ukraine-Kriegs sowie die immer neuen Corona-Lockdowns in China zu schaffen gemacht. Das Geschäft mit Kunden, die sich in erster Linie aus Restaurants, Kantinen sowie Schnellimbiss- und Bäckerei-Filialen zusammensetzen, wuchs aber mit 57 % umsatzbezogen zuletzt besonders stark in Nordamerika.

Dort hatte RATIONAL seine Vertriebsaktivitäten sowie sein Servicenetz deutlich ausgebaut und erreicht damit immer mehr Großküchenbetreiber im Flächengeschäft. In Asien und Lateinamerika legte das Unternehmen aber ebenfalls kräftig um 37 % bzw. 26 % zu. Und während die Erlöse in Europa nur um 7 % stiegen, gingen sie in Deutschland sogar leicht zurück. Dank des Geschäftswachstums rund um Dampfgarer sowie kombinierte Koch-, Brat- und Frittier-Anlagen erhöhte sich bei RATIONAL jedenfalls bis Ende Juni auch die Anzahl der weltweiten Mitarbeiter um 6 %. Im weiteren Jahresverlauf wird aber mit einer fortgesetzten Reduzierung des Auftragsbestands gerechnet, der jüngst noch bei rund 160 Mio. Euro lag. Außerdem erwartet das Management bis Ende des 3. Quartals eine Normalisierung des Bestellverhaltens. 2023 dürfte demnach der Umsatz bei RATIONAL um einen hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Die EBIT-Marge soll indes leicht unter dem Vorjahreswert von 23,2 % liegen, was aber immer noch ein Spitzenwert wäre.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.

Am Montag wird im Qualitäts-Index auch die Aktie der DHL Group (Deutsche Post) leicht im Minus gehandelt, und notiert folglich bei 43,85 Euro. Die Anteilsscheine reagieren damit auf die heutige Meldung, dass der Logistik- und Paketdienstleister das Briefporto nicht vorzeitig erhöhen darf. Ein entsprechender Antrag sei abgelehnt worden, teilte die Bundesnetzagentur am Montag hierzu mit. Die DHL Group hatte das Schreiben im Mai eingereicht, um das Porto schon 2024 erhöhen zu dürfen und damit ein Jahr früher als vorgesehen. Den Antrag hatte die Unternehmensführung damals mit höheren Kosten begründet, etwa für Personal und Energie. Nach Prüfung der eingereichten Daten teilte die Regulierungsbehörde aber mit, dass die Kostensteigerungen nicht hinreichend nachgewiesen wurden. Außerdem wies der Bundesnetzagentur-Chef darauf hin, dass die DHL Group im Briefbereich Gewinne erwirtschafte. Das Logistikunternehmen, das inzwischen zwar nur noch DHL Group heißt, im nationalen Briefgeschäft aber noch immer als Deutsche Post auftritt, kann gegen die Entscheidung aber klagen. Wir halten die Entscheidung der Bundesnetzagentur für falsch, sagte heute die DHL Group-Konzernchefin. Der Kostendruck im Briefbereich verschärfe sich und Klimaschutz-Investitionen würden unmöglich gemacht. Die Firma prüfe nun, wie sie den Effekt der Kostensteigerungen durch Kostensenkungen abmildern könne.

Zwar ist die eigentliche Briefsparte der DHL Group seit Jahren rückläufig, dennoch hat das Unternehmen die Pflicht, überall in Deutschland Briefe zuzustellen. Aber nicht nur in Städten, wo die Zustellkosten relativ niedrig sind, sondern auch auf dem Land. Generell aber erhöht sich das Porto alle 3 Jahre. Die letzte Erhöhung war diesbezüglich Anfang 2022 um 0,05 Euro auf derzeit 0,85 Euro, andere Sendungsarten verteuerten sich aber damals ebenfalls. Die DHL Group als Express- und Transportspezialist darf das Briefporto aber nicht auf eigene Faust ändern, sondern ist hierbei auf die Zustimmung der Bundesnetzagentur angewiesen. Bei der angestrebten Portoerhöhung geht es vor allem um privat versendete Standard-, Maxi- und Großbriefe sowie um Postkarten, die allesamt in Briefkästen eingeworfen werden können. Die Preise für Geschäftspost, egal ob Werbung oder Versicherungsschreiben, sind von der DHL Group dagegen frei verhandelbar. Letztlich will das Unternehmen auch weiterhin bundesweit Briefe und Pakete zustellen, mahnt dabei aber immer wieder entsprechende Rahmenbedingungen an. Zuletzt machte der scheidende Vorstand sogar klar, dass ein Ausstieg aus dem “Postgesetz“, das seit 1999 nicht wesentlich verändert wurde, bei widrigen Rahmenbedingungen möglich wäre. Die Aktie der DHL Group bietet jedenfalls weiterhin fast 4,0 % Dividendenrendite, was über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre liegt.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 



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