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22.03.
15:20 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: RWE erwartet nach 2022er-Rekordgewinn trotz boomendem „grünem“ Kerngeschäft in diesem Jahr niedrigere Erträge und Siltronic bietet nach Kursrutsch gut 4,5 % Dividendenrendite

Der QIX Deutschland zeigt sich am Mittwoch angesichts der heutigen US-Notenbanksitzung kaum verändert bei 14.690 Punkten. RWE bestätigt operativen Gewinn von 6,3 Mrd. Euro (+70 %) aus 2022 und profitiert weiterhin vom starken Erzeugergeschäft rund um Erneuerbare Energien. Siltronic hält die Dividende trotz 2022er-Gewinnsprungs unverändert und erwartet ein Ende des derzeitigen Wafer-Nachfragerückgangs im 2. Halbjahr.

 

Ungeachtet der überzeugenden Abschlussbilanz gibt am Mittwoch die Aktie von RWE im Qualitäts-Index leicht auf 38,55 Euro nach. Gestern hatte der Energieversorger die Zahlen für sein 2022er- Kerngeschäft bestätigt, die bereits Ende Januar auf Basis vorläufiger Eckdaten vorgelegt wurden. Dabei stieg der operative Gewinn (EBITDA) im Vergleich zu 2021 um mehr als 70 % auf 6,3 Mrd. Euro. Vor allem die „grünen“ Erzeugergeschäfte rund um Wasser, Biomasse und Gas sowie der Energiehandel hatten sich diesbezüglich zum Jahresende hin stark entwickelt. RWE konnte im letzten Jahr auch von kurzfristig eingesetzten Kraftwerken zum Ausgleich schwacher Windverhältnisse profitieren. Das künftige Green-Tech-Unternehmen übertraf damit am Ende sowohl die eigenen Erwartungen als auch die der Analysten. Im Endeffekt lag jedenfalls der Reingewinn bei 2,7 Mrd. Euro nach 721 Mio. Euro ein Jahr zuvor. Einer der wichtigsten Gewinntreiber war dabei das gesamte Kerngeschäft von RWE, zu dem der Versorger neben Wasser, Biomasse und Gas auch die Bereiche Windkraft an Land und auf See sowie Solar zählt. Mit den Energie-Vertriebsgeschäften zählten die Essener im vergangenen Jahr auch zu den wenigen Profiteuren hoher Gas- und Strompreise, die nach Beginn des Ukraine-Krieges durch die Decken gingen. Während der Handel mit Energie besonders im Schlussquartal die Ergebnisse bei RWE noch beflügelt hatte, dürfte er, trotz boomender „grüner“ Erzeugergeschäfte, im Jahr 2023 deutlich schwächer ausfallen.

Insgesamt soll das Kerngeschäft in diesem Jahr nur noch zwischen 4,8 bis 5,4 Mrd. Euro zum EBITDA des Unternehmens beitragen. 2022 waren es noch 5,56 Mrd. gewesen. Der vom RWE-Management in diesem Jahr erwartete Rückgang kommt aber nicht überraschend. Die beiden Teilgeschäfte konnten sich vor allem in Q4 deutlich besser entwickeln, zudem hatten die hohen Energiepreise sowie starke Preisschwankungen das Ergebnis beflügelt. Ferner erwartet RWE im laufenden Jahr, Teile der erzielten Gewinne in Europa und Großbritannien angesichts der geplanten "Übergewinnsteuer" abgegeben zu müssen. Dennoch sollen die Aktionäre für dieses Jahr eine Dividende von 1,00 Euro erhalten, nach 0,90 Euro für 2022. Der Stromerzeuger gab zuletzt auch die Investitionssumme, die im Laufe des Jahres ausgegeben wurde, mit insgesamt 4,4 Mrd. Euro an. Und dennoch lag das Nettoergebnis von RWE bei rund bei 2,7 Mrd. Euro und damit mehr als dreimal so hoch wie 2021. Die Aktie ist zudem mit einem KGV von 11 auch nicht zu teuer und bietet derzeit eine solide Dividendenrendite von 2,4 %.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.

Leichte Abgaben auf aktuell 67,60 Euro verbucht am Mittwoch im Qualitäts-Index auch die Aktie von Siltronic. Dabei hatte der Halbleiterzulieferer, der sich in erster Linie auf die Produktion und Auslieferung von Wafern aus Reinstsilizium fokussiert, nach dem deutlichen Gewinnanstieg von 50 % im Jahr 2022 zuletzt eine stabile Dividende versprochen. Demnach sollen Anleger für die vergangenen 12 Monate mit einem Rekordumsatz von 1,80 Mrd. Euro eine unveränderte Ausschüttung von 3,00 Euro erhalten. Allerdings hatte Siltronic die Deckelung bereits im vergangenen Sommer angekündigt, da das Unternehmen derzeit viel Geld in den Bau einer weiteren Fabrik in Singapur steckt. Und auch am Produktionsstandort im sächsischen Freiberg werden bestehende Kapazitäten ausgebaut. Die Aktie bietet damit aber inzwischen gut 4,5 % an Kapitalrendite. Dabei spürt Siltronic derzeit einen unerwarteten Nachfragerückgang. Bei einer weiteren Verschlechterung des Marktumfeldes könnte sich sogar das Hochfahren des neuen Werkes in Singapur hinauszögern. In den neuen Fabrikanlagen will Siltronic jedenfalls künftig sogenannte Einkristalle produzieren, aus denen anschließend die gefragten 300-mm-Wafer für die globale Chipindustrie entstehen. Wir könnten die zweite Ramp-up-Phase anpassen, sagte der Vorstand jüngst bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. Das werde aber später entschieden, wenn sich die Nachfrageentwicklung besser einschätzen lasse.

Nach aktueller Planung will der Halbleiter-Spezialist zu Beginn des Jahres 2024 aus dem rund 2 Mrd. Euro teuren Werksneubau in Singapur die ersten Wafer an Kunden ausliefern. Derzeit schwächelt aber nach einem jahrelangen Boom mit zahlreichen Lieferengpässen die Chipbranche, was Siltronic als Waferproduzent mit einem globalen Marktanteil von 13 % auch zu spüren bekommt. Einige Kunden der Münchner haben gerade in den letzten Monaten hohe Lagerbestände aufgebaut, die nun erst einmal verbraucht werden. Zudem halten sich auch viele Konsumenten angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten und hoher Inflation aktuell beim Kauf von Unterhaltungselektronik zurück. Siltronic hatte vor diesem Hintergrund bereits im Februar einen verhaltenen Ausblick für 2023 gegeben. Wie lange die Lagerbereinigung dauern wird, lässt sich laut Management auch nicht ganz genau sagen. Es dürfte aber nur eine Sache von 2 oder 3 Quartalen sein. Langfrist aber profitiert der Chipindustriezulieferer mit seinen Wafern von den weltweiten Megatrends rund um AI, E-Mobilität oder auch dem Ausbau der Erneuerbaren Energien.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 



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