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08.12.
15:16 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: SAP zieht im 3. Quartal dank 15 % Umsatzplus wieder an ERP-Rivale Salesforce vorbei und Evonik-Chef bestätigt erneut 2022er-EBITDA-Ziele

Vor der für nächste Woche erwarteten Fed- und EZB-Zinsentscheidungen fehlen dem QIX Deutschland am Donnerstag positive Impulse. Folglich liegt der Index am Nachmittag leicht im Minus bei 13.710 Punkten. SAP verbucht dank starkem Cloud-Wachstum einen Umsatzsprung in Q3 von 15 %, und übertrifft damit die 14 % des US-Konkurrenten Salesforce. Chemiehersteller Evonik will trotz hoher Energiekosten in diesem Jahr einen operativen Gewinn von 2,5 bis 2,6 Mrd. Euro erreichen, nach 2,4 Mrd. im Jahr 2021. 

 

Am Donnerstag präsentiert sich im Qualitäts-Index die SAP-Aktie zwar mit einem kleinen Minus auf 102,10 Euro, seit dem September-Tief aber war das Papier mit Zuwächsen von über 30 % der absolute Überflieger. Dabei wächst der Softwareentwickler seit dem 3. Quartal wieder und hat nun die Chance, an die Konkurrenz verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Der zukünftige Erfolg des Unternehmens wird aber auch davon abhängen, inwieweit es dem Management gelingt, die zahlreichen Akquisitionen zu integrieren und miteinander zu verknüpfen. Und Investoren schauen bei SAP jetzt genau hin, wie der Wandel zur Cloud und zu Abo-Modellen gelingt. Bei den Walldorfern beginnt jetzt also eine Phase, in der die angestoßene operative Neuorientierung ordentlich Rückenwind bringt. Schließlich ist der IT-Dienstleister im Bereich ERP (Enterprice Ressource Planning) -Software noch immer weltweiter Marktführer, dicht gefolgt von US-Wettbewerbern wie Salesforce und Oracle. Wichtigster Einzelmarkt für SAP ist letztlich die USA, auch durch die in den letzten Jahren gemachten strategischen Zukäufe, wie die der Software-Spezialisten Qualtris und Callidus. Und eigentlich steht der deutsche Datenbank- und Cloudanbieter gegenwärtig vor einigen Herausforderungen, da Unternehmenskunden auf der ganzen Welt ihre IT-Budgets zusammenstreichen, um Kosten zu minimieren. Dennoch wird für das Software-Geschäft ein wieder stärkeres Wachstum vermeldet. So war der Umsatz bei SAP von Juli bis September um 15 % auf unerwartet hohe 7,84 Mrd. Euro gestiegen.

Vor allem die Cloud-Sparte konnte dabei, getrieben von der Cloudversion der Kernsoftware S/4 Hana, erneut ein Quartalswachstum von 38 % hinlegen. Möglich machte dies aber auch der zunehmende Anteil an wiederkehrenden Erlösen, der bei SAP inzwischen bei mehr als 80 % liegt. Der US-Rivale Salesforce dagegen legte im letzten Quartal nur um 14 % zu und gab zudem einen enttäuschenden Geschäftsausblick für das Schlussquartal ab. Wobei die Amerikaner für das Gesamtjahr nur noch von einem Umsatzwachstum von maximal 10 % ausgehen, was die Aktie von Salesforce vor einer Woche sogar kräftig einbrechen ließ. Zuletzt betonte jedenfalls der SAP-Chef, dass mit dem Anteil an wiederkehrenden Umsätzen von mehr als 80 % ein wichtiger Wendepunkt der Transformation erreicht wurde, der den Weg für weiteres Wachstum in der Zukunft ebnet. Außerdem konnten die Margen, die ein Indikator für die Preisdurchsetzungsmacht des IT-Unternehmens sind, in den letzten Quartalen relativ stabil gehalten werden. Und mit der Eigenkapitalquote von 51 % entspricht SAP darüber hinaus auch wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Auch die Evonik-Aktie gibt heute im Qualitäts-Index nach den teils starken Zuwächsen der zurückliegenden Handelswochen erst mal wieder um 1,4 % auf 17,90 Euro nach. Allerdings rechnet der Vorstand des Spezialchemie-Anbieters wegen der schwierigen und teuren Gasversorgung Deutschlands mit massiven Auswirkungen auf die deutsche Chemiewirtschaft. Kurzarbeit will der Manager bei dem Unternehmen deswegen nicht mehr ausschließen. Eine solche Maßnahme habe den Zweck, in Krisenzeiten Beschäftigung zu sichern, sagte der Evonik-Chef jüngst im Gespräch mit der "Westdeutschen Allgemeine Zeitung". Dem Unternehmensvorstand zufolge ist die aktuelle Lage sehr ernst. Zudem erwartet er, dass die Krise lange dauern wird. Vor allem, weil die Energieversorgung nicht mehr bezahlbar ist. Mit einem neuen Sparprogramm hatte Evonik jüngst neben der herausfordernden konjunkturellen Entwicklung in erster Linie auf den erwarteten weiteren Anstieg der Energiepreise reagiert. Hier kalkulieren Analysten für 2023 bei dem Industriezulieferer mit rund 1,6 Mrd. Euro. Das wären noch einmal 300 Mio. Euro mehr als in diesem Jahr, in dem sich die Kosten für Energie fast verdoppeln werden. Der Spezialchemikalien-Produzent hatte außerdem den Weiterbetrieb des eigenen Kohlekraftwerks Marl sichergestellt, dessen Stilllegung seitens Evonik ursprünglich für Ende 2022 geplant war. Darüber hinaus wurde in Marl auch das neue, konzerneigene Gaskraftwerk auf Autogas umgestellt.

In der chemischen Industrie wird Gas vor allem zur Erzeugung hoher Temperaturen gebraucht, die für viele chemische Prozesse notwendig sind. Ein kleinerer Teil fließt dazu als Rohstoff direkt in die Produktion ein. Mit Blick auf 2022 hält der Evonik-Vorstand im Gespräch mit der Zeitung aber am Unternehmensziel eines operativen Gewinns von 2,5 bis 2,6 Mrd. Euro fest, nach 2,4 Mrd. im vergangenen Jahr. Vom EBITDA sollen 2022 bei dem Chemie-Hersteller auch rund 30 % als freier Finanzmittelzufluss übrig bleiben. Das entspräche einem Cashflow von 750 bis 780 Mio. Euro. Und dank Preiserhöhungen peilt Evonik für 2022 mit rund 18,5 Mrd. Euro auch einen etwas höheren Jahresumsatz an. Derzeit lässt der Kostendruck auf der Rohstoffseite sogar langsam nach, wodurch die Preise zum Schutz der Margen nicht mehr so stark angehoben werden müssen. Die Aktie kommt auf dem aktuell Kursniveau jedenfalls auf eine günstige KGV-Bewertung von unter 10.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 



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