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21.04.
15:33 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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QIX Deutschland: SAPs Cloud-Sparte legt beim Q1-Softwareumsatz erneut um 24 % zu und aktivistische Investoren drängen bei Brenntag in den Aufsichtsrat

Ungeachtet anhaltender Konjunktur- und Zinssorgen bewegt sich der QIX Deutschland am Freitagnachmittag mit 15.165 Punkten kaum von der Stelle. Software-Entwickler SAP verzeichnet dank starkem Cloud-Wachstum und guten Lizenzverkäufen in Q1 einen Umsatzzuwachs von 10 % auf 7,44 Mrd. Euro. Finanzinvestoren PrimeStone und Engine Capital fordern von Benntag die Trennung der Sparte “Specialties“ vom Geschäftsbereich “Essentials“ und wollen zudem zwei Aufsichtsratsposten.

 

Am Freitag ist im Qualitäts-Index die SAP-Aktie angesichts eines erneut soliden Zahlenwerks mit Zugewinnen von über 3,0 % auf aktuell 119,20 Euro einer der besten Index-Werte. Dabei wächst der Software- und Datenbankanbieter weiterhin stark in seiner Cloud-Sparte. Im 1. Quartal zog der Umsatz mit dem Verkauf von Software zur Nutzung über das Netz im Jahresvergleich um 24 % an, teilte das Unternehmen heute mit. Zudem verdiente SAP in den ersten 3 Monaten vor allem mit den nicht zum Zukunftsgeschäft gezählten Softwarelizenzen zur Installation vor Ort überraschend viel Geld. Bis Ende März legten dementsprechend die gruppenweiten Erlöse um beachtliche 10 % auf 7,44 Mrd. Euro zu. Bei den Geschäftszahlen von SAP ist auch die US-Tochter Qualtrics bereits ausgeklammert, da deren Verkauf vor einem Monat angekündigt wurde. Der Finanzchef verwies aber heute auf mehrere große Abschlüsse im eigentlich schwächelnden Bereich „Softwarelizenzen“, die im Startquartal verbucht wurden und sich so im Verlauf des Jahres bei SAP nicht wiederholen dürften. Mittlerweile legt das IT-Unternehmen im Verkauf kaum noch den Fokus auf die Lizenzgeschäfte. Der Grund hierfür ist der vom Vorstand angeschobene beschleunigte Ausbau der stark nachgefragten und zukunftsträchtigen Cloudgeschäfte. Auch, weil sie für SAP stabiler und langfristig aufgrund wiederkehrender Abo-Zahlungen auch als rentabler eingeschätzt werden. Der Auftragsbestand in der Cloud-Sparte wuchs jedenfalls im 1. Quartal auch erneut kräftig.

Dem Konzernchef zufolge habe SAP mit einem zentralen Programm zur Unternehmenssteuerung (ERP) noch nie solche Wachstumsraten erzielt wie mit der Cloud-Version des Kernprogramms S/4 Hana. Unter dem Strich musste der Software-Entwickler aber im jüngsten Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen. Bei Einbezug aller Effekte und auch inklusive der Noch-Tochter Qualtrics sank der Gewinn von SAP um fast ein Fünftel auf 509 Mio. Euro. Vor einem Jahr hatten jedoch Wertsteigerungen bei Start-up-Beteiligungen dem Unternehmen noch in die Hände gespielt. Und auch das Sparprogramm mit der geplanten Streichung von rund 3.000 Stellen schlug in Q1 mit rund 255 Mio. Euro zu buche. Letztlich setzen sich die Walldorfer für das laufende Jahr nach der Verkaufsankündigung von Qualtrics aber eher vorsichtige Ziele. So rechnet SAP beim 2023er-Produktumsatz aus Lizenzen, Cloud und Wartung wie zuvor mit einem Plus von 6 bis 8 %. Bei der Cloud-Software erwartet das Management aber ein Wachstum von 23 bis 26 %, das etwas höher liegt als die zuvor anvisierten Raten von 22 bis 25 %. Und mit der Umsatzrendite von zuletzt 27 % entspricht SAP auch wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ziemlich robust zeigte sich in den letzten Wochen im Qualitäts-Index auch die Brenntag-Aktie, die dabei zuletzt sogar ein Jahreshoch markierte. Am heutigen Freitag gibt sie aber um 0,8 % auf gegenwärtig 73,10 Euro nach. Die zuletzt gezeigte Stärke beweist aber nicht nur den defensiven Charakter des Papiers, sondern ist auch der Spekulation rund um den aktivistischen Investor PrimeStone Capital geschuldet. Denn dieser will nun auch einen Sitz im Aufsichtsrat des Chemikalien-Vertriebsspezialisten. Dies geht aus einem Brief vom Dienstag der britischen Investmentgesellschaft an Brenntag hervor, die damit die Kommunikation des Aufsichtsrats gegenüber Anlegern sowie dessen Kontrolle der Unternehmensführung kritisiert. Der Schritt von PrimeStone folgt auf ein Treffen, bei dem der Brenntag-Chef wie zuvor von dem Investor gefordert nicht von einer schnellen Trennung der Sparte “Specialties“ von dem Geschäftsbereich “Essentials“ überzeugt werden konnte. In der ersten Sparte konzentriert sich Brenntag seit 2021 nur noch auf den Vertrieb von Inhaltsstoffen für ausgewählte Branchenkunden. Im zweiten Segment werden weltweit hauptsächlich Prozesschemikalien vermarktet. PrimeStone und andere Aktivisten wollen die beiden Geschäftsbereiche trennen, um die jeweiligen Margen zu erhöhen und so den Aktienwert insgesamt zu steigern.

Erst kürzlich erklärte aber Brenntag, dass das Unternehmen bis zum Ende des Jahres warten wolle, um eine Reorganisation in Betracht zu ziehen. Damit ignorierte der Händler von Industrie- und Spezialchemikalien zunächst die Forderungen von PrimeStone und dem anderen Investor, Engine Capital, zügig zu handeln. Außerdem teilte Brenntag mit, keine größeren Veränderungen im Vorstand vor 2024 in Erwägung zu ziehen, trotz der Drohung von PrimeStone, zwei eigene Kandidaten vorzuschlagen. Dabei hatte der britische Finanzinvestor schon im Januar die von Brenntag damals geplante Übernahme des US-Rivalen Univar Solutions verhindert. PrimeStone stemmte sich diesbezüglich einen Monat nach dem Bekanntwerden im November mit öffentlicher Kritik gegen die Pläne. Für Brenntag wäre der Univar-Zukauf sogar einer Zeitenwende gleichgekommen, denn bisher wurden eher kleinere Akquisitionen getätigt.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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