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17.08.
15:24 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Warum Talanx und Beiersdorf derzeit neue Jahreshöchststände anvisieren

Der QIX Deutschland wird am Donnerstag von der Aussicht auf weiter steigende US-Leitzinsen belastet. Demnach gibt er am Nachmittag um gut 0,4 % auf 15.325 Punkte nach. Versicherer Talanx vermeldet im 1. Halbjahr mit 827 Mio. Euro einen Rekordgewinn, und will ebenfalls Preiserhöhungen im Privat- und Firmenkundengeschäft durchsetzen. Beiersdorfs Kernprodukte rund um NIVEA wachsen derzeit um 15 %, und auch die Marken Eucerin und Aquaphor legten in den ersten 6 Monaten zusammen um 26 % zu.

 

Mit Aufschlägen von 1,3 % auf 60,50 Euro ist am Donnerstag im Qualitäts-Index die Aktie von Talanx erneut einer der Tagesfavoriten, und visiert dabei auch ein neues Jahreshoch an. Der Grund hierfür liegt auf dem Tisch, schließlich verdient Deutschlands drittgrößte Versicherungsgruppe derzeit operativ sehr gut und auch steigende Prämien spielen dem Unternehmen in die Karten. Talanx legte nach dem Rekordgewinn im 1. Halbjahr zuletzt auch noch die Latte für 2023 etwas höher. Zwar ist das Management derzeit zuversichtlich, die in diesem Herbst anstehende Hurrikan-Saison in den USA und der Karibik steht aber an, was die Versicherungsholding noch viel Geld kosten könnte. Allein für die jüngsten Waldbrände und Überschwemmungen sowie für Abschreibungen auf Immobilien und andere Finanzanlagen könnte Talanx im letzten Halbjahr einige Millionen Euro hinlegen. Diesen Ereignissen aber dürfte die Unternehmensführung entspannt entgegenblicken. Ein Grund dafür sind höhere Einnahmen. Zuletzt drehte auch schon der Münchner Konkurrent Allianz bei den Kunden in der Schaden- und Unfallversicherung an der Preisschraube. Eine ähnliche Politik zieht auch Talanx durch, sowohl bei der Rückversicherungstochter Hannover Rück, als auch in der Industrieversicherung unter der Marke HDI. Deshalb zeigte sich der Vorstand jüngst auch so zuversichtlich, dass der Versicherungsumsatz in diesem Jahr den Zielwert von 42 Mrd. Euro übertreffen dürfe. Seit 2023 berechnet der Versicherer seine Berichte erstmals nach den neuen Standards IFRS 17 und IFRS 9. Der Versicherungsumsatz von Talanx ersetzt dabei die bisherigen Prämieneinnahmen und soll besser zeigen, wie viel Geld tatsächlich hängenbleibt.

In den ersten 6 Monaten lag der Nettogewinn jedenfalls mit 827 Mio. Euro gut ein Fünftel über dem Vorjahr, was einem Rekord gleichkam. Aufs Gesamtjahr hochrechnen will der Vorstand dies für Talanx jedoch nicht, zumal die Hurrikan-Saison noch nicht vorbei ist. Darüber hinaus will der Manager bis zum Jahresende noch Abschreibungen auf Immobilienanlagen und Private-Equity-Beteiligungen vornehmen. Für Talanx zeichnen sich in Q3 aber bereits die ersten Katastrophenschäden ab. Neben den Überschwemmungen in Slowenien und Österreich werden es wohl auch die Waldbrände in Griechenland und auf Hawaii sowie die Hagelunwetter in Südtirol mit jeweils mindestens 10 Mio. Euro auf die Großschadensliste schaffen. Zuletzt warf dafür die Privat- und Firmenversicherung im Ausland für Talanx deutlich mehr ab, nachdem das Brasilien-Geschäft in die Gewinnzone gedreht hat. Der über den US-Versicherer Liberty Mutual im Mai abgewickelten Kauf des Privat- und Firmenkundengeschäft in Brasilien, Chile, Kolumbien und Ecuador war für die Gruppe jedenfalls ein wichtiger Meilenstein. Vor allem in Chile stieg Talanx in der Sachversicherung zur Nr. 1 auf und in Brasilien zur Nr.2 auf. Die Aktie bleibt folglich mit einer Dividendenrendite von noch immer 4,1 % ein spannender Kaufkandidat.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.

Heute gehört im Qualitäts-Index auch die Beiersdorf-Aktie mit Zugewinnen von gut 0,5 % auf 120,30 Euro mit zu den Gewinnern. Damit peilen die Anteilsscheine des Konsumgüterunternehmens nach dem jüngst schon starken Lauf ebenfalls neue Jahreshochs an. Vor allem das robuste Hautpflegegeschäft mit den Marken NIVEA und Eucerin überzeugt nach wie vor viele Investoren. Zumal Beiersdorf damit im vergangenen Quartal das schwache Abschneiden im Luxusgeschäft ausgleichen konnte, da in Asien insbesondere die Luxusmarke La Prairie offenbar Probleme hatte. Dazu kam noch, dass die Klebstofftochter tesa bei asiatischen Elektronikproduzenten zuletzt geringere Mengen absetzen konnte, da Verbraucher weniger Geld für Smartphones und Unterhaltungselektronik ausgaben. Im 2. Halbjahr will Beiersdorf aber das tesa-Geschäft in Schwung bringen, und so ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich erzielen. Vor allem auch, weil in Europa und Amerika die Sparte der Hamburger zuletzt noch vergleichsweise gut lief, und die Autoindustrie und Elektronikhersteller mehr nachfragte. Beiersdorfs Kernprodukte rund um NIVEA wuchsen aber von Januar bis Juni umsatzbezogen um gut 15 %, organisch sogar noch etwas stärker. NIVEA habe alle Preisverhandlungen in Europa abgeschlossen und damit stabile Bedingungen für die Marke sichergestellt, hieß es zuletzt seitens des Unternehmens. Stärker legten aber im dem Zeitraum die Beiersdorf-Marken Eucerin und Aquaphor mit zusammen 26 % zu, was die große Lücke zu NIVEA weiter schließen dürfte.

Und weil der Konsumgüter und Kosmetikhersteller in der 2. Jahreshälfte erneut mehr Geld in Werbung und Marketing stecken will, um den Verkauf zu fördern, bleibt Beiersdorf bei der bisherigen Ergebnisprognose für 2023. Diese sieht eine leicht steigende operative Marge von 13,2 % vor. Operativ aber hakte es zuletzt bei der La Prairie-Marke des Unternehmens. So schrumpften die Erlöse von Beiersdorf mit der Luxushautpflege im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Zehntel, weil es offenbar Probleme im asiatischen Reiseeinzelhandel gab. Die chinesische Regierung habe mittlerweile Maßnahmen gegen steuerbegünstigte Auftragseinkäufe in Duty-Free-Shops im Ausland getroffen, teilte das Management kürzlich hierzu mit. Letztlich profitierte Beiersdorf einmal mehr mit seinem starken Markenportfolio, zu dem auch Hansaplast gehört, vom weltweit steigenden Bedarf an Hautpflegeprodukten, was vor allem die globale Präsenz möglich macht.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u. a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 



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