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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Deshalb legen Novozymes und Symrise derzeit noch immer robuste Wachstumszahlen vor

Die gestrige US-Tech-Schwäche und die hohen US-Renditen drücken am Donnerstag den TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index leicht ins Minus auf aktuell 120,88 Punkte. Novozymes wächst in den ersten 9 Monaten mit den Enzym- und Biokraftstoffgeschäften um 5,0 % und ist damit auf dem Weg, die Erwartungen für das Gesamtjahr (4-6 %) zu erfüllen. Duftstoff- und Aromahersteller Symrise legt von Januar bis September organisch um fast 8,0 % zu, und verkaufte dabei vor allem Zusätze für Lebensmittel und kosmetische Wirkstoffe.

 

Mit einer Kursexplosion von über 7,0 % auf 39,90 Euro hebt sich am Donnerstag im Qualitäts-Index die Aktie von Novozymes deutlich von der allgemein schwachen Marktstimmung ab. Allerdings legte heute der dänischen Enzym- und Biokraftstoffproduzent starke Wachstumszahlen vor, zudem wurden die Jahresziele bekräftigt. Und auch die von Novozymes im Dezember 2022 angestoßene Fusion mit dem Wettbewerber Chr. Hansen soll im 4. Quartal abgeschlossen werden. Beide hatte sich zusammen getan, um einen global führenden “Bioscience“-Anbieter mit breitem und innovativem Produktspektrum zu schaffen. Eigentlich lieben Investoren das Biotech-Unternehmen, denn das Geschäft rund um Mikroorganismen und Bakterien wächst nicht nur beständig, sondern ist auch kaum konjunkturabhängig. Zumal die Angebotspalette von Novozymes inzwischen weit über 700 Produkte erreicht hat, die sich von der Herstellung von Biokraftstoffen über die Produktion von Transfetten, bis hin zu Enzymen für die Leder-, Textil- und Forstwirtschaft erstrecken. In den ersten 9 Monaten wuchs das auf Nachhaltigkeit ausgelegte “Bioscience“-Geschäft der Dänen aus eigener Kraft auch erneut um 5,0 %, wie Novozymes heute mitteilte. Zugleich wurde eine starke EBIT-Marge von 25,5 % erzielt. Dabei stach auch einmal mehr die Sparte rund um Biokraftstoffe (Bioenergy) heraus, die von Januar bis September dank hoher US-Bioethanol-Produktion und weltweit zunehmender Biodiesel-Nachfrage um 25,0 % zulegen konnte.

In dieser Zeit hat Novozymes auch insgesamt zehn neue Produkte auf den Markt gebracht, von denen 4 auch Privatkunden angeboten wurden. Unser 9-Monatswachstum wurde durch den abklingenden Lagerabbau in den Nahrungsmittel-bezogenen Branchen und die steigende Nachfrage nach unseren Bio-basierten Angeboten unterstützt, sagte der Vorstand heute zur jüngsten operativen Entwicklung. Zudem bestätigte der Manager für Novozymes die bisherigen organischen Umsatzanstiegsziele für 2023 von 4,0 bis 6,0 %. Noch immer Sommer wurde der Ausblick infolge bestehender Lagerbestände und der schwachen Verbrauchernachfrage jedoch leicht gesenkt. Derweil schreitet aber der Zusammenschluss mit Chr. Hansen wie geplant voran, auch weil Novozymes bei den wichtigsten Gerichtsbarkeiten und Behörden die Genehmigung frühzeitig beantragt hat. Allein im 3. Quartal kamen China, Brasilien und die Türkei zu den Ländern hinzu, die ihre Zustimmung zu der Chr. Hansen-Fusion gegeben haben. Zum Jahresende soll sich bei Novozymes jedenfalls durch das innovative Enzym- und Biokraftstoffgeschäft eine operative Marge von unverändert 25,0 bis 26,0 % ergeben. Die Anteilsscheine sind aber dennoch mit dem Premium-KGV von 26 noch immer nicht günstig bewertet.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Zu den Gewinnern gehört am Donnerstag im Qualitäts-Index auch die Aktie von Symrise, die diesbezüglich um aktuell 1,2 % auf 95,05 Euro anzieht. Bereits am Mittwoch konnten die Papiere des Duftstoff- und Aromaherstellers von den vorgelegten Q3-Zahlen profitieren, die ein organisches Umsatzplus von 6,4 % auswiesen. Daraufhin konnte das Management auch für die ersten 9 Monate ein Wachstum im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 % auf 3,61 Mrd. Euro kommunizieren, was letztlich sogar ein neuerlicher Rekordwert war. Investoren feierten gestern bei Symrise aber in erster Linie die organische Zuwachsrate von fast 8,0 %, was für die Zeit von Januar bis September wirklich beachtlich ist. Dabei lieferte die Nachfrage nach Zusätzen für Lebensmittel, die Feinparfümerie und nach kosmetischen Wirkstoffen operativ weiterhin Rückenwind. In der Sparte “Taste, Nutrition & Health“ schwächelte zwar das Wachstum mit Tierfutterzusätzen. Für Symrise könnte aber der Bereich das Tief hinter sich haben, zumal sich nach einem schwachen Juli der Absatz in dem Geschäft Monat für Monat erholt hat. Noch im August legte das Unternehmen ein umsatzbezogenes Rekordhalbjahr vor, in dem Zusätze für Haustiernahrung sowie für würzige Produkte und Getränke-Geschmacksstoffe weiter stark gefragt waren.

Bei Symrise stand aber zuletzt die Sparte “Aroma Molecules“ erneut unter Druck, da die Nachfrage nach Duftstoffen und Menthol laut Unternehmensangaben durch einen fortgesetzten Lagerabbau bei den Kunden träge verlief. Aber auch hier entspannt sich die Lage derzeit. Der Wachstumsmix signalisiert jedenfalls eine Entspannung bei den Gewinnmargen. Letztlich kündigt der Symrise-Chef gestern auch an, bis Ende Dezember eine Ergebnismarge (EBITDA) von rund 20,0 % erreichen zu wollen. Mit dieser Marge würde Symrise auch noch immer ein hochprofitables Kerngeschäft betreiben. Die Markterwartungen für 2023 waren diesbezüglich bereits im Sommer gefallen, was seitdem auch den Aktienkurs belastete. Zur gruppenweiten Gewinnentwicklung will sich das Unternehmen allerdings erst wieder zur Vorlage der Jahreszahlen äußern.