TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index: General Mills glänzt mit 16 % Q3-Wachstum und erhöht erneut die Jahresprognose und Houlihan Lokey dürfte zum Profiteur der US-Bankenkrise werden
Am Freitag hat die Entspannung im US-Banksektor der Wall Street nach einem schwächeren Auftakt ins Plus verholfen. Auch der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index legte dabei um 0,7 % auf 25.847 Punkte zu. General Mills kann in Q3 (Ende Dez.) erneut mit Preiserhöhungen und Marktanteilsgewinnen punkten, was zu einem organischen Umsatzplus von 16 % führt. Investmentbank Houlihan Lokey könnte in 2023 mit seiner Restrukturierungssparte und Insolvenzberatung im Zuge der Bankenkrise besonders gefragt sein.
Als größter Gewinner verzeichnete am Freitag im Rahmen starker Zahlen im TraderFox-Index die Aktie von General Mills ein Plus von über 3 %. Am Ende schloss sie bei 84,50 USD. Angetrieben wurden die Anteilsscheine des Lebensmittelherstellers dabei von Aussagen des Managements, im 3. Quartal des laufenden Bilanzjahrs, das am 31. Mai endet, ein organisches Umsatzwachstum von 16 % eingefahren zu haben. Geholfen hat dem Unternehmen dabei neben Preiserhöhungen vor allem auch die weiterhin robuste Nachfrage nach abgepackten Lebensmitteln. General Mills verfügt dabei über ein Markenportfolio mit beliebten Produkten wie Cine Minis, Chocapic oder Fitness Cornflakes. Allerdings blieben die weltweiten Q3-Verkaufsvoluminas nahezu unverändert. Dazu konnten die Amerikaner die sich zuletzt wieder verbesserten globalen Lieferkettenprobleme besser als die Konkurrenten managen. Der Vorstand hob für General Mills zugleich auch erneut die Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf nunmehr 11 % an, nach zuvor 10 %. Die neuerliche Anhebung begründete der Manager auch mit Marktanteilsgewinnen. Der Anbieter von zahlreichen bekannten Müsli- und Joghurtsorten, der auch Backwaren und Fertiggerichte verkauft, rechnet im nächsten Jahr 2023/24 aber mit nur noch moderaten Preisanhebungen. Vor allem auch weil sich die Inflation innerhalb der Branche von zuletzt 14 bis 15 % abschwächen dürfte. Für General Mills bleibe das Inflationsumfeld herausfordernd und dynamisch, betonte am Freitag der Unternehmenschef.
Dabei waren die Konsumenten-Preise im Februar in den USA mit 6 % weiterhin auf einem hohen Niveau. Zuletzt hatte die Gruppe, die auch Tierfutter herstellt, aber auch umfassende Kostensenkungsmaßnahmen durchgesetzt, die sogar zu leichten Margenverbesserungen führten. Für General Mills aber bleiben die Preiserhöhungen aufgrund gestiegener Transport-, Rohstoff- und Arbeitskosten der letzten Quartale aber ein schmaler Grat. Denn die Konsumenten und Nahrungsmittelkäufer gehen weltweit wegen gestiegener Preisen weniger in Restaurants essen, sondern bleiben aus Kostengründen eher zu Hause. Und die jüngsten Marktanteilsgewinne bei General Mills kamen dabei vor allem über die günstigeren “No-Name“-Produkte des Unternehmens bzw. Eigenmarken zustande. Alles in allem ist Investoren schon in den letzten 12 Monaten die von dem Müsli- und Pizzahersteller umgesetzte “Pricing-Power“ wieder bewusster geworden. Künftig soll auch wieder ein Margenniveau erreicht werden, wie es vor Beginn der Pandemie üblich war. Gegenwärtig liegt die Gewinnspanne bei General Mills bei soliden 14 %. Die Aktie notiert derzeit auch nur mit einem moderaten KGV von 19.
Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.
Einer der größten Verlierer war am Freitag mit einem Minus von über 2,0 % auf 89,70 USD im TraderFox-Index dagegen die Aktie von Houlihan Lokey. Zwar wurden die Papiere der US-Investmentbank in den letzten Wochen von der aktuellen Bankenkrise in den USA ebenfalls nach unten gezogen. Das eigentliche Kerngeschäft besteht aber vor allem aus Übernahme- und Kapitalmarkt-Dienstleistungen sowie Restrukturierungen und finanzierungs-bezogener Consultingdienste. Damit betreibt das Unternehmen im “Normalfall“ ein Geschäftsmodell, das von Rezessionen unabhängig ist. Houlihan Lokey wird mit den internationalen Consulting- und Kapitalmarktgeschäften, und hier insbesondere bei Restrukturierungen oder auch Insolvenzberatung gerade in Krisenzeit gefragt sein. Allerdings dürften höhere US-Zinsen in einigen Finanzmarktbereichen für deutlich steigende Kosten sorgen. Das Investmenthaus wird mit seinen Beratungsdiensten aber auch an dem zukünftigen Finanzierungsbedarf zahlreicher Kunden gut verdienen. Houlihan Lokey wurde bereits 1972 gegründet, und war zuletzt im globalen M&A-Geschäft zeitweise an den Platzhirschen der Wall Street wie Goldman Sachs oder auch JPMorgan Chase vorbeigezogen. Vor 2 Jahren wurden dabei durch das Management weltweit 210 Übernahmedeals eingefädelt. Und in der Restrukturierungsparte waren die Amerikaner ebenfalls zur globalen Nr. 1 aufgestiegen, vor den Konkurrenten PJT Partners und Lazard. Bei Houlihan Lokey dürfte vor allem diese Sparte in den nächsten Quartalen sehr gefragt sein. Denn die Auswirkungen der aktuellen US-Bankenkrise auf die gesamte Finanzbranche und Weltwirtschaft werden erst in den kommenden Monaten ersichtlich.
Aktuelle Schätzungen gehen sogar davon aus, dass der Kapitalmarktdienstleister in dem bis Ende März laufendem Geschäftsjahr 2023/24 ein Gewinnwachstum von 19 % anvisieren könnte. Houlihan Lokey musste allerdings im 3. Quartal (31.12.) erstmals einen Einnahme- und Gewinnrückgang von 48 % bzw. 64 % verkraften, was nach dem Umsatzrekord von 2,27 Mrd. USD im Jahr 2021/22 eher ungewöhnlich war. Dennoch ist das Unternehmen laut Management gut gerüstet, sich dem geänderten Zinsumfeld erfolgreich anpassen zu können. Die Aktie sollte vor allem bei einer sich abschwächenden Bankenkrise wieder auf neue Höchststände steigen, das KGV von 16 ist jedenfalls nicht zu teuer. Zudem erzielen die von Houlihan Lokey angebotenen Consulting- und Finanzmarktgeschäfte eine solide Marge von 15 %.
Wenn Sie den High-Quality-Stocks USA Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der High-Quality-Stocks USA Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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