TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index: Starke Q3-Geschäfte treiben Fastenal-Aktie mit +7,5 % auf Jahreshoch und O'Reilly Automotive beschleunigt Expansionskurs nach Mexico

Leicht über den Erwartungen liegende Inflationsdaten haben die Wall Street am Donnerstag wieder ins Minus gedrückt. Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index zeigte sich in diesem Umfeld auch mit 1,1 % im Minus bei 26.226 Punkten. Q3-Baustoffgeschäfte von Fastenal wachsen zwar nur 2,4 %, dafür wurden aber zuletzt Verträge für 93 neue Vertriebs- und Baumarkt-Standorte unterzeichnet. Autoteilehändler O'Reilly hat das 2023er-Ziel in Mexiko und Puerto Rico bis zu 190 Shop-Neueröffnungen zu erreichen, in Mexiko wurde bereits das erste Vertriebszentrum gebaut.

Mit Plus 7,5 % auf 60,25 USD war am Donnerstag im TraderFox-Index die Aktie von Fastenal der absolute Gewinner. Zudem markierte sie dabei auch einen neuen Jahreshöchststand. Der Industrie- und Bauzulieferer profitierte gestern vor allem von dem besser als erwartetet ausgefallenen Q3-Gewinn. Außerdem wurde bekannt, dass der Finanzchef zum 31. Oktober das Unternehmen verlassen will. Mit dem Vertriebsgeschäft rund um Baumaterialien und Mietgeräten gilt Fastenal für viele Investoren noch immer als guter Indikator für die US-Konjunktur. Selbst nach der inzwischen gestarteten Expansion in Regionen wie Europa, Lateinamerika und China. In den letzten 3 Monaten konnte der Händler jedenfalls seinen täglichen Warenumsatz insbesondere über die digitalen Vertriebskanäle steigern und glänzte mit einer weiterhin guten Kostenkontrolle. Dank des geringeren Zinsaufwands stiegen bei Fastenal im 3. Quartal sowohl der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 % auf 1,84 Mrd. USD als auch der Gewinn mit 4,1 %. Vor allem aber die zum Vorjahr um 4,0 % gestiegenen durchschnittlichen Tageseinnahmen von 29,3 Mio. USD konnte viele Analysten begeistern. Die Amerikaner verzeichneten den Absatzanstieg in erster Linie durch das robuste Wachstum der “Onsite“-Standorte, insbesondere derjenigen, die in den letzten 2 Jahren erst gegründet wurden. Fastenal konnte mit der soliden Entwicklung letztlich die Q3-Nachfrageschwäche bei den Kunden aus der Fertigungsindustrie und den Umsatzrückgang aus der Baubranche abmildern.

Zudem stieg im Quartal auch der digitale Erlösanteil auf 57,1 % des Gesamtumsatzes gegenüber 49,5 % im Vorjahreszeitraum. Dabei verkaufte Fastenal vor allem kleine Produkte wie Verbindungselemente und Werkzeuge, die in erster Linie von Industriekunden abgenommen wurden. Dazu wurden auch entsprechende Baugeräte wie Bagger, Diesel-Aggregate oder Gerüste landesweit vermietet. Im gesamten Quartal unterzeichnete das Fastenal-Management darüber hinaus weltweit sogar insgesamt 93 neue Vertriebs- und Baumarkt-Standorte. Ende September hatte das Unternehmen demnach 1.778 aktive Standorte, was ein Anstieg von 13,5 % gegenüber dem Jahr 2022 war. Fastenal schüttete in Q3 zudem fast 200,0 Mio. USD in Form von Dividenden an seine Aktionäre aus. Und die starke Position gerade auf dem nordamerikanischen Markt, die sich der Vertriebsspezialist über die Jahre aufgebaut hat, dürfte sich auch in Zukunft nicht ändern. Zumal Fastenal mit dem Industrie- und Baumaterialiengeschäft zuletzt neben soliden Cashflows auch weiterhin eine Reinmarge von über 15,0 % erwirtschaftete.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird.  Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.

Ein leichtes Plus auf 919,45 USD konnte gestern im TraderFox-Index auch die Aktie von O'Reilly Automotive verbuchen. Dabei fokussiert sich der US-Autoersatzteilhändler und Lieferant von Zubehör, Werkzeugen und Schmierstoffen derzeit auf seine Expansion in Mexiko. Die nach wie vor hohe Rentabilität sowie anhaltende Aktienrückkäufe deuten zudem auf ein enormes “Outperformance“-Potenzial der Aktie hin. O'Reilly profitiert auch noch immer vom Inflationsdruck in den USA sowie hohen Leasingzinsen, was letztlich dazu führt, dass Autobesitzer ihre Fahrzeuge lieber reparieren lassen, als neu zu kaufen. Die Unternehmensgruppe agiert dabei in Amerika in einem “Oligopol“ neben den US-Wettbewerbern AutoZone und Advance Auto Parts. Zuletzt erzielte O'Reilly auch rund 56,0 % seiner Erlöse mit Do-it-yourself-Kunden (DIY), während der Rest auf den professionellen Produktverkauf an Automechaniker und große Werkstätten entfiel. Seit der Jahrtausendwende wurden jedenfalls jedes Jahr mindestens 100 neue Filialen eröffnet, was in dieser Zeit zu einem jährlichen Umsatzwachstum von 13,0 % geführt hat. O'Reilly ist folglich in mittlerweile 47 US-Bundesstaaten präsent, und seit kurzem zudem auch in Mexiko und Puerto Rico vertreten. In beiden Ländern hat sich die Unternehmensführung für 2023 sogar das Ziel gesetzt, zwischen 180 und 190 Neueröffnungen zu erreichen.

Die Wachstumsgeschichte des Händlers und Werkstattbetreibers hat also noch Luft nach oben, zumal in Mexiko bislang erst 44 Shops eröffnet wurden. Erst kürzlich hat O'Reilly dort sein erstes Vertriebszentrum gebaut und scheint bereit zu sein, das volle Expansionspotenzial des Landes ausschöpfen zu wollen. Mit seinen Dienstleistungen dürfte das Unternehmen in 2023 wohl einen freien Cashflow zwischen 1,9 und 2,2 Mrd. USD erwirtschaften, wovon der größte Teil erneut in Aktienrückkäufe fließen soll. Die Anzahl der umlaufenden Anteilsscheine könnte damit in diesem Jahr um weitere 3,0 bis 4,0 % sinken. O'Reilly`s unglaubliche Rentabilität, die konsequenten Rückkäufe und die Wachstumsaussichten machen das Papier jedenfalls in jeder Schwächephase des Aktienmarktes zum Kauf-Kandidaten. Schließlich wurde die Umsatzmarge von über 20,0 % von dem Ersatzteilhändler auch nach der Pandemie- und Absatzboomzeit der Jahre 2020/21 solide verteidigt.

Wenn Sie den High-Quality-Stocks USA Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der High-Quality-Stocks USA Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.