QIX Deutschland: BMW in Q1 mit überraschendem Gewinnsprung, Beiersdorf bekräftigt Prognose fürs laufende Geschäftsjahr

Die abwartende Haltung vor dem französischen Wahl-Wochenende lähmt heute den QIX Deutschland. Daher zeigt sich der Qualitäts-Index am Nachmittag erneut kaum verändert zum Vortag und notiert bei 12.835 Punkten. BMW dank Sondereffekten in Q1mit Gewinnsprung. Beiersdorf weiter optimistisch beim Wachstumsausblick. Siemens-Aktie für UBS einer der "Top Picks".

Im Qualitäts-Index ist heute einer der Tagesgewinner nach vorläufigen Q1-Zahlen die BMW-Aktie. Aktuell legt sie um 1,5 Prozent auf 85,30 Euro zu. Der Autobauer hat dank Sondereffekten im 1.Quartal einen Gewinnsprung verbucht. Dabei kletterte der Gewinn vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent auf 3,01 Mrd. Euro. Dies teilte der BMW-Konzern bereits am Donnerstag auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Die wichtige EBIT-Marge im Autogeschäft ging dagegen auf 9 Prozent zurück, nach 9,4 Prozent im Vorjahr. Den Umsatz steigerte BMW gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,4 Prozent auf knapp 23,45 Mrd. Euro. Der Konzern profitierte im 1.Quartal besonders von positiven Bewertungseffekten. Vor allem im Zusammenhang mit der Beteiligung von neuen Investoren am Kartendienst Here. Zugleich habe das chinesische Gemeinschaftsunternehmen BMW Brilliance Automotive sein Ergebnis steigern können.

BMW bestätige zudem die ursprüngliche Prognose für den Gewinn vor Steuern (EBT), der im laufenden Jahr leicht zulegen soll. Auch die EBIT-Marge der Automobile-Sparte soll weiterhin in einer Bandbreite zwischen 8 bis 10 Prozent liegen. Den vollständigen Bericht will BMW am 4. Mai veröffentlichen.

Die Investmentbank Barclays hat die Einstufung für die BMW-Aktie nach vorläufigen Zahlen zum 1.Quartal auf "Overweight" mit dem Kursziel von 110 Euro bestätigt. Die Eckdaten seien besser als vom Markt erwartet ausgefallen, schrieben die Analysten in einer Studie. Klar positiv werteten sie die gestiegene Profitabilität im China-Geschäft des Autobauers.

Die BMW-Aktie ist weiterhin mit einem KGV von 8 und dem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,7 niedrig bewertet. Besonders attraktiv ist die derzeitige Dividendenrendite von 4,2 Prozent. Der Autobauer überzeugt dazu mit einer soliden Eigenkapitalrendite von 15 Prozent. Damit erfüllt die Aktie wichtige Kriterien für die Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Im QIX Deutschland befinden sich die besten 25 deutschen Qualitätsaktien, ausgewählt nach einem eindeutigen und erfolgsbewährtem Regelwerk.

Die Beiersdorf-Aktie wird heute im Qualitäts-Index mit Dividendenabschlag nach der gestrigen Hauptversammlung gehandelt. Die Aktie notiert aktuell bei 89,55 Euro. Der Kosmetikhersteller hält an seinen Zielen für das laufende Geschäftsjahr fest, trotz weltweit bestehender politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten. Beiersdorf blicke mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft, sagte Vorstand am Donnerstag vor Aktionären in Hamburg. Bereits im vergangen Jahr hatte die Konsumgüterindustrie mit Belastungen durch volatile Märkte, Terrorgefahr und aufgrund des Brexits zu kämpfen, erklärte der Vorstand weiter. Zugleich wurde für das laufende Geschäftsjahr die Prognose, den Konzernumsatz um 3 bis 4 Prozent steigern zu wollen, bekräftigt. Die EBIT-Marge bei Beiersdorf soll leicht über der des Vorjahres liegen.

2016 verzeichnete der Konzern mit seinen Marken Nivea, Eucerin, Labello und 8x4 sowie der Klebstofftochter Tesa bei Gewinn und Ertragskraft neue Rekordwerte. Der Gewinn kletterte dabei um 8 Prozent auf 727 Mio. Euro, die EBIT-Marge legte von 14,4 Prozent im Vorjahr auf 15,0 Prozent zu. Als Grund für das erneut erfolgreich verlaufene Geschäftsjahr 2016 nannte der Vorstand die Unternehmensstrategie Blue Agenda. Aufgrund der Strategie gelang es Beiersdorf das fünfte Jahr in Folge weiter profitabel zu wachsen.

Die Analysten der DZ Bank hatten zuletzt die Beiersdorf-Aktie vor Zahlen auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 96 Euro bestätigt. Die Weichen beim Konsumgüterhersteller seien weiter in Richtung profitables Wachstum gestellt, schrieben die Analysten. Die Wahrscheinlichkeit von Zukäufen sei angesichts ambitionierter Bewertungen möglicher Übernahmeziele gering, so die Analysten weiter.

Die Schweizer Großbank UBS hat die Siemens-Aktie vor Zahlen auf "Buy" mit dem Kursziel von 131 Euro belassen. Im 1.Quartal dürfte sich für den europäischen Kapitalgütersektor eine Wachstumserholung bemerkbar gemacht haben, schrieben die Analysten. Dieser stünden allerdings Rekordbewertungen gegenüber sowie schwerer erreichbare Vergleichswerte für die zweite Jahreshälfte. Sie empfehlen daher ein selektives Vorgehen und ziehen Siemens der mit "Sell" bewerteten ABB-Aktie vor. Zudem zähle Siemens zu ihren "Top Picks", so die Analysten weiter.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.