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14.02.
15:40 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Warum Carl Zeiss Meditec und Bechtle derzeit über teils rekordhohe Auftragseingänge berichten

Die wieder zunehmende Angst vor einem Krieg in der Ukraine drückt den QIX Deutschland am Montag zunächst kräftig ins Minus. Dabei gibt der Index am Nachmittag um 1,4% auf 15.620 Punkte nach. Carl Zeiss Meditec bekommt derzeit über 20% mehr Aufträge aus aller Welt, steigende Reise- und Forschungskosten belasten aber derzeit die Margen. IT-Berater Bechtle wächst am Jahresende zwar langsamer, vermeldet beim Auftragsbestand mit 1,8 Mrd. Euro aber einen historischen Höchstwert.

Einen deutlichen Kursrückgang von über 4% müsste trotz guter Zahlen im Qualitäts-Index am Freitag die Aktie von Carl Zeiss Meditec hinnehmen. Am Montag gibt sie erneut leicht nach und steht damit bei aktuell 130,90 Euro. Dabei verlief der Jahresstart des Medizintechnikers durchaus vielversprechend. Im 1.Quartal von Oktober bis Dezember profitierte das Unternehmen, das sich unter anderem auf Produkte zur Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten sowie OP-Mikroskope spezialisiert hat, in erster Linie von einem lebhaften Bestellverhalten internationaler Kunden. Was den Anlegern am Freitag allerdings nicht gefallen hat, war die in den 3 letzten Monaten gesunkene Profitabilität. Carl Zeiss Meditec konnte aber die jüngsten Quartalserlöse im Vergleich zum Vorjahr um rund 11% auf 410 Mio. Euro steigern. Auch der Auftragseingang stieg letztlich um fast ein Viertel auf 498,3 Mio. Euro und damit stärker als erwartet. Das Wachstum war auch über alle Sparten verteilt. Im Unternehmensbereich für Augenheilkunde zog der Umsatz jedenfalls um knapp 10% an, in der Mikrochirugie betrug das Plus sogar gut 16%. Den größten Umsatzanstieg mit knapp 15% verzeichnete bei Carl Zeiss Meditec im vergangenen Quartal aber der asiatisch-pazifische Raum, gefolgt von rund 12% auf dem amerikanischen Kontinent. Sämtliche Bereiche und Regionen profitieren derzeit von den hereinkommenden Aufträgen, betonte der Firmenchef am Freitag. Hierbei wirkt sich unter anderem positiv aus, dass Kliniken weltweit trotz anhaltender Pandemie-Umstände mittlerweile wieder verstärkt operieren und dafür Materialien und die technische Ausrüstung des Medizintechnik-Produzenten benötigen.

Die Produktpalette von Carl Zeiss Meditec sei runderneuert, erklärte der Manager. Und die aktuell am Markt eingeführten Geräte kämen bei den Kunden sehr gut an. Im vergangenen Quartal zogen jedoch auch die Ausgaben für Vertrieb und Marketing des Unternehmens angesichts wieder stattfindender Präsenzmessen und Kongresse stärker an. Darüber hinaus gibt Carl Zeiss Meditec aufgrund neuer Produkteinführungen derzeit auch wieder mehr Geld für Forschung und Entwicklung aus. Dies drückte letztlich auf die Profitabilität, was die operative Marge auf zuletzt 18,1 % sinken ließ, nach 19,9% im Vorjahr. Unter dem Strich knickte bei den Jenaern auch der Gewinn um 18% auf 38 Mio. Euro ein. Hier belasteten laut Finanzchef hohe Kursverluste vor allem aus Devisen-Absicherungsgeschäften auf den gestiegenen chinesischen Renminbi. Für Carl Zeiss Meditec sind die Aussichten aber weiterhin bestens, immerhin soll der Umsatz bis Ende September trotz globaler Lieferkettenprobleme mindestens im Einklang mit dem Marktwachstum zulegen. Und mittelfristig soll sich die operative Marge auch wieder oberhalb von 20% stabilisieren. Angesichts des jüngsten Kursrückgangs werden die Papiere auch nur noch mit einem 2023er-KGV von 40 bewertet. Der Augenheilkunde-Dienstleister erzielte neben der hohen Marge in den zurückliegenden 5 Jahren auch eine Eigenkaptalrendite von durchschnittlich 12%. Damit entspricht die Aktie von Carl Zeiss Meditec letztlich wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX).

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Relativ robust präsentiert sich nach dem kräftigen Rückgang vom Freitag am Montag im Qualitäts-Index dagegen die Aktie von Bechtle, die nur leicht auf 46,80 Euro nachgibt. Dem IT- und Technologieunternehmen machen allerdings die Lieferengpässe bei vielen Elektronikteilen derzeit zu schaffen, was im Schlussquartal sogar zu einem überraschend schwächeren Wachstum geführt hat. Dabei gilt gerade das letzte Jahresviertel von Oktober bis Dezember in der IT-Branche eigentlich als besonders stark. Da Privatfirmen und auch Behörden in dieser Zeit ihre restlichen Budgets aufbrauchen. Der Vorstand von Bechtle hatte aber schon bei der Vorlage der Zahlen für das 3.Quartal im November darauf hingewiesen, dass die Einschätzung der Lieferfähigkeit nie schwieriger gewesen sei als in diesen Tagen. Das Kerngeschäft des Unternehmens besteht dabei generell im Einrichten und dem Betrieb von IT-Infrastrukturen, vor allem für öffentliche Einrichtungen und Gewerbekunden, die sich in Deutschland, der Schweiz und Österreich aber mittlerweile auch in den Beneluxstaaten befinden. So hatten die anhaltenden globalen Lieferprobleme jüngst vor allem das Bechtle-Geschäft rund um die IT-Systemsparte gebremst, weil für die Projekte oft ganz bestimmte Hardware eingeplant ist.

Im Onlinehandel mit IT-Produkten seien die Kunden flexibler und könnten gegebenenfalls auf andere Produkte ausweichen, hatte es noch vor wenigen Monaten von Unternehmensseite geheißen. Der Umsatz auf Basis vorläufiger Zahlen stieg 2021 aber dennoch um mehr als 7% auf rund 6,25 Mrd. Euro, wie das Management in der Vorwoche überraschend mitteilte. Investoren reagierten darauf allerdings verschnupft. Immerhin war Bechtle nach 9 Monaten noch um 10% gewachsen. In das neue Jahr geht der IT-Berater derweil aber mit einem starken Auftragsbestand. Dieser lag Ende Dezember auf einem historischen Höchstwert von rund 1,8 Mrd. Euro, was rund 80% mehr als vor einem Jahr war. Wie schnell das Unternehmen die Bestellungen angesichts der angespannten Lage bei der Teileversorgung in echtes Geschäft umsetzen kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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