Aktuelles
13.06.
15:20 Uhr
Aktien-Magazin für Qualitäts-Investoren
70 %
sparen
im Mini-Abo!
Infos
Marktberichte International

TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Partners Group übernimmt deutsche Biogas- und Biomethan-Plattform und Zahlungsabwickler Adyen visiert mittelfristig bis zu 33 % Erlöswachstum an

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index zeigt sich am Dienstag angesichts des morgigen Zinsentscheids der US-Notenbank zurückhaltend. Folglich notiert er am Nachmittag leicht im Minus bei 120,88 Punkten. Partners Group erwirbt ein 60 MW-Portfolio der Energiedenker Group mit 35 Biogas- und 10 Biomethan-Anlagen und will in den Infrastrukturausbau investieren. Adyen bietet mit seinen Payment-Plattformen inzwischen 250 verschiedene Bezahlmöglichkeiten an, und treibt zugleich seine US- und EMEA-Expansion voran.

 

Am Montag zog im Qualitäts-Index die Aktie von Partners Group um über 3 % an, und war damit der Top-Wert im Index. Heute zeigt sie auch erneut leichte Aufschläge auf gegenwärtig 899,50 Euro. Die Anteilsscheine des Vermögensverwalters konnten sich wie viele andere Titel in den letzten Wochen erholen. Gestern half dem Kurs aber vor allem die Nachricht, dass die Gesellschaft eine der führenden deutschen Energieplattform übernehmen will. Partners Group übernehme mit Zustimmung seiner Kunden Deutschlands führende Biogas- und Biomethan-Produzentenplattform inklusive Infrastruktur vom Eigentümer Energiedenker Group, teilte das Management gestern mit. Das gesamte 60 MW-Portfolio umfasse dabei 35 Biogas- und 10 Biomethan-Anlagen, und befinde sich im Nordosten Deutschlands. Partners Group verwies zudem auf den soliden Infrastruktur-Charakter und die hohen Eintrittsbarrieren in das Geschäft. Zudem ist das Portfolio gut finanziert und generiert inzwischen sichtbare Cashflows. Der Private-Equity-Investor sieht in der Biogas- und Biomethanproduktion einen wichtigen “Next Genration“- Baustein für die anstehende Transformation bzw. Energiewende in Europa. Derzeit befindet sich laut Partners Group innerhalb der EU auch der größte Biogas- und Biomethanmarkt in Deutschland, wo zugleich auch ambitionierte Produktionsziele ausgegeben wurden. Die Schweizer wollen mit der Übernahme der Energieproduzenten-Plattform zunächst ein “Re-Branding“ vornehmen, und danach mit dem bisherigen Management neue und wertsteigernde Initiativen starten.

Partners Group zufolge gehört dazu der Ausbau von Projektpipelines, neue innovative Anschlussstrecken sowie die Stärkung von Managementpotenzialen. Wir investieren hier in eine Infrastruktur-Plattform, die mit der Biogas- und Biomethanproduktion vom Umstieg auf verlässliche Erneuerbare Energien und weg von fossilen Energieträgern profitiert, betonte der Vorstand der Partners Group-Sparte “Private Infrastructure Europe“. Weltweit werden von dem Kapitalanlagespezialisten gegenwärtig schon 170 Infrastruktur-Investments im Wert von 21 Mrd. USD in 20 Ländern gemanagt. Partners Group verwaltete zuletzt aber über 130 Mrd. USD, verteilt über Private Equity-, Immobilien- und Infrastruktur-Beteiligungen sowie Kredit-Anlagen. Der Investmentpartner zahlreicher Pensionskassen bleibt zudem auch optimistisch, was die Zukunft der globalen Private-Equity-Märkte betrifft. In 2022 konnte mit dem Anlagegeschäft vom Management sogar erneut eine überragende Nettomarge von über 40 % ausgewiesen werden. Langfristig aber will Partners Group im Schnitt um jährlich 10 % wachsen. Der künftigen Aktienkursentwicklung dürfte dies jedenfalls gut tun.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Ein Top-Performer war im Zuge der Markterholung in den vergangenen Wochen im Qualitäts-Index auch die Aktie von Adyen. Am Dienstag liegt sie auch wieder leicht im Plus bei aktuell 1.602,00 Euro. Dies ist auch nicht überraschend, laufen doch die Zahlungsabwicklungs-Geschäfte und die weltweite Expansion des Fin-Tech-Unternehmens weiterhin sehr gut. Die niederländische Firma, die 2006 gegründet wurde, bietet dabei aber keine zahlungsorientierte App wie Paypal, sondern operiert mit ihrer Software-Plattform eher im Hintergrund. Letztlich sorgt Adyen mit seinen Abwicklungs-Technologien weltweit dafür, dass stationäre wie auch Online-Händler einfach mit allen möglichen Zahlungsarten wie Kreditkarten, Apple Pay oder Klarna bezahlt werden können. Derzeit offeriert das Unternehmen mit seinen Online-, Mobil- oder In-store-Payment-Plattformen für angeschlossene Einzelhändler bis zu 250 verschiedene Bezahlmöglichkeiten. Und Adyen`s Kundenliste ist schon jetzt beeindruckend. So setzen beispielweise Streaming-Anbieter wie Netflix und Spotify auf die Dienste des Zahlungsabwicklers. Aber auch Technologiefirmen wie Facebook, eBay und Uber sowie die Fashionanbieter H&M und Zalando sind inzwischen Partner von Adyen.

Allerdings wurde das Payment-Geschäft im letzten Jahr durch Inflation und steigende Zinsen ausgebremst, was zu höheren operativen Kosten und etwas niedrigeren Margen geführt hat. Aber statt Mitarbeiter zu entlassen und die Kostenstruktur anzupassen. wurden neue Leute eingestellt, was letztlich auch von einer gewissen Zuversicht des Managements zeugt. Bis Ende 2022 stieg die Zahl der weltweiten Vollzeit-Beschäftigten bei Ayden jedenfalls um 53 % auf nunmehr 3.332 an. Jedoch kletterte zugleich auch das von den Niederländern verarbeitete weltweite Zahlungsvolumen auf 767,5 Mrd. Euro, was rund 50 % mehr war als im Vorjahr. Mittelfristig strebt das Ayden-Management weiterhin ein Umsatzwachstum von 25 % bis 33 % an, was angesichts der laufenden US-Expansion und den Zuwächsen von zuletzt über 55 % in der EMEA-Region, zu der Europa, der Mittlere Osten und Afrika gehören, durchaus realistisch erscheint.