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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Partners Group verkauft letzte 10%ige Beteiligung an niederländischem Offshore-Windpark “Borssele III“ und Zahlungsabwickler Adyen erhält britische Banklizenz

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index zeigt sich am Montag angesichts zunehmender Zins- und China-Sorgen mit 0,9 % im Minus bei 120,88 Punkten. Partners Group veräußert seine letzten Anteile am 731,5 MW-Windpark Borssele, und findet mit Octopus Energy einen größten Investor mit Bezug zu erneuerbaren Energien. Adyen hat in Großbritannien eine Bankzulassung erworben, mit der künftig neben Bankkonten auch physische Karten sowie Bargeldvorschüsse angeboten werden können.

 

Am Montag liegt im Qualitäts-Index nach der zuletzt starken Performance die Aktie von Partners Group erst mal wieder leicht im Minus bei gegenwärtig 1.043,50 Euro. Die Papiere des Vermögensverwalters konnten jedoch von den kürzlich bestätigten Jahresprognosen des Managements profitieren. Zudem wurde in der Vorwoche auch die letzte 10%ige Beteiligung an dem niederländischem Offshore-Windpark “Borssele III“ veräußert. Partners Group konnte dabei die letzten Anteile an dem 731,5 MW-Windpark sogar an Octopus Energy Generation verkaufen, den größten europäischen Investor mit Bezug zu erneuerbaren Energien. Nach Abschluss des Beteiligungsverkaufs werden die Schweizer ihren ursprünglichen Anteil von 45,0 %, der im Jahr 2018 erworben wurde, vollständig abgegeben haben. Partners Group investierte damals im Rahmen des “Next Generation“- Investitionsansatzes mit der Fokussierung auf saubere Energieinfrastrukturen. Dieser sieht bei Windparks unter anderem den Weg vom Bau bis zum vollen Betriebsstatus vor. Der Private-Equity-Investor verkaufte bereits im November 2022 einen Anteil von 20,0 % an den Versicherer Swiss Life und danach im Juli 2023 einen Anteil von 15,0 % an von “Nuveen Infrastructure“ verwaltete Fonds. Partners Group betonte dabei immer, dass die Transaktionen die starke Nachfrage nach hochwertigen Infrastrukturanlagen unterstreichen würden. Während der Beteiligungszeit hat der Kapitalanlagespezialist den Windpark Borssele durch das Management des Aufbaus bis zur Betriebsbereitschaft umgestaltet. Zusammen mit anderen Anteilseignern wurden zudem mehrere Initiativen zur Wertsteigerung der Offshore-Windkraftanlagen erfolgreich umgesetzt.

 

Der Verkauf des verbleibenden Borssele-Anteils markiert das Ende unserer fünfjährigen Reise mit diesem Projekt, betonte in der letzten Woche der Vorstand von Partners Group. Als voll funktionsfähiger Windpark ist er in der Lage, einen bedeutenden Beitrag zu den Dekarbonisierungszielen in den Niederlanden zu leisten. Laut Partners Group profitiert Borssele von der niederländischen Einspeiseprämienregelung, die für langfristig vertraglich vereinbarte Cashflows sorgt. Der 2021 in Betrieb genommene Windpark, ist demnach darauf ausgelegt, jährlich bis zu 3.000 GWh Energie zu erzeugen, was zur Versorgung von etwa 825.000 Haushalten ausreicht. Nach dem Ausstieg von Partners Group wird die neue Borssele-Aktionärsgruppe neben Swiss Life, Nuveen und Octopus Energy auch Unternehmen wie Shell, Eneco sowie INPEX und Luxcara Asset Managers umfassen. Der Vermögensverwalter selbst managte zuletzt aber über 130 Mrd. USD, verteilt über Private Equity-, Immobilien- und Infrastruktur-Beteiligungen sowie Kredit-Anlagen. Der Investmentpartner zahlreicher Pensionskassen bleibt zudem auch optimistisch, was die Zukunft der globalen Private-Equity-Märkte betrifft. In 2022 konnte Partners Group mit dem Anlagegeschäft sogar erneut eine überragende Nettomarge von über 40 % ausweisen. Langfristig will das Management aber im Schnitt um jährlich 10 % wachsen.

 

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Eine Enttäuschung war im Zuge der jüngsten Q2-Zahlen in den vergangenen Wochen im Qualitäts-Index die Aktie von Adyen. Am Montag liegt sie auch wieder mit 1,5 % im Minus bei aktuell 637,50 Euro. Dabei läuft es operativ für das niederländische Fin-Tech-Unternehmen gar nicht schlecht. Zumal neben der jüngst verkündeten SAP-Kooperation im Bereich mobile Bezahlmöglichkeiten nun auch in Großbritannien eine Banklizenz erworben wurde. Adyen's Kundenliste ist aber schon jetzt beeindruckend, und dürfte durch diese Nachricht gerade auf der britischen Insel einen weiteren Schub erhalten. Die Bankzulassung wird dort von der Prudential Regulation Authority (PRA) und der Financial Conduct Authority (FCA) erteilt. Damit kann der Zahlungsabwickler jedenfalls die Entwicklung seiner End-to-End-Technologieplattform beschleunigen, und tiefer in den britischen Bankensektor vorzudringen. Dank der Banklizenz kann Adyen damit auch nach dem Brexit kleinen und mittleren Unternehmenskunden seine Finanzprodukte und Abwicklungsdienste anbieten. Derzeit offerieren die Niederländer mit ihren Online-, Mobil- oder In-store-Payment-Plattformen für angeschlossene Einzelhändler schon jetzt bis zu 250 verschiedene Bezahlmöglichkeiten. Die künftigen Banklizenz-basierten Angebote von Adyen werden damit in England neben Bankkonten auch virtuelle oder physische Karten sowie Kapital umfassen, das Firmen bei Bedarf direkten Zugang zu Bargeldvorschüssen bietet.

Großbritannien ist ein Schlüsselmarkt für Adyen, und wir freuen uns, dass wir unsere Position mit der Bankzulassung dort festigen können, erklärte jüngst die Vorstandchefin, zuständig für den Bereich “Chief Risk & Compliance“. Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg von Adyen zu einer globalen Finanztechnologieplattform mit umfassendem Spektrum, so die Managerin. In den Niederlanden und den USA verfügt Adyen bereits über eine Banklizenz, die es dem Unternehmen ermöglicht, Zahlungen von Händlern nahezu sofort zu verarbeiten. Mit seinen weltweit angebotenen Abwicklungs-Technologien sorgt der Software-Anbieter letztlich dafür, dass stationäre wie auch Online-Händler einfach mit allen möglichen Zahlungsarten wie Kreditkarten, Apple Pay oder Klarna bezahlt werden können. Allerdings wurde das Payment-Geschäft von Adyen schon im letzten Jahr durch Inflation und steigende Zinsen ausgebremst, was zu höheren operativen Betriebskosten und niedrigeren Margen geführt hat.