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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Sanitärspezialist Geberit stellt Marge von 30,0 % für 2024 in Aussicht und Partners Group steigert verwaltetes Vermögen im letzten Jahr um 9,0 %

Trotz guter Vorgaben von der Wall Street, liegt der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Freitag leicht im Minus bei 120,90 Punkten. Geberit rechnet für 2024 erneut mit schwierigem Bauindustrieumfeld in Europa, verspricht aber Margenstabilität. Private-Equity-Investor Partners Group kann verwaltetes Vermögen im letzten Jahr auf 146,9 Mrd. USD erhöhen und hat zugleich Neugelder in Milliardenhöhe angezogen.

Eine leichte Kurserholung zeigt am Freitag im Qualitäts-Index die Aktie von Geberit, die damit bei aktuell 519,50 Euro steht. Unter Druck geraten waren die Papiere des Sanitärtechnik-Anbieters zuletzt von durchwachsenen Q4-Zahlen. Dabei überzeugte Geberit in den letzten Monaten eigentlich, da das Unternehmen trotz schwierigem Umfeld inklusiver rückläufiger Bauindustrie in Europa akzeptable Resultate vorlegte. Zwar sind die Schweizer ein großer Player im Sanitärbereich und fast überall auf der Welt zu finden. Nach den beiden Pandemie-getriebenen Boomjahren 2021/22 war aber der 2023er-Umsatz zum Vorjahr um 8,0 % gesunken. Geberit konnte im letzten Jahr dennoch seine Profitabilität steigern, auch dank wieder niedrigerer Rohstoffpreise. Aber auch für 2024 ist das Management vorsichtig, und rechnet mit einem mittleren einstelligen Erlösrückgang, bei einer EBITDA-Marge im Bereich von 29,0 % bis 30,0 %. Der Sanitär- und Rohrleitungshersteller leidet folglich noch immer unter der anhaltend schwachen europäischen Immobilienbranche. Dafür setzt Geberit bei seinem Produktsortiment rund um Spülkästen und Wasserarmaturen immer mehr auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. Zudem erzielte das Unternehmen historisch gesehen trotz des von der Baukonjunktur abhängigen Geschäfts immer hohe und stabile Gewinnmargen. Im Durchschnitt lagen die Umsatzrenditen in den vergangenen 10 Jahren bei etwa 23,0 %, was durchaus beeindruckend ist.

Und mit Eigenkapitalrenditen zwischen 30,0 % und 40,0 % zeigte Geberit in der Vergangenheit eine außergewöhnlich starke Fähigkeit, Gewinne aus dem Eigenkapital seiner Aktionäre zu generieren. Als marktführender Anbieter von Sanitärkomponenten für Wohngebäude und Gewerbeeinrichtungen profitiert das Unternehmen auch weiterhin vom bestehenden Bedarf an Renovierungen und Neubauten in verschiedenen EU-Märkten. Geberit hatte zuletzt auch angekündigt, sich in Indien oder der Golfregion noch besser positionieren zu wollen, was die Anhängigkeit von Europa verkleinern würde. Die langfristig beständigen und profitablen Geschäfte des Sanitärspezialisten, gekoppelt mit einer starken Kundenbindung und dem bekannten Markennamen, machen die Aktie an schwachen Tagen zu einem Kaufkandidaten. Zumal Geberit über die Jahre hinweg bewiesen hat, sich an veränderte Marktbedingungen anpassen zu können, bei gleichzeitiger Margenstabilität. Aktuell werden die Anteilscheine zwar noch mit dem 25-fachen KGV bewertet, aber Qualität hat nun mal seinen Preis.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Am Freitag liegt im Qualitäts-Index nach der zuletzt starken Performance auch die Aktie von Partners Group leicht im Plus bei 1.182,50 Euro. In der Vorwoche hatte der Schweizer Vermögensverwalter bekannt gegeben, im vergangenen Jahr Neugelder in Milliardenhöhe angezogen und die verwalteten Vermögen gesteigert zu haben. Dabei lagen die von Partners Group verwalteten Vermögen Ende 2023 laut Mitteilung bei 146,9 Mrd. USD, nach 135,4 Mrd. im Vorjahr. Analysten hatten allerdings im Durchschnitt mit einem Anstieg auf 147,8 Mrd. USD gerechnet. Der größte Teil der verwalteten Gelder machte mit 75,5 Mrd. USD der Bereich “Private Equity“ aus. 2022 waren es hier nur 71,2 Mrd. USD. Und auch die weiteren Sparten von Partners Group wie “Private Debt“ (29,3 Mrd. USD), “Private Infrastructure“ (25,2 Mrd. USD) und “Private Real Estate “ (17,0 Mrd. USD) zeigten einen Anstieg. Getragen wurden die Zuwächse im vergangenen Jahr von Kapitalzusagen der Kunden in Höhe von 18,0 Mrd. USD. Damit lag dieser Wert am unteren Ende der vom Management in Aussicht gestellten 17,0 bis 22,0 Mrd. USD. 2022 konnte Partners Group als Private-Equity-Investor noch Neugelder von 22,0 Mrd. USD einsammeln, im Jahr davor waren es sogar 25,0 Mrd. USD. Im vergangenen Jahr habe Partners Group wiederum von einer guten Nachfrage nach maßgeschneiderten Lösungen profitiert, betonte der Vorstand in der Mitteilung.

Dabei sei ein neuer Rekord bei den am Markt akquirierten Mandaten aufgestellt worden, so der Manager. Zugleich hätten sich aber die Transaktionsvolumen rückläufig entwickelt. Insgesamt investierte Partners Group im Jahr 2023 Kundenkapital im Umfang von 13,0 Mrd. USD vor allem in Firmen oder Infrastruktur-Projekte. Dagegen haben Pensionskassen gut 12,0 Mrd. USD an Investitionen abgezogen, was den Verkauf von Private-Equity-Beteiligungen zur Folge hatte. Mit Blick auf die Transaktionsaktivitäten sieht die Unternehmensführung derzeit auch Anzeichen einer deutlichen Besserung. Zudem hält das gute Umfeld in der Privatmarktbranche an. Folglich strebt Partners Group für 2024 auch weiteres, nachhaltiges Wachstum an und geht zugleich von Kapitalzusagen im Umfang von 20,0 bis 25,0 Mrd. USD aus. Das detaillierte Jahresergebnis will die Beteiligungsgesellschaft dann am 19. März veröffentlichen.