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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Sartorius Stedim-Aktie geht nach Wachstumsaussagen der Sartorius-Muttergesellschaft über 3 % nach oben und Partners Group übernimmt Mehrheit an der Uhrenmarke “Breitling“

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index verbucht am letzten Handelstag des Jahres trotz der zuletzt wieder guten Stimmung leichte Abgaben. Dabei liegt er am Nachmittag bei 120,90 Punkten. Sartorius Stedim`s Hauptanteilseigner sieht das Unternehmen mit seinen Töchtern etwa 2 Jahre vor den eigenen Plänen, die einen Jahresumsatz von 5 Mrd. Euro bis 2025 vorsehen. Partners Group baut die Beteiligung am Luxusuhrenhersteller Breitling aus und könnte die Tochter bis 2027 an die Schweizer Börse SIX bringen.

Am Donnerstag war die Aktie von Sartorius Stedim Biotech im Qualitäts-Index angesichts positiver Ausgaben der Muttergesellschaft mit über 3 % Plus der absolute Gewinner. Am Freitag liegt sie allerdings wieder leicht im Minus bei 307,00 Euro. Gestern hatte der Vorstand des Hauptanteilseigners, die Sartorius AG, der Deutschen Presse-Agentur erklärt, das Unternehmen mit seiner Sartorius Stedim-Tochter liege etwa 2 Jahre vor dem eigenen Plan. 2022 sei das dritte Jahr einer intensiven Wachstumsphase gewesen, betonte der Manager. Nach einem starken Plus in den Jahren 2020 und 2021 sei 2022 erneut ein zweistelliges Wachstum erzielt worden, ergänzte er. Gegenüber den zwei Vorjahren, in denen die Umsätze auch durch die Pandemie angekurbelt wurden, sei aber nun eine "Normalisierung" zu verspüren. So horteten Kunden weniger Bestände, da Lieferketten-Probleme abgenommen hätten. Dabei hatte die Sartorius Stedim-Muttergesellschaft schon 2021 aufgrund des damaligen Nachfragebooms seitens Impfstoffhersteller und im Pharmabereich forschenden Unternehmen das Umsatzziel für 2025 auf 5 Mrd. Euro erhöht. Seit Jahresbeginn waren aber die Papiere des bio-medizinischen Labordienstleisters vor allem durch das sich zuletzt ändernde makro-ökonomischer Umfeld und dem wieder normalisierten Auftragseingang im Zuge der abflauenden Corona-Pandemie unter Druck geraten. Bis Ende Dezember soll sich das Wachstum von Sartorius Stedim aber dennoch auf 15 bis 19 % belaufen, was schon im Sommer vom Management in Aussicht gestellt wurde.

Aber nur rund 2 % davon sollen bei der französischen Sartorius-Tochter über die jüngst getätigten Akquisitionen erreicht werden. So wurde das Zuliefergeschäft rund um “Bioprocess Solutions“ zuletzt von den im letzten Jahr vollzogenen Übernahmen wie die der Gentherapie-Spezialisten CellGenix und Xell sowie durch die von Novasep übernommene Chromatographie-Sparte unterstützt. Durch die gezielten Zukäufe verfügt Sartorius Stedim als Laborausrüster mittlerweile auch über ein einzigartiges Technologie-Portfolio, das nahezu alle wichtigen Schritte der bio-pharmazeutischen Arzneimittel-Herstellung abdeckt. Und mit eigenen Fertigungs- und R&D-Standorten in Europa, Nordamerika und Asien sowie einem internationalen Vertriebsnetzwerk ist das Unternehmen auch international breit aufgestellt. Mit den medizinischen Labor-Dienstleistungen steht Sartorius Stedim jedenfalls vor langfristig gewinnträchtigen Zeiten, zumal die operativen Zugangsbarrieren für Wettbewerber weiterhin hoch sein dürften. Die Eigenkapitalrendite der Zuliefersparte war jedenfalls neben der hohen Marge von über 30 % im letzten Jahr mit gut 24 % auch erneut hochprofitabel.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Im heute schwächeren Marktumfeld notiert im Qualitäts-Index auch die Aktie von Partners Group mit rund 1,0 % im Minus bei aktuell 836,00 Euro. Dabei hatte der Private-Equity-Investor zuletzt die Mehrheit am Schweizer Uhrenhersteller “Breitling“ übernommen, und damit die Luxemburgische Investmentgesellschaft CVC als Hauptaktionär abgelöst. Partners Group habe im Namen der Kunden beschlossen, die Beteiligung an Breitling auszubauen und zum größten Aktionär der Firma aufzusteigen, schrieb der Asset Manager in einer Mitteilung kurz vor Weihnachten. Der bisherige Hauptaktionär CVC und auch das Management-Team von Breitling würden aber investiert bleiben. Die Verschiebung der Anteilseigner hatte sich bei Breitling aber schon abgezeichnet. Bereits Anfang Dezember hatte das Finanzportal "Finews" berichtet, dass Partners Group sich eine Mehrheit von 50,3 % an dem Uhrenspezialisten sichern wolle. Später, im Jahr 2027, sei dann ein Börsengang an der Schweizer Börse SIX geplant, hieß es. Allerdings machte Partners Group zuletzt weder zum Umfang der Transaktion noch zu möglichen IPO-Plänen mit Breitling Angaben. Unklar bleibt auch, wie hoch konkret der Anteil ist, den der Vermögensverwalter neu hält.

Aber bereits im Oktober 2021 war das Management von Partners Group mit dem Erwerb einer Minderheitsbeteiligung bei dem Luxusuhrenhersteller eingestiegen und war damit zum Partner der Investmentfirma CVC geworden, die schon 2017 in Breitling investiert hatte. Breitling habe in den vergangenen Jahren eine starke Basis für zukünftiges Wachstum gelegt, wird zudem der Co-Gründer von Partners Group in der Mitteilung zitiert. Wir freuen uns, dass wir unsere Beteiligung aufstocken können. Dass der Kapitalanlagespezialist sein Engagement derzeit ausbaut, erstaunt insofern nicht, da die Schweizer Uhrenindustrie derzeit einen wahren Boom erlebt. Schließlich sind die Uhrenexporte im laufenden Jahr um mehr als 12 % gestiegen und dürften ein Rekordniveau von rund 24 Mrd. CHF erreichen. Gefragt sind dabei vor allem teurere, mechanische Uhren. Dies ist auch die Kategorie, in der die Partners Group-Tochter Breitling letztlich zu Hause ist.

 



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