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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Siemens Healthineers dürfte trotz jüngster Belastungen bis 2027 im Schnitt fast 7 % wachsen und Evolution Gaming gibt Partnerschaft mit US-Casinobetreiber Caesars bekannt

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index gibt am Mittwoch nach neuen EU-Inflationsdaten leicht um 0,8 % auf 120,90 Punkte nach. Medizintechnikproduzent Siemens Healthineers ist ungeachtet aller aktuellen Schwierigkeiten global bestens aufgestellt, um langfristig beständig zu wachsen und solide Margen einzufahren. Softwareanbieter Evolution ermöglicht US-Casinoeigentümer Caesars im Bundesstaat Pennsylvania künftig die Nutzung von „gestreamten“ Live-Dealer- und Online-Slots-Spielen.

 

Angesichts zuletzt schwacher Geschäfte hat im Qualitäts-Index die Aktie von Siemens Healthineers in den letzten 5 Monaten kräftige Abgaben hinnehmen müssen. Am Mittwoch fällt sie auch erneut leicht auf aktuell 46,00 Euro. Vom Hoch im April summiert sich damit der Rückgang auf über 20 %. Die Anleger haben dabei aber vergessen, dass der Medizintechnik-Geräteanbieter von etlichen globalen Branchentrends, wie der Überalterung der Gesellschaft und dem zunehmenden Wohlstand profitiert. Auch, weil zu Siemens Healthineers Kernbereichen neben der Bildgebungs- und Labordiagnostiksparte noch Gesundheits- und Krankenhaus-Managementservices gehören. Der Umsatz dürfte sich jedenfalls dank der guten Auftragslage auch weiterhin positiv entwickeln. Darüber hinaus integriert das Unternehmen immer stärker Künstliche Intelligenz (KI) in den medizinischen Alltag, um so die Qualität der Dienstleistungen zu verbessern und ärztliche Diagnosen sowie Büroarbeit zu erleichtern. Bei Siemens Healthineers rechnen Analysten trotz aktueller Schwierigkeiten für die Jahre 2023 bis 2027 noch immer mit einer jährlichen organischen Wachstumsrate von im Schnitt 7 %. Zuletzt kam der Medizintechnikhersteller auch weiterhin auf eine solide Reinmarge von 10 %. Kurzfristig setzen allerdings die Kosten für den Diagnostik-Umbau sowie die Neuaufstellung der Robotik-Sparte das Geschäft ungeachtet des beachtlichen Kostenmanagements unter Druck. Dazu sorgte bei Siemens Healthineers die Krebstherapietochter Varian im letzten Quartal für eine herbe Entwicklung.

Vorübergehende Herausforderungen bei der Auslieferungslogistik hätten bei dem vor 2 Jahren übernommenen Krebsspezialisten zu einem Gewinneinbruch um fast ein Drittel geführt, erklärte das Management hierzu. Zudem könne Varian die inflationsbedingt gestiegenen Kosten nur verzögert an die Kunden weitergeben. Investoren zeigten sich jedenfalls davon überrascht, und verkauften die Aktie. Auch, weil sie sich bei Siemens Healthineers durch den Zukauf eine verlässliche Ankurbelung von Umsatz und Gewinn versprochen hatten. Im laufenden Geschäftsjahr 2022/23 (30. Sept.) dürfte Varian auch nur noch eine Umsatzrendite von 14 bis 15 % erzielen, nach zuvor erwarteten 16 bis 18 %. Und auch die Risiken in der Diagnostiksparte dürften kurzfristig weiterhin ein Belastungsfaktor für die Anteilsscheine bleiben. Dennoch ist Siemens Healthineers global bestens aufgestellt, um im lukrativen Medizintechnikmarkt langfristig beständig zu wachsen. Von 9 Analysten, die die Aktie derzeit beobachten, raten immerhin 6 zum Kauf und keiner der Experten hat nach den jüngsten Zahlen eine Verkaufsempfehlung herausgegeben. Das Papier von Siemens Healthineers notiert durch den Kursabschwung inzwischen auch nur noch mit einem KGV von 19, was im Vergleich zu den letzten Jahren als durchaus moderat bezeichnet werden kann.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Eine enttäuschende Performance war im Zuge der jüngsten Marktschwäche im Qualitäts-Index auch bei der Aktie von Evolution Gaming zu sehen. Am Mittwoch liegt sie auch wieder mit 1,3 % im Minus bei aktuell 100,90 Euro. Dabei laufen die Casino-bezogenen Geschäfte und die weltweite Expansion des schwedischen Softwareentwicklers weiterhin stark. Vor allem das Interesse an den digitalen Lösungen und entsprechenden Dienstleistungen rund um Live- und Online-Casinospiele bleibt seitens zahlreicher Casinobetreiber und Gaming-orientierter Kunden unverändert hoch. Evolution setzt bei seinem B2B-Softwaregeschäft auch weiter auf wichtige Partnerschaften, wie zuletzt die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Casinoeigentümer Caesars und dessen Tochter Caesars Digital im US-Bundesstaat Pennsylvania. Im Rahmen der angekündigten Kooperation werden dort das von Caesars betriebene “Tropicana“ Onlinecasino sowie alle Standorte von “Caesars Sportsbook & Casino“ demnächst die branchenführenden Live-Casino-Spiele von Evolution sowie die Online-Slots Games der Töchter NetEnt und Red Tiger anbieten. Zu den Live-Dealer-Spielen, die aus den modernen Studios von Evolution live “gestreamt“ werden, gehören diesbezüglich, vor allem verschiedene Roulette-Varianten, klassisches Blackjack und Baccarat sowie Craps, Ultimate Texas Hold'em und Three Card Poker.

Wir arbeiten schon seit einiger Zeit eng mit Caesars zusammen und sind stolz darauf, ihr Live-Casino-Anbieter zu sein und den Spielern die besten Spiele zur Verfügung stellen zu können, sagte der Kaufmännische Leiter von Evolution zu den Plänen. Während der Vorstand von Caesars Digital zugleich das umfangreiche Angebot der Schweden an Live-Dealer- und First-Person-Spielen als branchenweit führend bezeichnete und den Kunden die Möglichkeit bietet, ein Live-Casino bequem von zu Hause aus zu erleben. Mittlerweile werden von Evolution aber weltweit fast 600 Gaming-fokussierte Firmen betreut, zu den neben großen US-Casinobetreibern auch Wettanbieter wie DraftKings und WilliamHill gehören. Sein Geld verdient der Softwarespezialist dabei unter anderem durch Lizenzgebühren, die bei der Nutzung der angebotenen Live- und RNG-Software von den jeweiligen Online-Casinos überwiesen werden.