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08.05.
15:48 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Enorme Homeoffice-Nachfrage treibt Bechtles IT-Geschäft in der aktuellen Krise um 9% an und Brenntag spürt Corona-Auswirkungen im weltweiten Chemiehandel kaum

Der QIX Deutschland zeigt am Freitag ungeachtet der anstehenden Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts deutliche Zugewinne und steigt am Nachmittag um 1,2% auf 11.630 Punkte. IT-Anbieter Bechtle profitiert zum Jahresstart von hoher Nachfrage nach Homeoffices-Lösungen während der Corona-Zeit und steigert Umsatz auf 1,36 Mrd. Euro. Vertriebshändler Brenntag vermeldet überraschend für Q1 ein solides Gewinnwachstum von 8%.

Einer der größten Gewinner auf der Liste im Qualitäts-Index ist am Freitag die Bechtle-Aktie. Aktuell legt dabei um 4,0% auf 148,00 Euro zu. Der IT-Dienstleister kann sich dank der europaweiten Corona-Shutdowns über ein beschleunigtes Wachstumstempo im zurückliegenden Quartal freuen. Dennoch bekam das Unternehmen die Beschränkungen aufgrund der Pandemie zu spüren, da viele Projekte verschoben wurden und es vereinzelt auch Lieferschwierigkeiten bei Hardwareprodukten gab. Wir haben auch einen starken Nachfrageschub gespürt, insbesondere bei der Ausstattung von Homeoffices und technischen Lösungen rund um die Umsetzung virtueller Formen der Zusammenarbeit, betonte der Vorstand heute bei der Vorstellung des Zahlenwerks. Bechtle konnte letztlich seinen Umsatz in den ersten 3 Monaten um 9% auf 1,36 Mrd. Euro erhöhen, und lag damit weit über den Erwartungen. Seinen kleinen und mittleren Unternehmenskunden sowie auch vielen Behörden bietet der IT-Systemanbieter hauptsächlich das Einrichten und Verwalten von IT-Systemen und Netzwerken an und betreibt für sein Hard- und Softwaresortiment zusätzlich einen Online-Shop. Zum Jahresstart wirkten sich die Corona-Beschränkungen im Ausland auf das Geschäft von Bechtle sogar noch stärker aus als in Deutschland, wo das Wachstum immerhin zweistellig ausfiel.

Insbesondere der Online-Handel mit Homeoffice-Equipment bescherte dem Unternehmen bei Hardwareartikel in Deutschland einen Umsatzzuwachs von gut einem Fünftel. Auf seiner E-Commerce Plattformen vertreibt der IT-Anbieter dabei unter anderem Notebooks, Headsets, Konferenzsysteme und Netzwerkgeräte. Und in 2020 sollen Umsatz und operatives Ergebnis um mindestens 5% steigern. Die mittel- bis langfristig positiven Aussichten von Bechtle sind ungeachtet der Folgen der Corona-Pandemie angesichts der anhaltenden Digitalisierung nach wie vor intakt, sagte der Vorstand. Bis 2030 soll dabei sogar die Umsatzmarke von 10 Mrd. Euro jährlich geknackt werden. Angesichts der weiterhin herausragenden Wachstumsraten wird Bechtle letztlich zu Recht als Qualitätsunternehmen bezeichnet. Dabei ist bei dem IT-Unternehmen für den langfristigen Erfolg neben der hohen Eigenkapitalquote von 43% auch die durchaus solide Eigenkapitalrendite von 17% einer der wichtigsten Treiber. Mit diesen Kennzahlen erfüllt die Aktie wichtige Aufnahmekriterien im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Im Qualitäts-Index verzeichnete bereits gestern die Brenntag-Aktie einen regelrechten Kurssprung, und auch heute zeigt sie wieder deutliche Zugewinne von über 2% und steht damit bei 44,40 Euro. Überraschenderweise hat der Chemikalien-Vertriebshändler trotz der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Effekte durch die Corona-Ausbreitung seinen Gewinn im Auftaktquartal steigern können. Die Auswirkungen der Pandemie auf unsere geschäftliche und finanzielle Leistung waren im 1.Quartal begrenzt, erklärte gestern überraschend der Konzernchef. Letztlich konnte das Unternehmen die Geschäftstätigkeit an seinen Standorten weltweit aufrechterhalten. Die internationalen Kunden von Brenntag kommen dabei vor allem aus der Pharma- und Körperpflegebranche sowie aus der Nahrungsmittel- und Beschichtungsindustrie. Aber auch Unternehmen aus der derzeit leidenden Öl- und Gasbranche werden bei Bedarf beliefert. Generell operiert das Vertriebsunternehmen aber als dauerhaftes Bindeglied zwischen Chemieproduzenten sowie der abnehmenden und weiterverarbeitenden Industrie. Brenntag bezieht hierbei zunächst von seinen Lieferanten große Mengen an Chemikalien, die kommissioniert und danach weltweit in bedarfsgerechten Größen verkauft werden.

Noch Anfang April hatte das Management wegen der sich verschlimmernden Corona-Entwicklung seinen Jahresausblick ausgesetzt. Eine zuverlässige Prognose soll es erst wieder geben, wenn die Auswirkungen der Pandemie auf das Geschäft realistisch eingeschätzt werden können. Im 1.Quartal legte jedenfalls der Nettogewinn von Brenntag um rund 8% auf 114 Mio. Euro zu. Dazu trugen fast alle Regionen bei. Schlechter lief es für den Weltmarktführer in der Chemiedistribution hingegen in Nordamerika. Hier belastete das Geschäft mit der Öl- und Gasindustrie. Der Umsatz verharrte aber mit 3,2 Mrd. Euro auf dem Vorjahreswert. Auch der freie Barmittelzufluss erreichte mit knapp 162 Mio. Euro fast das Niveau des Vorjahres. Gerade in der jetzigen Zeit sei das eine wichtige Komponente und bedeute Stabilität auch im Hinblick auf die Unsicherheiten für den weiteren Jahresverlauf, so der Vorstand.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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