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26.08.
17:59 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: 2021er Umstrukturierung und boomendes Chemiegeschäft schieben Brenntag auf Höchststände und Schaeffler verkauft Sparte rund um Antriebsketten für Verbrennermotoren

Nachlassende Konjunkturerwartungen und die für morgen erwartete Rede vom Fed-Chef lassen am Donnerstag den QIX Deutschland auf der Stelle treten. Dabei liegt der Index am Nachmittag leicht im Minus bei 17.800 Punkten. Zuletzt eingeleiteter Sparkurs und boomende Chemikalien-Nachfrage treiben Brenntag-Aktie derzeit auf ein Allzeithoch. Schaeffler verkauft nach 25 Jahren sein Geschäft mit Antriebsketten an einen Finanzinvestor, und gibt dabei auch 9 Firmenstandorte ab.

Einer der größten Gewinner im Qualitäts-Index war in den vergangenen Monaten die Brenntag-Aktie, dabei kletterte sie vor kurzem sogar auf ein frisches Mehrjahreshoch. Am heutigen Donnerstag zeigt sie sich allerdings unverändert bei 86,10 Euro. Der entscheidende Impulsgeber für die starke Kursperformance war neben der operativen Erholung auch der vom Chemikalien-Vertriebshändlers im vergangenen Jahr eingeleitete Sparkurs. Das Unternehmen profitiert zugleich auch von der wieder robusten Nachfrage und dass, obwohl internationale Lieferketten weiterhin unter Druck sind. Hiervon ist Brenntag als international tätiger Zwischenhändler von Industrie- und Spezialchemikalien, der seine Vorprodukte in größeren Mengen einkauft, diese lagert und sie dann in kleineren Mengen verkauft, besonders betroffen. Anfang 2021 führte das Unternehmen letztlich auch eine Aufspaltung in nur noch 2 Geschäftsbereiche (Essentials und Specialties) ein. In der ersten Sparte werden jetzt Prozesschemikalien für ein breites Spektrum an Branchen und Anwendungen vermarktet. Der zweite Bereich konzentriert sich vor allem auf den Vertrieb von Inhaltsstoffen. Und operativ läuft es wieder rund. Brenntag hat im 2.Quartal seine positive Geschäftsentwicklung fortgesetzt, schrieb zuletzt der Unternehmenschef in einem Brief an die Aktionäre. Das Unternehmen bewege sich nach wie vor aber in einem außergewöhnlichen Marktumfeld, so der Manager. Dabei konnte der Chemikalien-Spezialist zuletzt mit einem guten Margenmanagement überzeugen, woraufhin ein hoher Bruttogewinn pro Einheit erzielt werden konnte.

Zudem wurde über das gesamte Quartal hinweg eine deutliche Verbesserung der Volumina verzeichnet, der bei Brenntag folglich zu einem Q2-Überschuss von 134,1 Mio. Euro führte, was gut 9% mehr war als vor einem Jahr. In der Regel treffen Konjunkturabschwünge das Unternehmen weniger stark als große Chemieanbieter, weil Kunden dann geringere Mengen an Chemikalien benötigen und diese vermehrt bei kleinen Händlern statt beim Produzenten einkaufen. Brenntag hat sich also gut durch die Corona-Krise mit all ihren Auswirkungen bewegt. Die Marktbedingungen dürften sich im 2.Halbjahr insbesondere bei der Preisgestaltung jedoch etwas abschwächen, Die Aktie bleibt aber nach der jüngsten Performance fundamental moderat bewertet. Derzeit notiert das Brenntag-Papier mit dem 21-fachen KGV, das KUV liegt sogar nur bei 0,9. Dazu erzielt der Chemikalienhändler operativ eine doch recht starke Eigenkapitalrendite von 13%. Damit notiert sie auch zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

In Anbetracht der weiterhin positiven Marktstimmung gehört am Donnerstag im Qualitäts-Index die Schaeffler-Aktie mit einem Plus von 0,8% zu den Tagesfavoriten und steht damit aktuell bei 7,34 Euro. Der Auto- und Industriezulieferer hatte sich jüngst von seiner Sparte rund um Antriebsketten für Verbrennermotoren getrennt. Der seit rund 25 Jahren bei Schaeffler betriebene Bereich zähle inzwischen nicht mehr zum Kerngeschäft, wurde der Schritt dabei von Unternehmensseite begründet. Das langjährige Geschäftsfeld wurde letztlich ohne Angabe von finanziellen Details an den Münchner Finanzinvestor Lenbach Equity Opportunities II verkauft. Mit der Abspaltung sollen gut 560 Mitarbeiter an 9 Standorten inklusive Management an den neuen Eigentümer wechseln. Schaeffler selbst geht davon aus, dass der Verkauf im Frühjahr 2022 abgeschlossen werden kann, vor allem auch wenn alle regulatorischen Hürden genommen sind. Dabei befindet sich der Zulieferer, der mit seinen Produkten und Komponenten neben Elektroautohersteller unter anderem auch Windradproduzenten beliefert, in seiner Automotive-Sparte gemeinsam mit der gesamten Automobilindustrie in einem Transformationsprozess. Dieser führt das Unternehmen weg vom Verbrennermotor, hin zu alternativen Antrieben wie E-Motoren.

Und wie erfolgreich der laufende Prozess derzeit verläuft, darauf verwies Schaeffler zuletzt mit einem deutlich gestiegenen Ordereingang. Immerhin hatten die Auftragseingänge im Bereich der Elektromobilität im 2.Quartal die Erwartungen weit übertroffen. Das Unternehmen bekam die hohe Nachfrage nach Elektromobilitäts-Komponenten insbesondere in China schon in Q1 zu spüren. Allein diese Sparte legte in den ersten 3 Monaten umsatzseitig um fast 27% zu. Als Bremsklotz für Schaeffler erweist sich dabei jedoch der weltweite Mangel an Chips. Im eigentlichen Industriezulieferer-Geschäft, das im letzten Quartal für rund 37% der Gesamterlöse verantwortlich war, stottert zudem der Bereich mit der Automobilzulieferung. Schließlich hängt hier das Produktportfolio noch zu großen Teilen vom Verbrenner ab. Dennoch könnte für 2021 nach der zuletzt durchwachsenen und teils schwierigen Krisenzeit in der Automobilbranche bei Schaeffler wieder ein hohes Umsatzwachstum von mehr als 10% sowie eine operative Marge von 8 bis 9,5% in den Büchern stehen.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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