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26.11.
18:12 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Übernahme-Spekulationen treiben Software AG-Aktie über 8% ins Plus und Merck setzt auf künftiges Potenzial neuartiger Krebs- und Immuntherapeutika

Eine neue und möglicherweise gefährlichere Coronavirus-Mutation in Afrika sorgt am Freitag beim QIX Deutschland für einen neuerlichen Abverkauf. Der Index gibt dabei bis zum Nachmittag um 0,8% auf 17.180 Punkte nach. Software AG prüft offenbar verschiedene strategische Verkaufsoptionen, darunter auch eine Veräußerung an einen Investor. Pharmaproduzent Merck arbeitet an derzeit 5 Wirkstoffkandidaten, die potenziell als erste ihrer Art auf den Markt kommen würden.

Einen deutlichen Kurssprung von über 8% zeigt am Freitag im Qualitäts-Index die Aktie der Software AG. Dabei steigt sie aktuell auf 37,55 Euro. Angetrieben wird der Software- und Datenbankanbieter heute letztlich von Übernahmefantasien. Einem Medienbericht zufolge erwägt das Management einen Verkauf des am Markt mit rund 2,6 Mrd. Euro bewerteten Unternehmens. Die Software AG prüfe verschiedene strategische Optionen, darunter auch eine Veräußerung, meldete die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Überlegungen befänden sich in einem frühen Stadium und es sei unklar, ob es letztlich zu einem Verkauf komme. Der Software- und Cloud-Spezialist, der sich mitten in einem großangelegten Transformationsprozess befindet, wollte zunächst keine Stellung abgeben. Allerdings halten Analysten im Falle eines tatsächlichen Verkaufs einen Finanzinvestor für sinnvoller als einen strategischen Investor. In Deutschland ist die Software AG jedoch nur die Nummer 2 hinter dem Softwareriesen SAP. Und seit 3 Jahren wird die Darmstädter Firma vom Vorstand Sanjay Brahmawar geführt, der zuvor Geschäftsführer von IBM war. Investoren sind sich aber bewusst, dass der Software- und IT-Spezialist derzeit sein Geschäftsmodell rund um Datenbanken und Cloud-Angebote auf Abonnements umstellt, was zunächst hohe Einmaleinnahmen durch Lizenzverkäufe wegfallen lässt, sich aber später unter anderem durch eine stärkere Kundenbindung auszahlen soll.

Zumindest hat es länger gedauert, bis das Unternehmen mit seiner neuen Strategie auf den Wachstumspfad zurückkehren konnte. Mit Quartalserlösen von zuletzt gut 200 Mio. Euro und weltweit rund 4.700 Mitarbeitern ist die Software AG aber auch weiterhin von dem mittelfristig anvisierten Ziel entfernt, im Gesamtjahr mehr als 1 Mrd. Euro einzunehmen. Die Prognose sieht dies schließlich für Ende 2023 vor. Wichtigster Großaktionär des Unternehmens ist die Software AG Stiftung, die 31% an dem 1969 gegründeten Software-Dienstleister hält. Die Aktie bleibt darüber hinaus auch weiter unterbewertet. So ergibt sich gegenwärtig nur ein moderates KGV von 17. Außerdem erwirtschaftete die Software AG zuletzt operativ eine Eigenkapitalrendite von 8% und verfügt trotz gebremstem Wachstumsmotor mit einer Eigenkapitalquote von 64% über eine gesunde Bilanz. Mit diesen Kennzahlen entspricht sie letztlich auch den Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ein Gewinner ist im Qualitäts-Index am Freitag auch die Aktie von Merck, die mit über 2,0% bei aktuell 222,10 Euro auch ein neues Jahreshoch markiert. Zuletzt hatte der Vorstand des Pharma- und Spezialchemieanbieters erklärt, im Geschäft mit neuartigen Behandlungen für Krebs- und Immunerkrankungen viel Marktpotenzial zu sehen. Aktuell liege der Fokus auf 5 Wirkstoffkandidaten in mittleren bis späteren Entwicklungsphasen, die das Potenzial hätten, die ersten Vertreter ihrer Arzneimittelgruppe am Markt zu werden, teilte das Management jüngst im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsupdates mit. Bei Evobrutinib, Xevinapant und Berzosertib bietet sich uns die Chance, ganz neue Wirkstoffe potenziell als erste ihrer Klasse am Markt bereitzustellen, sagte der bei Merck verantwortliche globaler Entwicklungschef im Unternehmensbereich Healthcare. Er hält dabei sogar neue Behandlungsgrundsätze bei Multipler Sklerose, Kopf- und Halstumoren und kleinzelligem Bronchialkarzinom für möglich. In der Pharmasparte von Merck steht derzeit auch der Antikörper-Wirkstoff-Kandidat „M1231“ im Fokus, der den gezielten Angriff auf Krebszellen optimieren soll. Gegenwärtig läuft für diesen eine klinische Phase-I-Studie zur Prüfung der Sicherheit und vorläufigen Wirksamkeit. Im Jahr 2022 wollen die Darmstädter insgesamt 11 neue Studien aus ihrer gesamten Früh- und Spätphasenpipeline starten.

Aktuell profitiert Merck mit seinem Laborzuliefer-Geschäft von der laufenden Pandemie, die weltweit viele große und kleine Covid-19-Impfstoffentwickler unterstützt. Dabei wurden zuletzt vielen Vakzin-Herstellern unter anderem stark nachgefragte Zusatzstoffe wie Lipide verkauft. Die derzeit starke Laborausrüstungssparte soll mittelfristig sogar um 7 bis 10% jährlich weiter zulegen. Hierbei soll vor allem auch ein noch stärkerer Fokus auf die Wachstumsregion Asien-Pazifik und insbesondere China helfen. Darüber hinaus will das Management Merck als zuverlässigen Pharmaproduzenten global auch stärker als Auftragsfertiger und -entwickler noch besser positionieren.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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