QIX Deutschland: CompuGroup vermeldet mit 100,0 Mio. abgewickelten E-Rezepten für Deutschland einen Meilenstein und RWE erhält Zuschlag für 2 weitere Windparks in der Nordsee
Angesichts des gestrigen Ausgangs zweier Landtagswahlen in Ostdeutschland und der geschlossenen US-Börsen liegt der QIX Deutschland am Montag mit 0,5 % im Minus bei 16.250 Punkten. E-Health-Unternehmen CompuGroup stellt dank Digitalisierungstrends im Gesundheitswesen mit eigener Praxissoftware erstmals in Deutschland 100,0 Mio. E-Rezepte aus. RWE darf 2 weitere Windparks in der Nordsee mit insgesamt 2.000 MW Leistung ab 2029 bauen, und treibt damit seine “grüne“-Geschäftsexpansion voran.
Einer der Tagesgewinner vom Freitag war mit über 2,5 % im Qualitäts-Index die CompuGroup Medical-Aktie, die am Montag aber wieder um 2,0 % auf 15,28 Euro nachgibt. Allerdings musste das Software-Unternehmen, das eigentlich über ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell verfügt, aufgrund einiger Herausforderungen zuletzt seine Jahresprognosen senken. Dabei gehören zu den Kommunikations-Lösungen von CompuGroup unter anderem Online-Informationsdienste, die einen sicheren Austausch medizinischer Daten sowie internetbasierte Abrechnungs- und Bürodienste für Ärzte und Kliniken ermöglichen. Anfang Juli senkte das E-Health-Unternehmen aber überraschend nach dem Q2-Umsatzsatzrückgang von 9,0 % auf 277,23 Mio. Euro seinen Ausblick für das Gesamtjahr, was Anleger mit entsprechend starken Aktienverkäufen quittierten. Für 2024 erwartet CompuGroup Medical demnach nur noch ein unverändertes organisches Wachstum, zuvor war man noch von soliden 4,0 bis 6,0 % ausgegangen. Dies kam letztlich ziemlich unerwartet, zumal der IT-Dienstleister mit seinen Software-Plattformen in Europa in erster Linie die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreibt. Dennoch spricht einiges für das Unternehmen, denn operativ hat sich zuletzt so einiges getan. So konnte CompuGroup im Juli immerhin verkünden, erstmals die Marke von 100,0 Mio., bei den über die deutsche Praxissoftware des E-Health-Anbieters ausgestellten “E-Rezepten“, erreicht zu haben.
Inzwischen ist das E-Rezept in Deutschland sogar zum Standard geworden, und laut der Nationalen Agentur für Digitale Medizin “Gematik“ wurden mittlerweile insgesamt über 280,0 Mio. bundesweit davon eingelöst. CompuGroup verarbeitet über seine angebotenen Arztinformations-Lösungen damit offenbar mit Abstand die meisten E-Rezepte in Deutschland. Letztlich gewährleistet das IT-Unternehmen hierdurch auch die praxistaugliche Nutzbarkeit einer zentralen Anwendung im digitalisierten Gesundheitswesen. Und der Anteil wiederkehrender Erlöse soll in 2024 ungeachtet aller derzeitigen Herausforderungen sogar bei unverändert 65,0 bis 70,0 % liegen. CompuGroup profitiert derzeit zudem von einer kontinuierlichen Umsatzrealisierung von Aufträgen im europäischen Klinikbereich. Die eigentlich zukunftsträchtigen Geschäftsfelder müssen aber noch rentabler werden. Denn die EBIT-Marge von 6,0 % sowie die jüngste Eigenkapitalrendite von 7,0 % sind vergleichsweise niedrig.
Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.
Leichte Abgaben verzeichnet am Montag im Qualitäts-Index auch die Aktie von RWE, die demnach bei aktuell 32,50 Euro steht. Dabei kommt der Energiekonzern beim Umbau hin zur reinen Green-Tech-Gesellschaft immer weiter voran. Wie bereits vor 2 Woche bekannt wurde, darf RWE nun 2 weitere große Offshore-Windparks in der Nordsee bauen. Man habe von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für zwei Flächen erhalten, die sich 110,0 und 115,0 km nordwestlich der Insel Borkum an der Grenze zur niederländischen ausschließlichen Wirtschaftszone befinden, hieß es von Seiten des Versorgers. Auf beiden Flächen können jetzt Windräder mit insgesamt 2.000 MW Leistung errichtet werden. RWE will für die beiden Projektflächen einen Auktionspreis von insgesamt 250,0 Mio. Euro zahlen. Zudem kommt wohl noch ein Entwicklungspartner mit ins Boot. Es werde mit TotalEnergies die Möglichkeit einer gemeinsamen Entwicklung der Offshore-Projekte prüfen, teilte das Unternehmen hierzu mit. Allerdings machte RWE keine weiteren Angaben zu Art und Umfang einer möglichen Beteiligung des französischen Mineralölkonzerns an den Windparkprojekten.
Eine endgültige Investitionsentscheidung will der Energieversorger diesbezüglich auch erst bis 2027 und 2028 treffen. Der eigentliche Baustart auf See ist aber für das Jahr 2029 und 2030 vorgesehen, die vollständige Inbetriebnahme der Windparks ist demnach für 2031 und 2032 geplant. Aktuell betreibt RWE schon 19 Offshore-Windparks, darunter 6 vor der deutschen Küste. Weitere sind bereits in Bau. Damit will der Stromerzeuger jedenfalls seine “grüne“-Geschäftsexpansion rund um Windstromerzeugung auf hoher See im Einklang mit der Energiewende in Deutschland vorantreiben. Die RWE-Aktie bietet auch noch immer fast 3,0 % an Dividendenrendite, was für langfristige Anleger durchaus attraktiv ist.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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