Aktuelles
13.03.
17:38 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
Aktien-Magazin für Qualitäts-Investoren
70 %
sparen
im Mini-Abo!
Infos
Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Deshalb legen BMW und Hannover Rück so starke Jahreszahlen vor

Angesicht der derzeitigen Turbulenzen in der US-Bankenbranche gerät am Montag auch der QIX Deutschland unter Druck und gibt gut 2,6 % auf 14.205 Punkte nach. BMW fährt dank der BBA-Übernahme und starken E-Autoverkäufen gut 28 % mehr Umsatz in 2022 ein, die Dividendenanhebung würde eine Rendite von über 8 % bedeuten. Hannover Rück rechnet nach 2022er-Rekordgewinn von 1,4 Mrd. Euro für 2023 trotz schwerem Erdbeben in der Türkei mit einem Überschuss von  mindestens 1,7 Mrd. Euro.

Deutliche Kursabgaben auf aktuell 94,80 Euro verbucht am Montag im Qualitäts-Index angesichts der heutigen Marktstimmung die Aktie von BMW. Dabei hat sich der Autobauer in den letzten 12 Monaten auch dank der Mehrheitsübernahme des chinesischen Gemeinschaftsunternehmens BBA relativ gut geschlagen. Die unerwartet kräftige Dividendenerhöhung konnte die Anleger bereits am Donnerstag, als die 2022er-Jahreszahlen veröffentlicht wurden, jedoch nicht versöhnlich stimmen. Der Umsatz von BMW wuchs im Gesamtjahr um beeindruckende 28 % auf 142,6 Mrd. Euro. Und der Überschuss kletterte sogar um rund 50 % auf fast 18,6 Mrd. Euro. Allein 7,7 Mrd. Euro hatte sich der Premiumproduzent dank der buchhalterischen Neubewertung bereits vor der Übernahme gehaltener BBA-Anteile im Finanzergebnis gutgeschrieben. Das Management führte neben dem Übernahmeeffekt aber auch den gestiegenen Verkauf teurerer Autos sowie Wechselkurseffekte als Grund für die höheren Einnahmen an. Allerdingst hatte BMW im letzten Jahr wegen Versorgungsproblemen mit 2,4 Mio. Autos knapp 5 % weniger Fahrzeuge an die Kunden ausgeliefert. Bis Ende Dezember konnten die Münchner aber die weltweite Auslieferung vollelektrischer Autos mehr als verdoppeln. In 2023 soll der Anteil der Batterieautos am Gesamtverkauf sogar von 9 auf 15 % steigen. Insgesamt aber waren die jüngsten Geschäftszahlen stark von der Übernahme in China geprägt. Im Februar hatte BMW die seit Jahren vorbereitete Aufstockung der Anteile an BBA von 50 auf 75 % durchgezogen, seitdem zählt das chinesische Geschäft auch zum Konsolidierungskreis.

Demnach legte der Betriebsgewinn des Autobauers im Schlussquartal zwar um gut die Hälfte auf 2,9 Mrd. Euro zu. Das war aber vor allem der BBA-Mehrheitsübernahme zu verdanken, die im Vorjahresquartal noch nicht zur Gruppe gezählt wurde. Jedoch erhöhte BMW in Q4 im Autogeschäft zugleich auch die Rückstellungen für Gewährleistungsansprüche, was auf der Marge lastete. In der Finanzdienstleistungssparte kam darüber hinaus auch eine höhere Vorsorge für Kreditausfälle zum Tragen. In 2022 fuhr das Unternehmen aber auch die Vorleistungen für Forschung und Entwicklung weiter hoch, die Kosten dafür lagen hier mit 6,6 Mrd. Euro gut 5 % über dem Vorjahrswert. So will BMW bis 2025 eine neue Modellreihe auf die Straße bringen und dafür auch eine neue Generation von Elektroantrieben entwickeln. Zudem flossen weitere Mittel in die Digitalisierung der Autos und ins automatisierte Fahren. Mit einem starken Produktportfolio in den großen Weltregionen sind wir sehr gut unterwegs, sagte der BMW-Finanzchef am Donnerstag. Und wir werden dieses Jahr insbesondere von der Nachfrage nach unseren elektrifizierten Fahrzeugen und den höherklassigen Modellen weiterhin profitieren. Die Aktionäre von BMW sollen jedenfalls eine überraschend deutlich um 2,70 Euro auf 8,50 Euro erhöhte Ausschüttung erhalten, was eine stattliche Dividendenrendite von über 8 % bedeuten würde.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Kräftige Verluste auf aktuell 168,75 Euro muss am Montag im Qualitäts-Index auch die Aktie der Hannover Rück hinnehmen. Dabei war die von den Papieren des Rückversicherers über die vergangenen Monate gezeigte Performance ziemlich beeindruckend. Dies war in erster Linie dem in 2022 erzielten Rekordgewinn zu verdanken sowie dem robustem Prämienwachstum und steigenden Marktzinsen. Und nachdem der Überschuss trotz hoher Schäden durch Hurrikan "Ian" in den USA und den Überschwemmungen in Australien bei der Hannover Rück zuletzt auf 1,4 Mrd. Euro stieg, soll er 2023 auf mindestens 1,7 Mrd. Euro zulegen. Zunächst aber dürfte das schwere Erdbeben in der Türkei das Ergebnis belasten. Für ihr Geschäft rechnet die Unternehmensführung hier mit einem Nettoschaden von etwa 200,00 Mio. Euro. Schon im abgeschlossenen Bilanzjahr hatte der Rückversicherungsanbieter hohe Belastungen durch Naturkatastrophen, den Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie zu verkraften. Diese konnte die Hannover Rück aber mit höheren Gewinnen aus Kapitalanlagen und einem Gewinnsprung in der Personen-Rückversicherung ausgleichen. Und die Prämieneinnahmen stiegen in den letzten 12 Monaten auch dank günstiger Währungskurse um 20 % auf 33,3 Mrd. Euro. Währungsbereinigt lag der Anstieg bei knapp 13 %. Allerdings reichten die 2022er-Prämieneinnahmen im Schaden- und Unfallgeschäft nur gerade so aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken.

Folglich verschlechtere sich bei der Hannover Rück die kombinierte Schaden-Kosten-Quote über das Gesamtjahr von 97,7 auf 99,8 %. Besonders kräftig schlugen dabei die Zerstörungen durch Hurrikan "Ian" mit 322 Mio. Euro und die Überschwemmungen in Australien mit 233 Mio. zu Buche. Und für erwartete Spätschäden durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine legte das Unternehmen gut 331 Mio. Euro zur Seite. Hierbei sind bereits solche Schäden herausgerechnet, die die Hannover Rück wiederum bei anderen Versicherern rückversichert oder an Anleger am Kapitalmarkt abgegeben hat. Zudem halbierten sich die 2022er-Belastungen durch die Corona-Pandemie von 582 Mio. auf nur noch 276 Mio. Euro. Am Ende des Jahres bleib aber ein Rekordgewinn von 1,4 Mrd. Euro. Und die Aktionäre sollen mit einer höheren Dividende an dem Erfolg teilhaben. Die Ausschüttung für 2022 will die Hannover Rück folglich von 5,75 auf 6,00 Euro erhöhen. Wobei die Basisdividende von 4,50 auf 5,00 Euro klettern soll, die Sonderdividende hingegen soll von 1,25 auf 1,00 Euro sinken.

 



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



Bildquelle: AdobeStock_554763196