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11.09.
15:36 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Fresenius` Bewertungsabschlag durch Akorn-Rechtsstreit mache die Aktie laut Analysten attraktiv, ProSiebenSat.1 Media treibt mit innovativen Werbeformaten Umstrukturierung voran

Die anhaltende Unsicherheit des amerikanisch-chinesischen Handelsstreits drückt den QIX Deutschland am Dienstag wieder ins Minus. Trotz starken deutschen Konjunkturdaten gibt der Index dabei bis zum Nachmittag um 0,6% auf 13.770 Punkte nach. US-Gesundheitsbehörde stützt Fresenius im Rechtsstreit mit dem US-Generikahersteller Akorn. ProSiebenSat.1 Media profitiert weiterhin von breiter Aufstellung und bietet mit Addressable TV seinen Werbekunden ganz neue Möglichkeiten.

Einer der heutigen Gewinner im Qualitäts-Index ist derzeit die Fresenius-Aktie, die dabei leicht auf 63,60 Euro ansteigt. Die Commerzbank hat heute die Einstufung für die Aktie auf "Buy" mit dem Kursziel von 83 Euro belassen. Die Bestätigung von Datenintegritätsproblemen beim ehemaligen Übernahmeziel Akorn durch die US-Gesundheitsbehörde stütze die Sicht des Medizinkonzerns im Rechtsstreit mit dem US-Generikahersteller, schrieben die Analysten in einer Studie. Die Bewertung der Fresenius-Papiere sei sehr attraktiv. Der Bewertungsabschlag im Vergleich zur Branche sei deutlich höher als es im schlimmstmöglichen Fall - einer Übernahmeverpflichtung von Akorn - gerechtfertigt wäre.

Bei Fresenius halten sich Anleger derzeit zurück, da noch kein Urteil im Rechtsstreit um die vom Konzern abgeblasene Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn gefallen ist. Dieses dürfte aber bis spätestens Ende November erfolgen. Unabhängig davon läuft es operativ für den Gesundheitskonzern bestens. Zwar hatte im 2.Quartal der starke Euro das Geschäft von Fresenius insgesamt etwas ausgebremst, wodurch der Umsatz um 2% auf 8,4 Mrd. Euro schrumpfte. Der Vorstand zeigte sich aber zuversichtlich, die Ziele für das laufende Geschäftsjahr erreichen zu können. Für den Konzern rechnet er 2018 weiter mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von 5 bis 8%. Auch das operative Ergebnis soll um 6 bis 9% zulegen. Im zurückliegenden Quartal hatte das Umsatzwachstum bei Fresenius währungsbereinigt bei 5% gelegen, das Konzernergebnis war dagegen um 3% auf 472 Mio. Euro gestiegen. Alle vier Unternehmensbereiche haben hervorragende Zukunftsaussichten, betonte der Manager. Und bei Fresenius Kabi schauen wir noch zuversichtlicher nach vorn als bislang. Dem auf Ernährung, Infusionen und Generika spezialisierten Geschäftszweig traut er für 2018 nun eine noch bessere Ergebnisentwicklung zu. Auch die Dialyse-Tochter FMC hatte ihre bisherigen Ziele bestätigt.

Mit dem jüngsten Kursrückgang ist die Bewertung der Fresenius-Aktie durchaus attraktiver geworden. Dabei weist sie ein 2019er KGVs von 17 aus. Zwar ist die Dividendenrendite mit derzeit 1,2% nicht unbedingt die ertragreichste unter den Aktien im Qualitätsaktien-Index (QIX). Dafür ist aber die langfristige Dividendenkontinuität des Konzerns umso bemerkenswerter. Zudem erwirtschaftet er eine Eigenkapitalrendite von 13% und eine starke EBIT-Marge von 15%. Die Aktie erfüllt damit wichtige Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ein kleines Minus verzeichnet dagegen heute im Qualitäts-Index die ProSiebenSat.1 Media-Aktie. Derzeit notiert sie damit bei 22,70 Euro. Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat die Einstufung für die Aktie nach einer Investorenveranstaltung auf "Buy" mit dem Kursziel von 32 Euro bestätigt. Im zweiten Halbjahr sollte sich das Wachstum beschleunigen, schrieben die Analysten in einer Studie. Mit neuen, innovativen Werbeformaten komme der TV-Sender voran.

ProSiebenSat.1 Media musste in den vergangenen 2 Jahren einen Rückgang der Zuschauerzahlen verkraften, der sich auch bei den gruppenweiten Werbeeinnahmen bemerkbar machte. Allerdings schwächte sich der gesamte Werbemarkt in Deutschland ab, und nährte damit Befürchtungen, dass TV-Werbung einen nachhaltigen Einbruch erleben könnte. Der Münchner Medienkonzern leidet zudem unter den sich ändernden Sehgewohnheiten junger Leute, die verstärkt Streamingdienste wie Netflix oder Youtube bevorzugen. Weiterhin positiv ist aber die insgesamt breite Aufstellung von ProSiebenSat.1 Media. Denn nur noch rund die Hälfte des Konzernumsatzes von zuletzt 4 Mrd. Euro erzielt das Unternehmen mit klassischer TV-Werbung ihrer Free-TV-Sender. Die andere Hälfte kommt inzwischen aus anderen Aktivitäten wie eCommerce, Produktion und dem Verkauf von Programminhalten. Aber auch Internet-Werbung, Pay-TV sowie Einspeisegebühren gehören dazu. Vor allem dem sogenannten Addressable TV messen Analysten ein immenses Potenzial bei. Damit kann der Free TV-Anbieter seinen Werbekunden ganz neue Möglichkeiten anbieten.

Die Synergien, die sich zwischen den einzelnen Aktivitäten ergeben, nutzt ProSiebenSat.1 Media aber schon jetzt. So wird unter anderem bei nicht verkauften Werbezeiten des laufenden Programms, stattdessen Werbung für eigene Produkte und Dienstleistungen wie Verivox oder Parship geschaltet. Die Zukunft des Konzerns hängt aber auch davon ab, welche Strategie der neue Vorstand einschlägt. Der Manager dürfte in erster Linie darauf setzen, junge Zuschauer zurückzugewinnen, indem er wieder vermehrt ins Programm investiert. Aber auch neue Erlösmöglichkeiten dürften vorangetrieben werden, während im Kerngeschäft eine Cash-Cow-Strategie bevorzugt wird.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.