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24.02.
15:23 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Knorr-Bremse schließt 2022er-Geschäftsjahr mit 25 % höherem Auftragsbestand ab und Merck profitiert von anhaltender Erkältungswelle

Angesichts schwacher Wirtschaftsdaten aus Deutschland zeigt der QIX Deutschland am Freitag nachgebende Kurse. Am Nachmittag liegt der Index folglich mit 1,1 % im Minus bei 14.810 Punkten. Solide Nachfrage in Europa und Nordamerika sorgt bei Knorr-Bremse in 2022 für Wachstum bei Umsatz (6 %) und mehr Bestellungen (6,9 Mrd. Euro). Merck produziert derzeit Erkältungsmedikamente auf Hochtouren, die Wachstumstreiber waren aber zuletzt neue Mittel gegen Krebs und Multiple Sklerose.

 

Einer der Top-Werte ist am Freitag im Qualitäts-Index mit 2,5 % erneut die Aktie von Knorr-Bremse, die dabei auf aktuell 67,05 Euro anzieht. Die entscheidenden Impulse für den bereits seit gestern laufenden Anstieg kommen dabei in erster Linie von den vollen Auftragsbüchern und neuen Margenzielen für 2023. Allerdings haben bei dem Lkw- und Zugbremsenproduzent im letzten Jahr die Folgen des Ukraine-Krieges sowie die strikten Corona-Maßnahmen Chinas auf die Gewinnentwicklung gedrückt. Dafür haben sich die Perspektiven mit Blick auf China aufgehellt, nach dem Ende der dortigen Null-Covid-Strategie. Knorr-Bremse will folglich den Umsatz im laufenden Jahr moderat steigern, und die Profitabilität auch ein Stück weit verbessern. Für den Anbieter von Bremssystemen und anderen sicherheitsrelevanten Lösungen für Schienen- und Nutzfahrzeuge verlief das Jahr 2022 dennoch recht gut. Zumal im Jahresverlauf gestiegene Kosten über Preissteigerungen auf Kunden umgelegt werden konnten. Die Erlöse bei Knorr-Bremse kletterten vorläufigen Berechnungen zufolge deshalb auch um 6 % auf gut 7,1 Mrd. Euro. Die operative Marge sank jedoch um 2,4 % auf 11,1 % und auch der freie Barmittelzufluss des Industriedienstleisters geriet unter Druck und fiel um fast 30 % auf 220 Mio. Euro. Hierfür war aber der Aufbau von Vorräten zur Sicherung der Lieferfähigkeit verantwortlich sowie Verzögerungen bei Kundenzahlungen. Auch startet Knorr-Bremse mit einem dicken Auftragsbestand ins neue Geschäftsjahr. Dieser war Ende Dezember mit 6,9 Mrd. Euro um 25 % höher als ein Jahr zuvor.

Insgesamt sei die Nachfrage sowohl im Schienen- als auch im Nutzfahrzeugbereich in allen Märkten stark geblieben, mit Ausnahme Chinas, teilte das Management gestern mit. Mittelfristig sollte das Unternehmen aber von der Wiedereröffnung Chinas profitieren, auch wenn dies im 1. Halbjahr infolge lokaler Probleme wie Covid-19-bedingter Arbeitsausfälle noch nicht der Fall sein dürfte. Knorr-Bremse war in der Volksrepublik im letzten Jahr vor allem deshalb in schweres Fahrwasser geraten, weil durch die chinesische Null-Covid-Strategie und deren wirtschaftliche Unsicherheiten die Bestellungen dort ansässiger Zugunternehmen und Lkw-Hersteller deutlich zurückgingen. Inzwischen sieht der Zulieferer aber wieder Licht am Ende des Tunnels und kalkuliert für 2023 mit einem gruppenweiten Umsatz zwischen 7,3 und 7,7 Mrd. Euro. Davon sollen 10,5 bis 12,0 % als operativer Gewinn hängen bleiben. Und auch den freien Barmittelfluss will Knorr-Bremse wieder auf 350 bis 550 Mio. Euro steigern. Mit diesen Kennzahlen notiert die Aktie auch zu Recht im Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Kaum verändert bei 184,35 Euro notiert dagegen am Freitag im Qualitäts-Index die Aktie von Merck. Dabei müssten die Anteilsscheine des Pharma- und Chemieunternehmens eigentlich von der anhaltenden Erkältungs- und Grippesaison in Deutschland noch viel stärker profitieren. Vor allem, weil die Medikamente des Unternehmens, die in vielen Ländern weltweit angeboten werden, unter anderem bei Erkältungsbeschwerden und beim täglichen Gesundheitsschutz Verwendung finden. Das Pharmageschäft von Merck ist aber breit gefächert und bietet auch Mittel gegen Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie Produkte für den Onkologie-Bereich. Allerdings setzt die derzeit große Nachfrage nach Arzneien gegen Atemwegserkrankungen die gesamte deutsche Pharmaindustrie unter Druck, die teilweise unter Auslastung aller verfügbaren Kapazitäten produziert. Die Heftigkeit der Erkältungswelle und der Atemwegserkrankungen haben aber auch die Darmstädter unterschätzt. Merck kann aber wegen der Verfallsdaten einige Arzneien nur bedingt auf Vorrat herstellen. Rezeptfreie Medikamente sind aber weiterhin ein Milliardengeschäft für die gesamte Pharmabranche. Allein 2022 wurde in deutschen Apotheken mit rezeptfreien Arzneien, zu dem gängige Erkältungsmittel zählen, ein Umsatz von rund 7,7 Mrd. Euro erzielt.

Bei Merck kommt aber ein Großteil der Pharmaerlöse über das Ausland herein, schließlich nutzen schätzungsweise weltweit mehr als 59 Mio. Menschen täglich die Medikamente des Unternehmens. Dennoch verdient der Arzneimittelhersteller auf dem deutschen Markt mit Produkten zur Behandlung von Erkältungen vergleichsweise gutes Geld. Zuletzt wurde die Pharmasparte von Merck aber hauptsächlich von neuen Mitteln gegen Krebs und Multiple Sklerose angetrieben. Der wichtigste Wachstumstreiber war im 3. Quartal auch einmal mehr das Laborgeschäft, rund um die Arzneiherstellung und -forschung, das letztlich um 9 % zulegen konnte. In diesem Bereich unterstützt das Unternehmen vor allem andere Arzneimittelhersteller mit Fachwissen und Technologien im Bereich der Prozessentwicklung, etwa beim „Continuous Bioprocessing“. Mercks Kunden aus der Pharma- und Biotechnologiebranche nutzen dabei das Wissen und die bereitgestellten Produkte, um jeden Schritt des Herstellungsprozesses zu optimieren. Gruppenweit wird von dem Unternehmen für 2022 auch ein robuster Anstieg beim Umsatz auf 22 bis 22,9 Mrd. Euro angepeilt, nach 19,7 Mrd. im Jahr zuvor.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 

 



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