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18.09.
16:06 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Kunststoffspezialist Covestro schießt nach Übernahmespekulationen fast 7% nach oben und Fraport bleibt dank 5,5% Dividende für Anleger hochinteressant

Angesichts des heutigen Verfallstages zeigt der QIX Deutschland am Freitag nur leichte Aufwärtsimpulse. Am Nachmittag liegt er dabei leicht im Plus bei 14.100 Punkten. New Yorker Finanzinvestor Apollo zeigt offenbar Übernahmeinteresse an Covestro`s Geschäften rund um Hartplastik, Schaumstoffen und Lackzusätzen. Fraport will Startbahn West des Frankfurter Flughafens am 15.Oktober wieder in Betrieb nehmen und forciert zugleich den Terminal 3-Ausbau.

In Anbetracht aufkommender Übernahmefantasie schießt am Freitag die Covestro-Aktie im Qualitäts-Index nach oben. Derzeit steht sie damit rund 7,0% im Plus bei 47,70 Euro. Scheinbar ist der Hersteller von Hightech-Polymerwerkstoffen ins Visier des amerikanischen Finanzinvestors Apollo Global Management geraten. Zwar erklärte ein Unternehmenssprecher am Freitagmorgen auf Anfrage, dass es aktuell keine Gespräche mit dem New Yorker Private-Equity-Haus gäbe, den Übernahmespekulationen an der Börse tat dies jedoch keinen Abbruch. Am Vorabend hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg gemeldet, dass Apollo den Kunststoffspezialisten wegen einer möglichen Übernahme in den vergangenen Wochen kontaktiert habe. Die Überlegungen seien aber noch in einem frühen Stadium und ein Deal sei keinesfalls sicher, hieß es weiter. Covestro selbst wollte dies allerdings nicht kommentieren und erklärte lediglich, man sei regelmäßig im Dialog wegen möglicher strategischer Optionen. Dabei zählt Apollo zu den größten Private-Equity-Firmen weltweit. Auch ist das Unternehmen gerade im Geschäft mit der Plastikindustrie kein Unbekannter. So wurde neben der Übernahme der niederländischen LyondellBasell Industries auch der anschließende Ausstieg vor einigen Jahren äußerst erfolgreich durchgezogen. Von daher überrascht es nicht, dass der Finanzinvestor ein Auge auf den Produzenten von Hartplastik, Schaumstoffen und Lackzusätzen geworfen hat.

Covestro wurde im Oktober 2015 vom damaligen Leverkusener Mutterkonzern Bayer abgespalten und an die Börse gebracht. Nach einem jahrelangen Rekordlauf hatte sich der Wert der Papiere allerdings seit Anfang 2018 mehr als halbiert. Bei der Vorlage der jüngsten Halbjahreszahlen Ende Juli hatte der Vorstand nach den Corona-bedingten Unsicherheiten aber bereits von Anzeichen einer Erholung gesprochen. Insbesondere im Geschäft mit Vorprodukten für Hart- und Weichschäume, die unter anderem in Autositzen oder auch als Dämmstoffe eingesetzt werden, müsste Covestro in den zurückliegenden Monaten eine schwache Nachfrage der Automobilbranche sowie der Möbel- und Holzverarbeitungsindustrie verkraften. Und um sich besser gegen die Krise zu rüsten, hatte der Kunststoffhersteller vor allem seinen Sparkurs zuletzt verschärft und auch geplante Investitionen deutlich zurückgefahren. Die Covestro-Aktie kommt beim gegenwärtigen Kursniveau neben dem überschaubaren KGV von 14 aber noch immer auf eine robuste Dividendenrendite von 2,9 %.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Deutliche Kursgewinne von zeitweise über 5% konnte gestern im Qualitäts-Index die Aktie von Fraport erzielen und war damit der stärkste Wert. Aktuell gibt sie die Zuwächse aber wieder ab, und notiert bei 36,70 Euro. Was den Flughafenbetreiber aber am Donnerstag beflügeln konnte, war eine Hochstufung durch die Privatbank Berenberg, deren Analysten in einer Studie schrieben, das strukturelle Verbesserungen dem Unternehmen helfen sollten, von einer Erholung in einer Zeit nach der Corona-Pandemie zu profitieren. Fraport hatte zudem angekündigt, nach fünfeinhalb Monaten virusbedingter Pause die Startbahn West des Frankfurter Flughafens am 15.Oktober wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Der Grund sei der bevorstehende Winter, in dem bei entsprechender Witterung wieder mehr Flugzeuge vor dem Start enteist werden müssen, teilte das Management mit. Die dafür notwendigen Einrichtungen befänden sich vor allem am Kopf der Startbahn West. Deutschlands größtes Luftfahrtdrehkreuz könnte vom Verkehrsaufkommen her aber wohl noch länger ohne die zusätzliche Startbahn auskommen. Immerhin lag laut Fraport die Zahl der Flugbewegungen wegen der Covid-19-Flaute selbst im August weiterhin deutlich mit gut 62% unter dem Wert aus dem Vorjahresmonat.

Dennoch setzt das Management weiterhin voll auf den Terminal 3-Ausbau des Frankfurter Airports, und plant damit sogar die Kapazitäten um knapp 21 Mio. Reisende pro Jahr zu erhöhen. Allerdings wird mit einer endgültigen Fertigstellung laut Unternehmensanhaben erst im Jahr 2024 gerechnet. Die laufende Erweiterung wird die Stellung Fraport als Flughafenverwalter, zumindest innerhalb Europas, stärken und dazu die Weichen für weiteres nachhaltiges Wachstum stellen. Auch dividendentechnisch bleibt die Aktie interessant. Immerhin wird vom Vorstand seit Jahren eine stabile und zugleich stattliche Dividende von zuletzt 2,00 Euro ausgezahlt. Derzeit bringt diese Gewinnausschüttung allen Investoren immerhin eine Kapitalrendite von 5,4%.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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