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22.12.
16:03 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Merck kauft Schweizer Biotechfirma und könnte 2022 erstmals EU-Zulassung für Krebsmittel “Tepmetko“ erhalten und hohe Impfstoff-Nachfrage beflügelt weiterhin Evonik`s Zuliefergeschäft

Trotz der wiederhin angespannten Corona-Lage präsentiert sich der QIX Deutschland am Mittwoch kurz vor Weihnachten mit leichten Zuwächsen. Der Index liegt dabei mit 0,5% im Plus bei 17.240 Punkten. Merck übernimmt Nervensystem-Spezialist Chord Therapeutics und dürfte für Hoffnungsträger “Tepmetko“ demnächst die EU-Genehmigung bekommen. Spezialchemieanbieter Evonik vermeldet weiterhin gute Geschäfte in allen 4 Sparten und bietet weiter über 4% an Dividendenrendite.

In Anbetracht solider Wachstumsperspektiven gehörte in den zurückliegenden Wochen im Qualitäts-Index die Aktie von Merck zu den Top-Performern mit zwischenzeitlich sogar neuem Allzeithoch. Am heutigen Mittwoch liegt sie nur knapp darunter bei 226,10 Euro. Beschleunigt haben den zuletzt starken Kursanstieg vor allem die Nachrichten, dass das Geschäft des Pharma- und Spezialchemieanbieters auch dank der starken Laborzuliefer-Sparte unverändert boomt. Und erst am Montag gab das Unternehmen eine weitere Übernahme bekannt, mit der das Arzneimittelgeschäft gegen Nervenerkrankungen ausgebaut werden soll. Zu diesem Zweck will Merck die Schweizer Biotechnologiefirma Chord Therapeutics kaufen, die sich auf seltene entzündliche Erkrankungen des Nervensystems spezialisiert hat. Ein Kaufpreis wurde diesbezüglich vom Management allerdings nicht genannt. Die Darmstädter wollen aber mit der Akquisition insbesondere den Wirkstoff Cladribin, den der Pharmaproduzent bereits unter dem Namen Mavenclad als Arznei gegen Multiple Sklerose vermarktet, um zwei Indikationen weiterentwickeln. So plant Merck einerseits den Einsatz gegen eine seltene Muskelkrankheit an Augen, Gliedmaßen und Atemwegen und andererseits gegen eine Autoimmunerkrankung, die oft als “MS“ fehldiagnostiziert wird. Betroffen sind laut Unternehmensangaben von beiden Krankheiten weltweit geschätzt nur 900.000 Menschen. Im Zuge der Übernahme von Chord Therapeutics erwirbt das Unternehmen aber letztlich die globalen Entwicklungsrechte an Cladribin für die beiden genannten Indikationen.

Darüber hinaus kann sich Merck auch Hoffnung auf eine europaweite Genehmigung seines Krebsmedikaments Tepotinib machen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) empfahl jüngst das Mittel für die Zulassung zur Behandlung einer bestimmten Art von Lungenkrebs. Allerdings steht die finale Entscheidung der EU-Kommission hierzu noch aus. Geht das Genehmigungsverfahren aber positiv aus, dann könnten mit dem von Merck entwickelten Medikament auch Patienten in Europa behandelt werden, die an einem metastasierenden Bronchialkarzinom leiden und deren Tumor eine genetische Veränderung aufweist. Dabei ist Tepmetko für den Pharmahersteller und Laborzulieferer gegenwärtig einer der wichtigsten Hoffnungsträger, der bereits im Frühjahr in den USA zugelassen wurde. Merck will in 2021 aber zunächst, angetrieben vom brummenden Laborausrüstungsgeschäft, ein Umsatzwachstum auf 19,30 bis 19,85 Mrd. Euro hinlegen, nach 17,5 Mrd. Euro in 2020. Zuletzt lag bei Merck jedenfalls auch die Gewinnmarge bei soliden 14%. Damit befindet sich die Aktie auch zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.



Deutliche Erholungstendenzen zeigte zuletzt im Qualitäts-Index auch die Evonik-Aktie. Heute steht das Papier aber leicht im Minus bei 27,80 Euro. Dabei profitiert der Spezialchemie-Hersteller gegenwärtig auch von der enormen Nachfrage seitens der weltweiten Impfstoffproduzenten. Das Unternehmen hat schließlich die passende Technologie für die Pharmabranche und ist hierfür auch bestens vernetzt. Wobei Evonik in diesem Bereich vor allem sogenannte Lipide herstellt, die unter anderem in der Produktion des mRNA-Impfstoffs von Biontech eingesetzt werden. Außerdem wurden vom Management zuletzt auch gute Geschäfte mit der Bau- und Autoindustrie sowie mit Hygieneprodukten und Zusatzstoffen für kosmetische Anwendungen vermeldet. Zudem hatten höhere Verkaufspreise die jüngst stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik gut kompensiert. Dies führte bei Evonik im 3.Quartal sogar zu einem Umsatzzuwachs um ein Drittel auf 3,9 Mrd. Euro, das operative Ergebnis legte dabei im Jahresvergleich um knapp ein Viertel auf 645 Mio. Euro zu. Vor allem aber den starken Anstieg der Energiepreise konnten die Essener durch ihre Absicherungsstrategie ein Stück weit auffangen.

Immerhin hat das Management von Evonik rund zwei Drittel der Kosten weltweit über alle Energiearten hinweg gegen Preissteigerungen absichern können. Daher kletterten die Energiekosten für den Weltmarktführer von Hochleistungs-Kunststoffen in diesem Jahr bislang nur um etwas mehr als ein Drittel. Evonik selbst profitiert aber auf der Nachfrageseite auch weiterhin von der anhaltenden Konjunkturerholung. Sogar die Chipkrise innerhalb der Autobranche mit entsprechenden Produktions-Ausfällen bekommt das Unternehmen kaum zu spüren. Denn die Autohersteller haben ihre während der Corona-Pandemie im letzten Jahr zunächst geleerten Lager noch immer nicht wieder voll aufgefüllt. Von diesen Nachrichten zeigte sich zwar die Evonik-Aktie zuletzt kaum beeindruckt, dennoch bleibt sie angesichts von weiterhin über 4% an Dividendenrendite ein interessantes Investment.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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