QIX Deutschland: Mittelzuflüsse und verwaltetes Vermögen steigen bei DWS Group in Q3 auf Rekordwerte und Siltronic hebt 2024er-Margenprognose an
In Anbetracht zahlreicher positiv aufgenommener Quartalsberichte liegt der QIX Deutschland am Donnerstag mit 0,9 % im Plus bei 16.410 Punkten. Fondsanbieter DWS Group verbucht in Q3 die bisher höchsten Nettomittelzuflüsse und erreicht mit 963,0 Mrd. Euro an verwaltetem Vermögen ein neues Rekordniveau. Siliziumwafer-Spezialist Siltronic wird wegen verzögerter Abschreibungen auf die Singapur-Fabrik in 2024 eine EBITDA-Marge von 24,0 bis 26,0 % erzielen können.
An einem neuen Jahreshoch arbeitet derzeit im Qualitäts-Index die Aktie der DWS Group, die am Mittwoch angesichts starker Kapitalzuflüsse kräftige Zugewinne verbuchen konnte. Und auch heute legt sie leicht auf aktuell 39,70 Euro zu. Zwar werden die Papiere des Fondsanbieters und Vermögensverwalters von der noch immer guten Stimmung an den Finanzmärkten getrieben. Gestern aber legte die DWS Group zudem noch starke Nettomittelaufkommen, ein verwaltetes Vermögen auf Rekordniveau sowie höhere Erträge für die ersten 9 Monate vor, was schlichtweg beeindruckend war. Unter dem Strich flossen der Fondsgesellschaft im 3. Quartal rund 16,7 Mrd. Euro an frischem Geld zu, wie das Management am Mittwoch mitteilte. Das war nicht nur mehr als von Analysten im Schnitt erwartet wurde, sondern ein quartalsbezogener Rekord. Von Januar bis September lag der Wert bei 18,6 Mrd. Euro. Für die DWS Group sind diese Zuflüsse zudem auch ein wichtiger Schritt, um die für 2025 angepeilten Ziele erreichen zu können. Letztlich ist die jüngste operative Entwicklung bei der Deutschen Bank-Tochter erstaunlich. Noch im 2 Quartal musste der Anbieter von ETF- und Fondsprodukten der Marke “Xtrackers“ leichte Mittelabflüsse verbuchen. In den letzten 3 Monaten wurden in der Folge auch mehr Gebühren eingenommen, was der DWS Group mit 166,0 Mio. Euro in Q3 rund 13,0 % mehr Gewinn einbrachte. Auch sieht der Vorstand den Finanzdienstleister weiter auf Zielkurs, bis Ende 2025 den Ertrag je Aktie auf 4,50 Euro nach oben zu treiben.
Derzeit würde dies einem Überschuss von 900,0 Mio. Euro entsprechen, nach lediglich gut 550,0 Mio. im Jahr 2023. Das von der DWS Group verwaltete Vermögen in der “Passive“-Sparte rund um die Xtrackers-Marke soll bis 2025 jährlich um immerhin mehr als 12,0 % zulegen. Den Anlagekunden wird in dem Bereich gegen eine Gebühr eine große Palette an Fonds- und ETF-Produkten offeriert. Mit dieser Investmentsparte rund um Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Krypto-Währungen haben die Frankfurter folglich noch einiges vor. Und noch liegt die DWS Group mit 10,4 % Marktanteil in Deutschland nur auf Platz 3, hinter dem US-Riesen BlackRock und dem ETF-Rivalen Lyxor. Die mittelfristigen Perspektiven des Unternehmens sind, wenn man von weiterhin günstigen Börsenjahren ausgeht, jedenfalls durchweg positiv. Zumal die DWS-Führung nicht nur an den Erträgen, sondern auch an den Kosten der Gesellschaft schraubt. Das verwaltete Vermögen (Assets under Management) der DWS Group erhöhte sich jedenfalls in Q3 weiter um 30,0 Mrd. Euro auf ein neues Rekordniveau von 963,0 Mrd. Euro. Die Aktie ist mit einem 2025er-KGV von 10 auch weiterhin niedrig bewertet. Zudem kam des Finanzdienstleisters im letzten Jahr auf eine operative Marge von 14,0 %, was viel über die renditestärke des Geschäfts aussagt.
Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.
Am Donnerstag ist im Qualitäts-Index die Aktie von Siltronic mit Zuwächsen von gut 4,5 % auf derzeit 61,50 Euro der absolute Top-Performer. Für die starke Kursentwicklung bei den Papieren des Wafer-Produzenten ist vor allem die heutige Margenanhebung wegen Verzögerungen im Singapur-Werk verantwortlich. Allerdings leidet Siltronic noch immer unter den anhaltend hohen Lagerbeständen bei Chipherstellerkunden wie Samsung oder Infineon, was weiterhin von einem schwierigen Branchenumfeld zeugt. Zumindest dürfte das laufende Geschäftsjahr etwas profitabler ausfallen. Die Abnahme durch die Kunden, die für den Beginn der Abschreibung der Singapur-Fabrik entscheidend seien, verzögere sich vom 4. Quartal 2024 auf das nächste Jahr, hieß es heute von Unternehmensseite. Für Siltronic bedeutet dies eine EBITDA-Marge für dieses Bilanzjahr von 24,0 bis 26,0 %, statt bisher avisierten 23,0 bis 25,0 %. Jedoch lag sie 2023 noch bei fast 29,0 %. Für 2024 peilt der Chef des Siliziumwafer-Spezialisten aber weiterhin einen Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich unter den des Vorjahreswert von gut 1,5 Mrd. Euro an. Eigentlich hat Siltronic geplant, auch weiterhin von langfristigen Trends wie der Digitalisierung, der Transformation der Energiewirtschaft oder auch vom Ausbau der E-Mobilität zu profitieren. Angesichts immer noch hoher Lagerbestände bei den Kunden spiegele sich das vom KI-Trend getriebene Wachstum der Endmärkte bisher nicht in der Auftragslage wider, erklärte der Siltronic-Vorstand im Juli. Und auch heute zeigt sich im Zuge der veröffentlichten Q3-Zahlen bei Siltronic auch noch kein richtiger Optimismus.
Denn der Manager betonte abermals, dass das Marktumfeld noch schwierig sei und der Zeitpunkt einer Normalisierung der Vorräte der Chiphersteller unklar bleibe. Dabei hatten Siltronic`s Kunden während der Lieferengpässe in der Corona-Pandemie die Lager vollgeräumt und bauen diese Bestände weiterhin ab, was angesichts der trägen Chip-Nachfrage in vielen Wirtschaftsbereichen länger dauert als erwartet. Im 3, Quartal konnte der Waferhersteller den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr aber dennoch um 2,3 % auf gut 357,0 Mio. Euro steigern. Seit einem Jahr produziert Siltronic in der neu gebauten Fabrik in Singapur jedenfalls bereits Waferscheiben, aus denen die Halbleiterproduzenten ihre elektronischen Bauteile fertigen. In den zurückliegenden Quartalen belasteten jedoch die hohen Anlaufkosten des Werkes die Rentabilität des Unternehmens. Mittelfristig sind dort aber laut Siltronic starke Profitabilitätswerte zu erwarten.
Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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