Aktuelles
01.12.
17:14 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
Aktien-Magazin für Qualitäts-Investoren
70 %
sparen
im Mini-Abo!
Infos
Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Omikron-getriebener Wachstumsschub lässt Aktie von Laborzulieferer Sartorius explodieren und VERBIO erhöht angesichts boomender Biokraftstoff-Nachfrage die Gewinnprognose um fast 50%

Nach dem jüngsten Abverkauf ausgelöst von der neuen Omikron-Virusvariante befindet sich der QIX Deutschland am Mittwoch wieder auf Erholungskurs. Dementsprechend liegt der Index am Nachmittag leicht im Plus bei 17.145 Punkten. Sartorius dürfte angesichts der neuen Virusvariante als Zulieferer mit zusätzlichen Geschäften rund um Impfstoffmaterial und Corona-Tests rechnen. VERBIO erhöht dank Nachfrage-getriebenem Absatz von CO2-effizienten Biokraftstoffen die Gewinnaussichten für 2021/22 von 150 Mio. auf 230 Mio. Euro.

Spekulationen auf einen erneut starken Omikron-getriebenen Wachstumsschub hatten am Dienstag im Qualitäts-Index die Aktie von Sartorius um zeitweise über 6% auf ein Rekordhoch getrieben. Am heutigen Mittwoch kommt es aber zu Gewinnmitnahmen, und die Papiere stehen damit bei aktuell 578,00 Euro. Das gestrige Geschehen ist nicht verwunderlich, liefert der Labor- und Prozesstechnologieanbieter doch wichtige Werkzeuge zur Bekämpfung der Pandemie. Vor allem aber die vom Moderna-Chef am Dienstag geäußerten Zweifel an der Wirksamkeit bestehender Impfstoffe bezüglich der neuen Virusvariante konnte die Aktie letztlich deutlich beflügeln. Immerhin erlebt Sartorius gegenwärtig einen unglaublichen Bestellboom seitens der weltweit agierenden Impfstoff- und Covid19-Test-Hersteller, an die das Unternehmen wichtiges Zubehör liefert. Der jüngste Auftragseingang innerhalb der Gruppe deutete jedoch zuletzt schon an, dass die bisherige Dynamik nicht höher war, wie noch im 1.Halbjahr. In den ersten 9 Monaten stiegen die Ordereingänge dennoch um gut zwei Drittel auf knapp 3,3 Mrd. Euro. Schließlich setzte der Pharmazulieferer dabei rund 2,5 Mrd. Euro um, was immerhin gut 50% mehr als im Vorjahr war. Dem Vorstand zufolge hatte operativ der Bedarf an Produkten für Corona-Impfstoffe und -Tests hierbei eine deutlich verstärkende, allerdings keine dominante Rolle mehr gespielt. Dafür ist auch die inzwischen breite Aufstellung von Sartorius verantwortlich. So liegt der Fokus des Labordienstleisters neben der Biotech- und Pharmabranche, auch auf internationalen Kunden aus der Nahrungsmittel-und Chemieindustrie.

Hierfür liefert das Göttinger Unternehmen unter anderem Zellkulturmedien, Fermentation und Zellernte sowie verschiedene andere und stark nachgefragte Labor- und Bioprozess-Technologien. Die von Sartorius angebotenen Lösungen tragen letztlich dazu bei, dass komplexe Prozesse in der Produktion wie auch im Labor effizient realisiert werden können. Als Holding steuert das Unternehmen die von ihr direkt und indirekt gehaltenen weltweiten Beteiligungen. Mit ihren Produktionsstätten und Vertriebsniederlassungen ist die Firmengruppe damit in mehr als 110 Ländern präsent. Sartorius will bis Ende Dezember mit seinem brummenden Laborzuliefergeschäft die Erlöse um rund 45% auf mehr als 3,35 Mrd. Euro steigern, nachdem das Wachstum schon 2020 mit 30% äußerst dynamisch war. Dazu wird auch eine hohe Umsatzrendite von 34% anvisiert. Letztlich erfüllt die Sartorius-Aktie damit wichtige Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Zu den gestrigen Favoriten im Qualitäts-Index gehörte auch die Aktie von VERBIO, die auch heute wieder leicht um 0,6% auf 68,70 Euro zulegen kann. Was den Kurs am Dienstag hauptsächlich antrieb, war die Nachricht, dass der Biokraftstoffproduzent angesichts des boomenden Absatzes für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 nunmehr mit einem operativen Gewinn (EBITDA) von 230 Mio. Euro rechnet. Bisher hatte das Management nur rund 150 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Ein Jahr zuvor hatte VERBIO letztlich Rekordzahlen veröffentlicht und dabei ein operatives Ergebnis von 166,3 Mio. Euro erzielt. Die Erhöhung wird dabei mit dem bisherigen Geschäftsverlauf sowie den weiterhin positiven Aussichten in allen Segmenten begründet, allen voran die Nachfrage nach CO2-effizienten Biokraftstoffen. Immerhin gilt das Unternehmen mittlerweile in ganz Europa als führender Hersteller von Biodiesel, Bioethanol und Biomethan. Die entsprechenden Kraftstoffe werden an europäische Mineralölgesellschaften, Tankstellen, Speditionen und auch Stadtwerke geliefert. Darüber hinaus verkauft VERBIO auch hochwertiges Pharmaglyzerin an die Konsumgüter- und Kosmetikbranche, was allerdings nur ein lukratives Nebengeschäft ist. Erst im Oktober hatte der Kraftstoffspezialist Investitionen von fast 300 Mio. Euro bis 2023 angekündigt, mit denen in den nächsten Jahren das Europageschäft ausgebaut werden soll.

Angetrieben wird der Kraftstoffverkauf derzeit vor allem von den Regierungen, die sich ambitionierte Ziele zur Reduzierung der Treibhausgase gesetzt haben, und insbesondere im Transportsektor den CO2-Austoß verringern wollen. VERBIO zufolge ist zudem auch der Durchbruch bei Biomethan im Güterverkehr geschafft, was sich sogar zu einem langfristig starken Trend entwickeln könnte. Derzeit sind in Deutschland immerhin schon 10% der neu zugelassenen LKWs mit einem entsprechenden Gasmotor ausgerüstet. Aus dem Geschäft mit Biodiesel und Bioethanol erzielt das Unternehmen jedenfalls schon jetzt gute Renditen, zuletzt lag die EBIT-Marge bei 13% und auch die Eigenkapitalrendite war mit 18% durchaus beachtlich.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



Bildquelle: AdobeStock_431953977