Aktuelles
05.05.
16:10 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
Aktien-Magazin für Qualitäts-Investoren
70 %
sparen
im Mini-Abo!
Infos
Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: RATIONAL begeistert Investoren dank Lieferketten-Entspannung mit 25 % Q1-Wachstum und Deutsche Post plant offenbar vorzeitige Briefportoanhebung

Vor allem die starken Zahlen von Apple hellen die Stimmung beim QIX Deutschland am Freitag auf. Folglich liegt der Index am Nachmittag leicht im Plus bei 15.215 Punkten. Gastronomie-Zulieferer RATIONAL erreicht dank entspannter Bauteilversorgung und Abbau von Aufträgen zum Jahresstart gut 25 % Wachstum und bekräftigt 2023er-Margenziele. Deutsche Post-Vorstand will bei der Bundesnetzagentur ein Verfahren zur vorzeitigen Erhöhung des Briefportos anstoßen, aufgrund deutlich gestiegener Inflationskosten.

Einer der Top-Werte im Qualitäts-Index war mit starken Zugewinnen von zeitweise über 5,0 % am Donnerstag die Aktie von RATIONAL. Und auch heute legt sie um 2,0 % auf 701,00 Euro zu. Die Anteilscheine des Küchenausrüsters profitierten dabei in erster Linie von der Meldung, dass die anhaltende Lieferketten-Entspannung bei wichtigen Elektronikbauteilen und der Abbau von Aufträgen zu einem starken Jahresstart geführt haben. Folglich brachten die bessere Teileversorgung und höhere Absatzpreise RATIONAL im 1. Quartal einen dynamischen Umsatzanstieg von 25 % auf 282,0 Mio. Euro. Wie das Management gestern außerdem mitteilte, lag in ersten 3 Monaten auch der operative Gewinn (EBIT) mit 66,5 Mio. Euro um 39,0 % über dem Vorjahresniveau. Mit diesem Zahlenwerk hatten Analysten jedoch nicht gerechnet. Dank der unverändert stabilen Versorgungssituation mit elektronischen Bauteilen und einer gesteigerten Produktivität in der Fertigung erreichten wir nahezu das Produktionsniveau des 4. Quartals, betonte gestern der Vorstand. Dabei machten RATIONAL seit Beginn des Jahres 2022 die Lieferkettenengpässe im Zuge des Ukraine-Kriegs und die immer neuen Corona-Lockdowns in China zu schaffen. Die globale Nachfrage nach den von dem Unternehmen angebotenen Geräten für die thermische Speisezubereitung in Profiküchen war aber dennoch weiterhin hoch. Im letzten Jahr kletterte das Orderbuch von RATIONAL sogar zeitweise auf ein Rekordniveau. Besonders stark wuchs das Quartalsgeschäft des Gastronomie-Zulieferers zuletzt mit Plus 41 % in Nordamerika. Aber auch in Lateinamerika legte das Unternehmen in Q1 um über 40 % umsatztechnisch zu.

Da wir die Vertriebsaktivitäten und unser Servicenetz in Nordamerika gezielt ausbauen, erreichen wir dort immer mehr Kunden im Flächengeschäft, erklärte der Chef die jüngste Entwicklung. RATIONAL als Großküchenausstatter kommt dabei auch der Fachkräftemangel bei seinen Kunden, die sich vor allem aus Restaurants, Kantinen sowie Schnellimbiss- und Bäckerei-Filialen zusammensetzen, zugute. Denn diese setzten immer mehr auf die Dampfgarer sowie die kombinierten Koch-, Brat- und Frittieranlagen des Unternehmens. Und mit dem Geschäftswachstum wurden von RATIONAL zuletzt auch mehr Mitarbeiter einstellt. Mit weltweit 2.450 Angestellten, rund 1.400 davon in Deutschland, sei Ende März ein Rekord erreicht worden, hieß es gestern. Im weiteren Jahresverlauf wird aber mit einer fortgesetzten Reduzierung des Auftragsbestandes gerechnet, der Ende März noch immer bei rund 200 Mio. Euro lag. Außerdem erwartet die Unternehmensführung bei RATIONAL bis Ende des 3 Quartals eine Normalisierung des Bestellverhaltens. 2023 dürfte demnach der Umsatz um einen hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Die operative Gewinnmarge soll indes leicht unter dem Vorjahreswert von 23,2 % liegen, was immer noch ein Spitzenwert wäre.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.

Am heutigen Freitag wird im Qualitäts-Index dagegen die Aktie der Deutschen Post ex-Dividende gehandelt, und notiert folglich bei 41,70 Euro. Dabei dürften die Papiere des Logistik- und Paketdienstleisters eigentlich Unterstützung von der Nachricht bekommen, dass das Unternehmen erwägt, ein Verfahren zur vorzeitigen Erhöhung des Briefportos anzustoßen, wegen deutlich gestiegener Kosten. Man prüfe, ob gewisse Parameter erfüllt seien und werde dann entscheiden, sagte am Mittwoch der neue Vorstand der Deutschen Post. Allerdings seien die Hürden für den entsprechenden verwaltungsrechtlichen Akt nicht niedrig, gab der Manager zu bedenken. Allerdings darf die Deutsche Post, die früher lange Zeit in Staatsbesitz war, das Porto nicht selbst festlegen. Nur die Bundesnetzagentur als zuständige Behörde kann hier entsprechende Vorgaben machen, anhand derer der Express- und Transportspezialist letztlich an der Preisschraube drehen darf. Die staatliche Stelle macht dies aber normalerweise alle 3 Jahre. Das letzte Mal wurde von der Deutschen Post das Briefporto mit Beginn des Jahres 2022 angehoben, was für einen Inlands-Standardbrief eine Erhöhung von 0,80 auf 0,85 Euro bedeutete. Andere Brief-Arten wurden ebenfalls teurer. Das aktuelle Portoniveau soll dann auch planmäßig Ende 2024 auslaufen. Dabei dürfte der Deutsche Post-Chef wohl zu Recht auf eine frühere Preisanpassung pochen. Denn dem Manager zufolge wurde das jetzige Porto in einer Zeit festgelegt, als die Inflation noch sehr niedrig war.

Dass die Regulierungsbehörde bei der damaligen Berechnung des Preiserhöhungskorridors von einer weiterhin recht niedrigen Teuerung ausging, sieht er kritisch. Für die Deutsche Post sind die Kosten zum Betrieb des Brief-Versandnetzes aber seit der letzten Portoerhöhung stark gestiegen. Zwar ist die eigentliche Briefsparte der Gruppe seit Jahren rückläufig. Dennoch hat das Unternehmen die Pflicht, überall in Deutschland Briefe zuzustellen, aber nicht nur in Städten, wo die Zustellkosten relativ niedrig sind, sondern auch auf dem Land. Die Deutsche Post will auch zukünftig weiterhin bundesweit Briefe und Pakete zustellen, mahnt dabei aber immer wieder entsprechende Rahmenbedingungen an. Zuletzt machte der scheidende Konzernchef sogar klar, dass ein Ausstieg aus dem Postgesetz, das seit 1999 nicht wesentlich verändert wurde, bei widrigen Rahmenbedingungen möglich wäre. Hintergrund ist  der Gesetzesentwurf, an dem das Bundeswirtschaftsministerium gerade arbeitet, das eine grundlegende Modernisierung des postrechtlichen Rahmens vorsieht. Die Aktie der Deutschen Post bietet jedenfalls selbst nach dem heutigen Abschlag weiterhin über 4 % Dividendenrendite, was über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre liegt.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.