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28.04.
15:10 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Unerwartet robustes Startquartal lässt Nemetschek-Aktie um 10 % explodieren und Deutsche Börse will erstmals fast 4,0 Mrd. Euro für geplante Übernahme auf den Tisch legen

Der tags zuvor starke US-Technologiesektor hilft dem QIX Deutschland am Freitag wieder ins Plus zu laufen. Am Nachmittag legt er dabei um 0,5 % auf 15.140 Punkte zu. Bausoftware-Entwickler Nemetschek schneidet mit 6,5 % Umsatzplus in Q1 besser ab als erwartet, allerdings wird das Geschäft weiterhin durch die Abo-Umstellung belastet. Deutsche Börse plant für rund 3,9 Mrd. Euro den dänischen Softwareanbieter Simcorp zu kaufen und will damit langfristige Branchentrends noch besser nutzen.

 

Angesichts eines unerwartet positiven Zahlenwerkes war am Donnerstag die Nemetschek-Aktie mit einem Plus von gut 10 % der absolute High-flyer im Qualitäts-Index. Auch am Freitag legt sie weiter um 3,1 % auf 70,50 Euro zu. Dabei war der Bau- und Design-Softwareanbieter besser durch das 1. Quartal gekommen als von Analysten befürchtet. Zwar schlug sich die laufende Neuausrichtung hin zu Softwareabonnements deutlich im Ergebnis nieder, doch die Zahlen wurden von den Anlegern gefeiert. Schließlich bereitet Nemetschek die Investoren schon länger darauf vor, dass sich Umsatzwachstum und Ergebnis in diesem Jahr nicht mehr so stark entwickeln dürften wie in den auch von Zukäufen geprägten Vorjahren. Im Zuge des nachlassenden Baubooms dürften die Erlöse auch erst ab 2024 wieder zweistellig zulegen. Derzeit steckt der CAD-Software-Spezialist aber im Umbau seiner zahlreichen Marken hin zu Abo-Modellen, was die hohen Einmalbeiträge aus Lizenzverkäufen zunächst schmälert. Dennoch konnte Nemetschek die Einnahmen in den ersten 3 Monaten um 6,5 % auf 204,6 Mio. Euro steigern, was mehr war als Experten erwartet hatten. In der Designsparte mit Software für Architekten und Ingenieure habe es Nachlaufeffekte aus dem Vorquartal gegeben, hieß es vonseiten des Managements. Zudem hätten Kunden eine angekündigte Preiserhöhung zum Quartalsende zum Anlass genommen, ihre Abschlüsse vorzuziehen. Allerdings ging im Bausegment, in dem Nemetschek unter anderem Software für die übergreifende Nutzung von Bauplänen für Bauunternehmen anbietet, der Umsatz als Folge des eingetrübten Umfeldes im Quartal leicht zurück.

Bei Software-Lösungen für die Gebäudeverwaltung konnten die Münchner die Einnahmen dagegen leicht steigern, da sich die Marktsituation hier stabilisieren konnte. Und auch die kleine, aber gewöhnlich stark wachsende Sparte von Nemetschek mit Mediensoftware für Film- und Videospielproduktionen erzielte in den letzten 3 Monaten ein vergleichsweise geringes Umsatzplus von 5 %. Ein besonders hoher Vergleichswert aus dem Vorjahreszeitraum war dafür laut Unternehmen maßgeblich. Im 2. Jahresviertel will der Software-Entwickler in der Sparte aber wieder ein prozentual zweistelliges Wachstum hinlegen. Zudem bestätigte das Management die für Nemetschek bisher in Aussicht gestellte Jahresprognose. Diese sieht für 2023 ein Umsatzwachstum von 4 bis 6 % vor, sowie eine operative Marge in der Bandbreite von 28 bis 30 %. Mit der hohen Marge erfüllt die Aktie auch wichtige Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ein Tagesfavorit im Qualitäts-Index ist nach dem gestrigen Einbruch am Freitag auch die Aktie der Deutschen Börse, die sich um 2,5 % auf aktuell 173,30 Euro erholt. Unter Druck geraten waren gestern die Papiere des Börsen- und Finanzdatendienstleisters, weil sich das Unternehmen mit der größten Übernahme ihrer Geschichte noch unabhängiger von Finanzmarktschwankungen machen will. Für rund 3,9 Mrd. Euro soll der dänische Softwareanbieter Simcorp gekauft werden, teilte die Deutsche Börse am Donnerstag hierzu mit. Wir haben unsere Daten- und Analysekapazitäten in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut, begründete der Vorstand die Akquisitionspläne. Simcorp passt sowohl strategisch als auch in Bezug auf die Unternehmenskultur hervorragend zu uns. In Anbetracht anhaltend starker Geschäfte und voller Kassen will die Deutsche Börse den Erwerb vor allem über bestehende Barmittel, aber auch mit Krediten finanzieren. Jedoch fanden Investoren nach der Ankündigung die Bewertung von Simcorp deutlich zu hoch, weshalb die Aktie gestern auch abverkauft wurde. Das Geschäft von Simcorp sei „hochgradig komplementär“ zur Deutschen-Börse-Sparte Daten & Analytik, betonte aber die Unternehmensführung. Dies wird es der Deutschen Börse letztlich ermöglichen, langfristige Branchentrends noch besser zu nutzen. Zudem soll die Geschäftszusammenlegung helfen, mit wachsenden wiederkehrenden Umsätzen die Einnahmen weiter zu diversifizieren.

Für den Frankfurter Börsenbetreiber wäre dies zwar der bislang größte Zukauf, aber schon 2007 hatte das damalige Management für die US-Optionsbörse ISE insgesamt rund 2,8 Mrd. USD auf den Tisch gelegt. Nach Einschätzung von Analysten passt der neue Deal jedenfalls gut zur Strategie vom Vorstandschef Weimer, der die Deutsche Börse in den vergangenen Jahren wiederholt mit Übernahmen gestärkt hatte. Der von dem Finanzmarkt- und Derivatespezialisten gebotene Preis von 735,00 DKK je Aktie liegt aber 39 % über dem Schlusskurs der Simcorp-Anteile vom Mittwoch. Die Führungsspitze des dänischen Software-Entwicklers werde den Aktionären empfehlen, das Angebot der Deutschen Börse anzunehmen, gab gestern ein Simcorp-Sprecher bekannt. Voraussetzung für eine erfolgreiche Übernahme sei, dass dem deutschen Unternehmen mehr als die Hälfte der Anteile angeboten werden.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der TraderFox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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