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TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index: Starke Apotheken-Geschäfte treiben Cigna-Aktie auf Allzeithoch und Valvoline überzeugt mit adjustierter Dividendenrendite von über 4,0 %.

Schwache Stimmungsdaten aus der Industrie und ein Ausverkauf bei Halbleiterwerten sorgten am Dienstag an den US-Börsen für deutliche Verluste. Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index zeigte sich allerdings kaum verändert bei 26.879 Punkten. Krankenversicherer Cigna glänzt mit starken Q2-Geschäften rund um Apothekendienste, die Aktie markiert deshalb ein Rekordhoch. Kfz-Wartungsdienstleister Valvoline betreibt inzwischen über 1.900 “Quick-Lube“-Stores in Nordamerika, und glänzt mit solidem Wachstum und beständigen Aktienrückkäufen.

Am Dienstag markierte mit einem Kursplus von 1,1 % auf 365,85 USD im TraderFox-Index die Aktie der Cigna Group ein Allzeithoch. Die Anteilsscheine des US-Krankenversicherers werden dabei vor allem von anhaltend starken Geschäften und der niedrigen Bewertung beflügelt. Schließlich liegen KGV und KUV nur bei 11 bzw. 0,5. Cigna selbst ist in den USA nur mit 2 Kernbereichen aktiv, wozu die “Cigna Healthcare“-Sparte und zudem das “Evernorth Health Services“-Geschäft gehören. Im Cigna Healthcare-Segment werden in erster Linie die Krankenversicherungen gebündelt. Während das Evernorth-Geschäft dagegen die Bereiche Pharmacy Benefits Manager (PBM) sowie die Apotheken- und Gesundheitsdienstleistungen umfasst. Cigna ist damit in Amerika ungeachtet der starken US-Konkurrenz relativ robust aufgestellt. Das Unternehmen gehört neben UnitedHealth und CVS Health sogar mit zu den 3 größten US-Apothekenverwaltern und Versicherungsunternehmen. Diese sich daraus ergebenden “oligopolistischen“ Strukturen haben bei Cigna über die letzten Jahre zu einem sehr profitablen Geschäft geführt, das natürlich auch von Gesundheits- und Demografietrends getrieben wird. Und die Evernorth-Sparte, auf die immerhin 60,0 % der Gesamteinnahmen von zuletzt 216,0 Mrd. USD entfallen, dürfte für den Krankenversicherer der wichtigste Wachstumsmotor bleiben. Allein für das 2. Quartal konnte Cigna mit seinen Apothekendienstleistungen hier einen beachtliches Umsatzplus  von 41,0 % und mit Spezialmedikamenten von 18,0 % gegenüber dem Vorjahr vermelden.

Damit zogen die Q2-Erlöse der Evernorth-Sparte um 30,0 % an, was den gesamten Umsatz des Unternehmens um 25,0 % auf 60,5 Mrd. USD ansteigen ließ. Der Vorstand prognostizierte für das laufende Jahr auch mehrfach Stabilität und Wachstum, was Investoren natürlich gern vernahmen. In 2024 dürfte Cigna sogar einen freien Cashflow von rund 11,0 Mrd. USD erzielen. In Anbetracht der künftigen Aussichten ist die Aktie jedenfalls wohl auch weiterhin ein Schnäppchen. Zumal “Accredo“, das Pharmageschäft des Unternehmens, das Spezialmedikamente für seltene und komplexe Krankheiten anbietet, über ein beträchtliches Wachstumspotenzial verfügt. Außerdem ist das Management von Cigna der Ansicht, dass “Biosimilars“ in den nächsten 10 Jahren für das Apotheken- und Gesundheitsgeschäft wichtige Wachstumstreiber sein werden. Bei Cigna ist damit aktuell nur die Dividendenhöhe ausbaufähig, schließlich liegt sie nur bei 5,26 USD je Aktie und ergibt nur eine kleine Kapitalrendite von 1,5 %.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Deutliche Kursverluste auf 41,10 USD verzeichnete am Dienstag im TraderFox-Index dagegen die Aktie von Valvoline. Eigentlich sollten die Papiere des US-Anbieters von Autowartungs-Dienstleistungen im Sommer von der monatelangen Reisesaison gestützt werden. Und auch der anhaltende Gebrauchtwagenboom in den USA sollte den Titel beflügeln. Dabei erbringt Valvoline mit seinen inzwischen über 1.900 “Quick-Lube“-Servicezentren in ganz Nordamerika wichtige Kfz-Dienste, um Fahrzeuge am Laufen zu halten. Die Grundlagen des Geschäfts sind solide, und die Nachfrage seitens amerikanischer und kanadischer Auto- und Lkw-Fahrer nach Instandhaltungsdiensten dürfte ungeachtet aller konjunkturellen Schwankungen und zunehmender E-Modelle auch in Zukunft stabil bleiben. Was außerdem für den Autowerkstattbetreiber spricht, ist das auf mittlerweile über 12 Jahre gestiegene Durchschnittsalter der Fahrzeuge auf den US-Straßen. Valvoline betreibt und konzessioniert dabei seine Filialen, allerdings drückten in 2023 die hohen US-Zinssätze auf die Ertragsseite des eigentlich robusten Wartungsgeschäfts. Zudem war das Unternehmen zuletzt von den regionalen Auswirkungen des Hurrikans “Barrel“ in Houston, und den eintägigen IT-Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit dem globalen CrowdStrike-Ausfall Mitte Juli betroffen.

Dennoch war das Umsatzwachstum von Valvoline im jüngsten Quartal (Q3) mit über 12,0 % auf 421,0 Mio. USD am Ende beachtlich. Nach Abschluss des Quartals kündigte der Kfz-Instandhaltungsdienstleister außerdem erneut einen Aktienrückkauf im Wert von 400,0 Mio. USD an. Seit Beginn des Jahres hat das Unternehmen seine “Quick-Lube“-Servicezentren auch um immerhin 109 Filialen erweitert, einschließlich 48 neuer Franchise-Geschäfte. Dank der Ausweitung des Firmennetzes und der beliebten Schmierstoffdienste dürften die langfristigen Aussichten von Valvoline jedenfalls sehr gut sein. Eine Dividende zahlt das Management zwar nicht, dafür ergibt sich für die letzten 5 Jahre eine adjustierte Rendite von durchschnittlich gut 4,2 %.