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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Warum Wolters Kluwer erneut auf Jahreshöchststand notiert und die Deutsche Börse mit neuer Krypto-Plattform durchstarten will

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index verzeichnet am Dienstag im Rahmen der heutigen US-Inflationszahlen leichte Abgaben auf 120,88 Punkte. Software- und Datenanbieter Wolters Kluwer glänzt in 2023 mit erneut robusten Wachstumsraten, und plant in diesem Jahr weitere Aktienrückkäufe für bis zu 1,0 Mrd. Euro. Deutsche Börse startet mit “DBDX“ eine neue regulierte Krypto-Spot-Plattform, um institutionellen Investoren den Handel mit digitalen Vermögenswerten zu ermöglichen.

 

Eine beeindruckende Performance präsentierte in den letzten Monaten im Qualitäts-Index die Aktie von Wolters Kluwer. Am Dienstag verbucht sie aber leichte Abgaben auf 143,80 Euro, steht damit aber noch immer fast auf Jahreshöchststand. Dabei konnte das Management für den Informations- und Datenanbieter zuletzt für 2023 mit 5,6 Mrd. Euro ein umsatzbezogenes Rekordjahr vermelden. Das solideste Wachstum war dabei besonders in den Firmenbereichen Gesundheit (Health) sowie Steuern und Rechnungswesen (Tax & Accounting) zu sehen, die organische Zuwachsraten von 6,0 % bzw. 8,0 % erzielten. Wolters Kluwer`s angebotene Softwareprodukt- und Datengeschäfte entwickelten sich auch deshalb weiterhin so robust, da sie vor allem von staatlichen Behörden, Steuerbüros und Rechtsanwälten genutzt werden. Folglich sind sie auch kaum Konjunkturschwankungen ausgesetzt. Der Anbieter von Fachinformationen und Dienstleistungen hat sich aber über die letzten 20 Jahre neben den Sparten rund um Gesundheit und Steuern auch in den Bereichen Rechts- und Regulierungswesen sowie Unternehmensführung eine starke Position erarbeitet. Wolters Kluwer war früher in den Niederlanden ein reines Verlagshaus, hat aber die Digitalisierung und auch die Trends rund um Künstliche Intelligenz (KI) definitiv nicht verschlafen. Dementsprechend wird  die Aktie nach dem jüngsten Rekordlauf an der Börse mittlerweile mit dem 29-fachen des künftigen Gewinns bewertet. Der sportliche Aufschlag dürfte die Käufer derzeit ein wenig zurückhalten, auch wenn die Gruppe ein durchweg profitables Qualitätsunternehmen ist.

2023 kam Wolters Kluwer mit seinen Geschäften rund um Informations-, Software- und entsprechenden Daten-Dienstleistungsangeboten auf eine Eigenkapitalrendite von 17,0 %. Und inzwischen kommt bei dem Unternehmen ein Großteil der Einnahmen durch digitale Formate (einschließlich Software und Online-Abonnements für Dienstleistungen) herein. Dies sorgt angesichts der wiederkehrenden Einnahmen von zuletzt 82,0 % definitiv für gut kalkulierbare Ertragsströme. Und die Geschäfte sind bei Wolters Kluwer mit weltweiten Standorten in über 40 Ländern auch bestens diversifiziert. Der Vorstand hob jüngst auch die Leidenschaft und das Engagement der globalen Teams hervor, die es erst ermöglichten, die 2023er-Ziele zu erreichen. Hierzu gehörten unter anderem die Schaffung der neuen Unternehmenssparte “Corporate Performance & ESG“ (Environmental, Social and Governance) sowie Investitionen in fortschrittliche Technologien wie Künstliche Intelligenz. Wolters Kluwer will damit vor allem einen Mehrwert für seine Kunden schaffen, aber zugleich auch beständige Renditen für die Aktionäre erwirtschaften. In den nächsten Jahren dürften Umsatz und Gewinn auch weiter im mittleren einstelligen Bereich zulegen. Die Schätzungen für das Jahr 2024 gehen von einem Gewinn pro Aktie von 4,80 Euro aus, bei einem freien Cashflow im Bereich von 1,15 bis 1,20 Mrd. Euro. Zudem plant Wolters Kluwer auch in diesem Jahr weitere Aktienrückkäufe für bis zu 1,0 Mrd. Euro.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Im heutigen Marktumfeld zeigt sich im Qualitäts-Index auch die Aktie der Deutschen Börse leicht im Plus bei gegenwärtig 190,00 Euro. Dabei hatte der Frankfurter Börsendienstleister in der letzten Woche mitgeteilt, eine regulierte Krypto-Plattform gestartet zu haben, um institutionellen Investoren damit den Handel mit Krypto-Assets zu ermöglichen. Das Unternehmen hatte hierzu im Vorfeld die Tochter Deutsche Börse Digital Exchange (DBDX) gegründet, über deren digitale Plattform künftig alle Kypto-Handelsgeschäfte abgewickelt werden sollen. Damit will die Deutsche Börse vor allem institutionelle Anleger und Kunden ansprechen, die sich mit dem Thema “Krypto-Währungen“ anlage-technisch schon länger beschäftigen. So bietet die DBDX-Plattform demnach nicht nur ein reguliertes Ökosystem für Handel, Clearing und Verwahrung von Krypto-Assets wie Bitcoin, bei den Transaktionen werden auch bereits bestehende Anbindung der Marktteilnehmer genutzt. Während die Deutsche Börse diesbezüglich die Handelsplattform betreibt, übernimmt die deutsche Tochter Crypto Finance am Ende die Abwicklung und Verwahrung der entsprechenden Geschäfte. Erst im Februar hatte Crypto Finance/Deutschland von der BaFin insgesamt vier Lizenzen erhalten, die unter anderem den regulierten Handel mit digitalen Vermögenswerten sowie Clearing- und Verwahrleistungen umfassen. Diese Lizenzen zählten zu der Voraussetzung für den Start der Plattform, hieß es in einem Statement der Deutschen Börse.

Mit der DBDX-Plattform will der Börsenbetreiber letztlich die Weiterentwicklung des Markts für digitale Assets unterstützen, um so auch ein vertrauenswürdiges Ökosystem zu schaffen, das institutionellen Standards entspricht. Zudem stellt der Markteintritt für die Deutsche Börse auch einen wichtigen Meilenstein dar, da er die Präsenz der Gruppe im derzeit wieder boomenden Krypto-Bereich deutlich stärkt. In der Strategie “Horizon 2026“ hatte der Vorstand schon Ende letzten Jahres verkündet, dass die Deutsche Börse künftig eine führende Rolle bei der Digitalisierung von Assetklassen einnehmen wolle. Wir wollen institutionellen Kunden in Europa vertrauenswürdige Märkte für Krypto-Assets bieten, die sich durch Transparenz und Sicherheit auszeichnen und in denen die Abläufe den regulatorischen Erfordernissen entsprechen, erklärte in der letzten Woche der Chef der Deutschen Börse-Sparte FX & Digital Assets. Im ersten Schritt soll der Handel an der DBDX laut Deutsche Börse über eine “Preisanfragefunktionalität“ ablaufen, später wird auch ein multilateraler Handel möglich sein.