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16.02.
16:09 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: 2023er-Rekordzahlen werden bei Elmos mit einer Kursexplosion von 10,0 % gefeiert und Knorr-Bremse veräußert Zuliefertochter Kiepe Electric

Ungeachtet der heutigen Veröffentlichung der wichtigen US-Erzeugerpreise tendiert der QIX Deutschland am Freitag mit 0,5 % im Plus bei 16.370 Punkten. Chiphersteller Elmos kann dank hoher Nachfrage nach “Mixed-Signal“-Lösungen seine Umsatz- und EBIT-Zahlen im letzten Jahr um 29,0 % bzw. 37,0 % steigern. Lkw- und Zugbremsenproduzent Knorr-Bremse optimiert mit Kiepe Electric-Verkauf sein Portfolio und richtet das Geschäft damit auf seine Kernkompetenzen aus.

Am Donnerstag war im Qualitäts-Index die Elmos Semiconductor-Aktie mit einer Kursexplosion von fast 10,0 % der absolute High-flyer. Heute verbucht sie aber erstmal wieder leichte Abgaben auf 72,20 Euro. Immerhin hatte der Halbleiterhersteller gestern die Umsatz- und Gewinnerwartungen dank eines starken Schlussquartals für das vergangene Jahr übertroffen. Für 2024 zeigte sich zudem das Management trotz eines schwierigen Umfelds für Chips zuversichtlich. Elmos selbst produziert ein innovatives Halbleitersortiment, das vornehmlich für den Einsatz in der Automobilbranche konzipiert wird. Die hergestellten elektronischen Bauteile können dabei unter anderem zahlreiche Sicherheits-, Antriebs- und Netzwerkfunktionen steuern. Und angesichts der anhaltend soliden Chipnachfrage stieg der Umsatz des Unternehmens in 2023 um beachtliche 28,6 % auf 575,0 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) von Elmos legte sogar noch dynamischer um 36,8 % auf 150,7 Mio. Euro zu. Bei beiden Kennziffern erreichte der Branchenzulieferer eigenen Angaben zufolge neue Bestwerte. Das vergangene Geschäftsjahr sei erneut sehr erfolgreich gewesen, sagte der Vorstand gestern. So habe das Unternehmen unter anderem ein starkes Neugeschäft erzielt. Elmos hatte erst Mitte Januar auf der CES-Messe in Las Vegas neue und hochinnovative “Mixed-Signal“-Chiplösungen für die Bereiche Autonomes Fahren, E-Mobilität sowie Fahrkomfort vorgestellt. Die Produktneuheiten reichten dabei von Ultraschall- und “LiDAR“-Sensorik über die Elektrifizierung von Fahrzeugen bis hin zur intelligenten LED-Steuerung und Gestenerkennung.

Zwar befindet sich laut Elmos der automobile Halbleitermarkt nach 3 Jahren mit sehr hohen Wachstumsraten nun in einer Normalisierungsphase mit temporären Lagerbereinigungen. Strukturell wird aber die Nachfrage durch mehr intelligente Elektronik in modernen Fahrzeugen künftig weiter steigen. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen demnach auch weiteres Wachstum, mit einer Umsatzzielgröße zwischen 580,0 Mio. und 630,0 Mio. Euro. Das ganze bei der EBIT-Marge im Bereich von 23,0 bis 27,0 %. Schon 2023 war Elmos bei seinem Chipzuliefergeschäft mit 26,2 % diesbezüglich hochprofitabel unterwegs. In der aktuellen Ergebnisprognose ist allerdings der Effekt des geplanten Verkaufs der Wafer-Fertigung an das US-Unternehmen Littelfuse, dessen Abschluss für Dezember erwartet wird, nicht enthalten. Nach der Veräußerung will sich Elmos jedenfalls noch stärker auf Entwicklung und Tests konzentrieren. Mit der beeindruckenden Umsatzrendite und dem noch immer viel zu niedrigen KGV von 13 befindet sich die Aktie auch zu Recht im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Ein Gewinner ist am Freitag mit 2,0 % im Qualitäts-Index dagegen die Aktie von Knorr-Bremse, die dabei auf aktuell 58,30 Euro zulegt. Eigentlich müssten die Anteilscheine des Lkw- und Zugbremsenproduzenten vom jüngsten Tochter-Verkauf und der damit fortschreitenden Fokussierung auf das Kerngeschäft noch viel stärker profitieren. Schließlich hatte Knorr-Bremse vor gut einer Woche den Düsseldorfer Zulieferer Kiepe Electric an die Berliner Investmentfirma Heramba verkauft. Mit der Abspaltung optimiert das Unternehmen sein Portfolio und richtet seine Aktivitäten konsequent auf Kernkompetenzen aus. Der Abschluss der Transaktion erfolgte bereits Ende Januar 2024 und umfasst die Übernahme sämtlicher Geschäftsbereiche. Wie der Bahnvorstand von Knorr-Bremse hierzu erklärte, habe sich Kiepe Electric mit dem Fokus auf elektrische Fahrzeugausrüstung als leistungsfähige und dynamische Unternehmenseinheit erwiesen. Insgesamt seien jedoch nur geringe Synergien zwischen Kiepe Electric und der Division erzielt worden. Das Management hat deswegen die Entscheidung getroffen, sich von Kiepe Electric zu trennen. Für Knorr-Bremse ist die Abspaltung der Sparte jedenfalls ein wichtiger Schritt im Rahmen des internen Programms “BOOST“.

Mit diesem hat der Brems- und Türsystemspezialist eine Reihe an strategischen Initiativen und Maßnahmen aufgestellt, um über die kommenden Jahre nachhaltig und profitabel wachsen zu können. Am Ende wird Knorr-Bremse aber weiterhin mit 15,0 % am Kapital von Kiepe Electric beteiligt bleiben. Der Investor Heramba übernimmt aber dennoch alle Geschäfte und auch 550 Mitarbeiter. Über den Verkaufspreis wurde allerdings nichts mitgeteilt. Kiepe Electric gilt aber als weltweit führender Anbieter zur Elektrifizierung des städtischen Straßen- und Schienenverkehrs. Die ehemalige Knorr-Bremse-Tochter entwickelt und produziert vor allem Produkte der Leistungselektronik, Hardware für elektrische Antriebe und Fahrzeugsteuerungen für Schienenfahrzeuge und E-Busse. An der Börse ist Knorr-Bremse trotz jüngster Abspaltung mit einem KGV von 12 auch weiterhin unterbewertet. Zumal das Unternehmen auch in diesem Jahr eine weltweit hohe Lkw-Produktionsrate sowie ein starkes Wartungsgeschäft im Schienensegment erwartet.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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