QIX Deutschland: Bausoftwareanbieter Nemetschek sieht Wachstumstreiber für 2020 trotz COVID-19 unverändert intakt und Siemens Healthineers will erstmals Corona-Testkits auf den Markt bringen

Angesichts des gescheiterten milliardenschweren europäischen Corona-Rettungspakets tritt der QIX Deutschland am Mittwoch zunächst auf der Stelle. Am Nachmittag liegt der Index damit leicht im Minus bei 10.780 Punkten. Nemetschek setzt auch in diesem Jahr auf das hohe Nachholpotenzial bei der Digitalisierung im Bau- und Immobilienbereich. Siemens Healthineers hat einen neuen Coronavirus-Test entwickelt und will damit zur Eindämmung der gegenwärtigen Ausbreitung beitragen.

In Anbetracht zuletzt guter Zahlen war die Nemetschek-Aktie bei der jüngsten Erholung im Qualitäts-Index einer der stärksten Werte. Und auch am Mittwoch notiert sie mit 2,8% im Plus bei 50,70 Euro. Der Bausoftwareentwickler geht trotz eines Rekordumsatzes von 556 Mio. Euro im Vorjahr für die laufende Geschäftsentwicklung von weiter steigenden Erlösen aus. Die vom Vorstand des Unternehmens kürzlich gemachten Prognosen stehen aber unter dem Vorbehalt, dass sich die Rahmenbedingungen vor allem wegen der COVID-19-Pandemie nicht wesentlich verschlechtern. Der Manager verwies dabei in erster Linie auf das große Nachholpotenzial vieler Länder bei der voranschreitenden Digitalisierung. Dementsprechend dürfte sich für Nemetschek, zu dessen Zuwächsen immer mehr auch Abo-Modelle beitragen, in 2020 der Umsatz zumindest stabil zeigen oder sogar leicht zulegen. Das zurückliegende Jahr war jedenfalls angesichts des weltweit anhaltenden Bau- und Immobilienbooms mit einem Wachstum von über 20% sehr erfolgreich. Dabei bieten die Münchner ihre CAD-Softwareprogramme hauptsächlich für Architekten, Bauingenieure und -unternehmen an, darüber hinaus gibt es aber auch digitale Anwendungen für den Betrieb und die Verwaltung von Immobilien.

Größter Umsatz- und Gewinnbringer ist aber schon länger die Designsparte. Und ungeachtet des Corona-Ausbruchs verliefen auch die ersten 2 Monate des neuen Jahres nach Plan, betonte zuletzt das Unternehmen. Wobei Nemetschek langfristig vor allem aufgrund der zunehmenden Weltbevölkerung insbesondere in urbanen Räumen von guten Wachstumschancen ausgeht. Das Kerngeschäft der Gruppe, das in über 150 Ländern angeboten wird, ist dabei sehr profitabel. Zuletzt lag die Gewinnspanne jedenfalls bei 23%, und auch die Eigenkapitalrendite von 36% kann durchaus überzeugen. Die Aktie selbst entspricht damit wichtigen Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Einer der Gewinner der vergangenen Wochen war im Qualitäts-Index auch die Siemens Healthineers-Aktie, die sich heute allerdings fast unverändert bei 35,90 Euro zeigt. Der Medizintechnik-Hersteller will zur Eindämmung der gegenwärtigen Ausbreitung der COVID-19-Lungenkrankheit beitragen, und hat hierfür einen Corona-Schnelltest entwickelt. Die Zulassung für den klinischen Notfalleinsatz sei bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragt worden, teilte das Unternehmen jüngst mit. Die Genehmigung werde in den nächsten Wochen erwartet. Der Test sei in der Lage, etwa binnen 3 Stunden verlässliche Ergebnisse zu liefern, so Siemens Healthineers. Erste Testkits würden bereits zur Nutzung ausschließlich zu Forschungszwecken ausgeliefert. Unternehmensangaben zufolge arbeitet der Coronavirus-Test zunächst genauso, wie bisher übliche Testverfahren - also mit einem Abstrich aus dem Rachenraum. Dieser wird dann auf Viren-Erbgut untersucht. Er könne in Laboren geräteunabhängig durchgeführt werden, und eigene sich besonders für den Durchsatz in mittelgroßen und künftig auch großen Laboren, hieß es weiter. Für Siemens Healthineers selbst dürfte der Einfluss auf die Gesamterlöse von zuletzt 14,5 Mrd. Euro aber eher überschaubar sein. Dennoch gehören zu den Kernbereichen des Unternehmens die Bildgebung für Diagnostik und Therapie. Und gerade in den Bereichen wie Labordiagnostik bietet die ehemalige Siemens-Sparte spezielle Röntgen- und Computertomographie-Geräte sowie Blut- und Urintests an. Der Gesundheitsdienstleister erzielt damit aber eine robuste Eigenkapitalrendite von 16%, zudem wird die Aktie derzeit nur mit einem moderaten KGV von 18 bewertet.

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.