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29.07.
15:59 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Deutsche Börse wachst dank Übernahmen in Q2 um 13% und bekräftigt 2021er Umsatzziele und Gerresheimer-Management greift nach Kursrutsch mit sechsstelligen Aktienkäufen beherzt zu

Überwiegend positiv aufgenommene Quartalszahlen haben den QIX Deutschland am Donnerstag in der Erholungsspur gehalten. Folglich liegt der Index am Nachmittag mit 0,3% im Plus bei 17.235 Punkten. Deutsche Börse will gruppenweite Erlöse mit Finanzgeschäften und jüngsten Zukäufen bis Ende Dezember weiterhin um rund 10% steigern. Gerresheimer-Führung kauft Aktien für über 300.000 Euro und bleibt mittelfristig bei Wachstum und Margen um die 23% zuversichtlich.

Im heutigen leicht positiven Marktumfeld zeigt die Aktie der Deutschen Börse angesichts guter Zahlen im Qualitäts-Index moderate Zugewinne von 1,7% auf aktuell 142,50 Euro. Bereits am Dienstagabend hatte der Börsenplatz- und Finanzdatendienstleister seinen Bericht für das 2.Quartal vorgelegt, und dabei auch von den jüngsten Übernahmen profitiert. Die Nettoerlöse legten von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahr überraschend um 13% auf 882 Mio. Euro zu. Die Frankfurter mussten dabei zwar sinkende Umsätze bei den beiden größten Sparten, der Derivatebörse Eurex und Clearstream verkraften. Durch Zuwächse in den durch Zukäufe gestärkten Bereichen wie das Geschäft rund um den Fondsvertrieb oder dem Währungshandel konnte die Deutsche Börse aber zulegen. Und der erst vor kurzem übernommene Stimmrechtsberater ISS, der künftig als eigene Einheit geführt werden soll, steuerte bereits 60 Mio. Euro an Erlösen und knapp 14 Mio. zum operativen Gewinn bei, der im Quartal jedenfalls um starke 18% auf 518 Mio. Euro anzog. Mit den zuletzt getätigten Akquisitionen will sich der Börsen- und Analysedatenanbieter letztlich breiter aufstellen, um unabhängiger von den Volatilitäten der Aktien- und Derivatemärkte sowie der Geldpolitik und den niedrigen Zinsen zu werden. Vor allem die Erträge in der Clearstream-Sparte, mit der die Deutsche Börse durch die Abwicklung von Transaktionen und der Aufbewahrung von Wertpapieren Geld verdient, sind durch das anhaltende Niedrigzinsumfeld unter Druck geraten.

Gerade in einem zyklisch herausfordernden Marktumfeld wie im 2. Quartal wird die Bedeutung von M&A-Wachstum deutlich, betonte in dieser Woche der Finanzvorstand. Allerdings sind am Finanzmarkt nicht alle Investoren mit der Strategie des Deutsche Börse-Chefs, in erster Linie auf kleinere und mittlere Zukäufe zu setzen, zufrieden. Einige hoffen auf einen großen Deal, wie ihn zum Beispiel der Konkurrent, die London Stock Exchange, mit der 27 Mrd. USD teuren Übernahme des Finanzdaten-Spezialisten Refinitiv wagte. Der Frankfurter Börsenplattformbetreiber bestätigte aber zunächst auch die Prognosen für das laufende Jahr und die anvisierten Ziele für 2023. So will das Unternehmen die Nettoerlöse 2021 um gut 10% auf 3,5 Mrd. Euro steigern. Bis 2023 sollen sie dann auf rund 4,3 Mrd. Euro klettern. Auch die Marge der Deutschen Börse soll dabei unverändert stabil bleiben, immerhin belief sich die Gewinnmarge jüngst noch auf überragende 30%. Die Aktie wird gegenwärtig mit einem KGV von nur gut 20 bewertet, und ist damit nicht zu teuer. Mit diesen Kennzahlen entspricht sie auch wichtigen Kriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Einen teils deutlichen Kursrückgang musste in den vergangenen Wochen im Qualitäts-Index die Gerresheimer-Aktie hinnehmen. Am Donnerstag steht sie aber unverändert bei 86,20 Euro. Unter Druck geraten war der Spezialverpackungs-Produzent dabei vor allem durch den veröffentlichten Gewinnrückgang für das 2.Quartal, über den sich Anleger trotz weiterhin guten mittelfristigen Perspektiven letztlich enttäuscht zeigten. Zwar liefert die Nachfrage nach Injektionsfläschchen, Spritzen und Spezialampullen für Medikamente dem Unternehmen derzeit weiterhin Rückenwind. Zumal auch das Geschäft mit Flakons und Parfümfläschchen langsam wieder Fahrt aufnimmt, nachdem während der Corona-Krise der für die Parfümhersteller wichtige Absatz an Flughäfen weggebrochen war. Für Gegenwind auf der Gewinnseite sorgten bei Gerresheimer im jüngsten Geschäftsquartal vor allem aber höhere Energiekosten. Dabei half der Aktie auch nicht, dass der Vorstand vom erfolgreichsten ersten Geschäftshalbjahr der Unternehmensgeschichte sprach. An den Kapitalmärkten wurden dagegen der freie Mittelzufluss und die kurzfristigen schwierigen Perspektiven für die Gewinnmarge moniert. Beim Nettogewinn gab es im zurückliegenden Quartal indes auch einen Sondereffekt. Der Verkauf von überschüssigen Edelmetallbeständen, die für den Bau einer Wanne zur Glasherstellung vorgesehen waren, wirkte sich mit einem niedrigen einstelligen Millionenbetrag positiv aus.

Der Gewinn des Verpackungsherstellers, der im Wesentlich die Märkte für Pharma, Healthcare und Kosmetik adressiert, sank dennoch um 3% auf 28,1 Mo. Euro. Mit Blick auf die mittelfristige Entwicklung ist man bei Gerresheimer aber weiterhin zuversichtlich. Denn mittelfristig werden im Kerngeschäft ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich sowie eine EBITDA-Marge von rund 23% angepeilt. Zudem nutzte das Management den jüngsten Kursrutsch zuletzt auch für größere Aktienpakete. Laut einer Stimmrechtsmitteilung erwarb der Firmenchef Dietmar Siemssen vor 2 Wochen insgesamt 1.550 Papiere für insgesamt knapp 140.000 Euro. Auch sein Vorstandskollege Lukas Burkhardt kaufte 2.000 Gerresheimer-Aktien für gut 180.000 Euro. Dabei zahlten sie an der Börse zwischen 90 und 91 Euro. Mit diesen Käufen versuchen sie letztlich Zuversicht bei Investoren zu wecken, da sie Vertrauen der Unternehmensführung in die künftige Geschäftsentwicklung signalisieren sollen.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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