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11.08.
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Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Goldman Sachs sieht bei Kunststoffhersteller Covestro fast 50% Kurspotenzial und Bechtle expandiert mit Zukauf von 3D-CAD-Software-Reseller in Benelux-Länder

Vor den am Nachmittag anstehenden US-Inflationsdaten zeigt sich der QIX Deutschland am Mittwoch eher zurückhaltend. Am Nachmittag liegt er dabei folglich leicht im Minus bei 17.720 Punkten. Covestro verspürt derzeit einen ungeahnten Nachfrageboom, die Aktie könnte von daher laut Analysten sogar bis weit über 80 Euro steigen. IT-Berater Bechtle kauft niederländischen Software-Reseller Cadmes und baut damit seine Präsenz jenseits der DACH-Region aus.

Aufgrund einer Kaufbestätigung kletterte die Covestro-Aktie am Dienstag im Qualitäts-Index um über 2% und visiert mit aktuell 55,30 Euro ihr jüngstes Jahreshoch wieder an. Für den Produzenten von Hightech-Polymerwerkstoffen hatte sich gestern die US-Investmentbank Goldman Sachs stark gemacht und die Papiere auf ihrer "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 82 Euro belassen. Sie haben ihre Schätzungen für den Kunststoffkonzern angehoben, schrieben die Analysten in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Die Bedenken hinsichtlich der Geschäftsentwicklung aus konjunktureller Perspektive erschienen übertrieben. Das Management von Covestro hatte jedenfalls zuletzt angekündigt, das gegenwärtige Tempo hoch halten zu wollen. Nach dem zeitweisen Nachfrageboom in den letzten Monaten sieht der Vorstandchef aber zugleich eine Normalisierung bei dem einen oder anderen Produkt, wie er jüngst im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa-AFX sagte. Grundsätzlich sei die Nachfrage aus der Auto- und Baubranche, aber auch aus der Elektro- und Elektronikindustrie ungebrochen, allerdings lasse sich die Entwicklung nur für einen überschaubaren Zeitraum voraussagen, betonte zugleich der Manager. Dabei erlebt der Kunststoffspezialist derzeit eine enorme geschäftliche Erholung, die das Corona-beeinflusste Vorjahr in den Hintergrund schiebt. Für Rückenwind sorgt bei Covestro zusätzlich noch der hohe Bedarf an Materialien etwa für Autositze, Möbelpolster, Kühlschrankdämmungen sowie Handy- und Laptophüllen. Die teilweisen Produktionsausfälle in der Autobranche, die unter einem Mangel an Computerchips leidet, bekommt das Unternehmen aber kaum zu spüren.

Da die Leverkusener für die weltweit aktiven Autohersteller unter anderem Kunststoffe für die Innenausstattung wie Sitze und Cockpit, aber auch für Batterien und Lacke herstellen, ist Covestro hier aktuell sogar vollständig ausverkauft. Alles was produziert werde, gehe direkt zu den Kunden, sagte jüngst der Vorstand. Der Firmengruppe kommen zudem auch noch Angebotsengpässe in der eigenen Branche zugute, was positiv für die Verkaufspreise ist. Vor dem Hintergrund der guten Nachfrage und höherer Preise verdoppelten sich die Erlöse im 2.Quartal zum Vorjahr auf nahezu 3,96 Mrd. Euro. Unter dem Strich blieb diesmal auch 449 Mio. Euro an Gewinn hängen, nach einem schmerzlichen Verlust im Jahr zuvor. Zwar ist Covestro mit seinen Vorprodukten für Hart- und Weichschäume von seinen Rekordprofiten der Jahre 2017 und 2018 noch weit entfernt. Doch das Management blickt nicht nur optimistisch in die nahe Zukunft, auch die Rendite auf das eingesetzte Kapital soll sich dann zwischen 12 und 17% einpendeln. Die Aktie selbst ist auch weiterhin nur moderat bewertet und kommt neben dem überschaubaren KGV von 17 noch immer auf eine solide Dividendenrendite von 2,3%.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden mit einbezogen.

Einer der größten Gewinner der Vorwochen war im Qualitäts-Index die Bechtle-Aktie, die heute erneut leicht im Plus und fast auf einem neuen Rekordstand bei 182,80 Euro notiert. Ein entscheidender Kurstreiber für die Papiere des IT-Dienstleisters war vor allem die zuletzt starke operative Entwicklung, die gerade in Pandemiezeiten von der anhaltend hohen Nachfrage nach kompletten IT-Systemen und entsprechenden Hard- und Softwareangeboten profitierte. Umsatz und Ergebnis des Unternehmens wuchsen in den letzten Quartalen deshalb auch weiterhin zweistellig. Bechtle hat sich zuletzt auch mit einer neuerlichen Übernahme gestärkt. Mit “Cadmes“ wurde dabei Anfang August ein in den Benelux-Ländern aktiver Software-Reseller erworben. Sowohl die niederländische Tochter als auch die Cadmes Systems mit Sitz in Belgien wurden hierbei letztlich übernommen. Das deutsche IT- und Systemhaus aus Neckarsulm baut strategisch damit seine internationale Präsenz jenseits der DACH-Region auf die Benelux-Staaten aus. Cadmes wurde 1991 gegründet und hat mit rund 100 Mitarbeitern seinen Schwerpunkt als Reseller auf 3D-CAD-Software des französischen Softwareanbieters Dassault Systèmes gelegt. 2020 erzielte die künftige Bechtle-Tochter einen Umsatz von rund 17 Mio. Euro.

Betreut werden operativ rund 5.500 Unternehmenskunden mehrheitlich aus der Fertigungsindustrie. Die Cadmes-Tochterfirmen in Südafrika sowie die Gesellschaften Mark 3D und Brighter Orange sind allerdings nicht Teil der geplanten Akquisition, zu der auch keine finanziellen Details bekannt gegeben wurden. Bechtle will in der kommenden Woche aber zudem seinen auf der Hauptversammlung im Juni beschlossenen Aktiensplit im Verhältnis 1:3 umsetzen. Über das Wochenende erhalten die Aktionäre für jeden ihrer Anteilsscheine 2 weitere ins Depot gebucht. Der IT-Spezialist will die derzeit bei mehr als 180,00 Euro gehandelte Aktie damit vor allem für Privatanleger wieder leichter handelbar machen.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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