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02.02.
10:38 Uhr
Hinweis: Die TraderFox GmbH als Betreiberin von qix.capital ist Entwickler des Index-Regelwerks. Für die Index-Zertifikate sind allein die jeweiligen Banken verantwortlich. Wir partizipieren direkt oder indirekt an der Vermarktung der Indizes. Dies Betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: SAP nimmt mit Qualtrics-Börsengang rund 2 Mrd. Euro ein und 2020er Wachstumsdynamik treibt Laborzulieferer Sartorius auf Rekordhoch

Der QIX Deutschland kann am Montag nach der ereignisreichen und schwachen Vorwoche wieder zulegen. Am Nachmittag notiert der Index folglich mit 1,4% im Plus bei 14.960 Punkten. SAP`s Marktforschungs-Tochter Qualtrics bringt beim Nasdaq-Börsendebüt Milliardenerlös, und schließt 50% über dem Ausgabepreis. Sartorius liefert derzeit wichtige Technologie für die Herstellung von Corona-Vakzinen, und will Margen bis 2025 auf 32% steigern.

Angesichts positiver Nachrichten zum Börsengang der US-Tochter Qualtrics zieht die SAP-Aktie im Qualitäts-Index am heutigen Montag kräftig an. Dabei legt sie um 3% auf aktuell 108,10 Euro zu. Immerhin will Europas größter Software-Dienstleister mit den Erlösen aus dem US-Börsendebüt seiner Marktforschungssparte vorwiegend Schulden abbauen. Investoren erhoffen sich zudem aber auch eine Erhöhung der Dividende. Mit dem Anteilsverkauf in der Vorwoche hat SAP laut Finanzvorstands wohl rund 2,4 Mrd. USD (2 Mrd. Euro) an Einnahmen erzielt. Davon sollen gut 500 Mio. USD der Tochter Qualtrics als Liquidität zur Verfügung gestellt werden, rund 1,9 Mrd. dürften letztlich dem Mutterkonzern zufließen. Vor gut 2 Jahren hatten die Walldorfer jedenfalls knapp 8 Mrd. USD bei der Übernahme bezahlt, und wurden für den hohen Kaufpreis damals kritisiert. Die Papiere von Qualtrics wurden beim Börsengang für rund 30 USD je Stück verkauft, hinzu kamen 550 Mio. USD durch den zugesagten Einstieg des amerikanischen Finanzinvestors Silver Lake. Am Ende des ersten Handelstags schloss die SAP-Tochter bei 45,50 USD, und damit knapp 50% über dem festgelegten Ausgabepreis. Zudem dürfte der Software- und Cloud-Anbieter im Februar auch seinen offiziellen Dividendenvorschlag vorlegen. Für Anleger ist dabei aber nicht unbedingt die Höhe entscheidend, zumal Wachstumsfirmen normalerweise wenig von ihrem Gewinn ausschütten, sondern ihn lieber investieren. Für 2019 hatte SAP jedenfalls eine Gewinnbeteiligung von 1,58 Euro gezahlt, nach 1,50 Euro im Jahr zuvor.

Allerdings hat das IT-Unternehmen angesichts der laufenden Pandemie und strategischen Kehrtwenden ein durchaus turbulentes Jahr 2020 hinter sich. Verantwortlich hierfür war aber weniger das anhaltend schwierige Corona-Umfeld, sondern nur ein firmeninterner Strategiewechsel. Hier machten sich bei SAP vor allem die mittelfristig gesteckten und ehrgeizigen Ziele der Cloud-Sparte bemerkbar. Dennoch ging der Umsatz im letzten Jahr wegen der Zurückhaltung von Kunden und Wechselkurseffekten auf 27,33 Mrd. Euro leicht zurück. Der Gewinn des Softwareherstellers kletterte allerdings um über die Hälfte auf 5,3 Mrd. Euro, unter anderem weil vom Management in 2019 viel Geld für den geplanten Stellenabbau ausgegeben wurde. Das KGV der Aktie liegt derzeit jedenfalls weiter nur bei moderaten 19. Mit einer Eigenkapitalquote von 51% ist SAP als Wachstumsunternehmen dazu auch finanziell bestens ausgestattet, und kann noch mit einer soliden Eigenkapitalrendite von 17% überzeugen. Damit entspricht das Unternehmen letztlich wichtigen Aufnahmekriterien für eine Notierung im deutschen Qualitätsaktien-Index (QIX). Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt.

Auch die Sartorius-Aktie kann steht heute im Qualitäts-Index mit an der Spitze und steigt dabei um 2,8% auf ein Rekordhoch bei 422,00 Euro. Der Labor- und Prozesstechnologie-Spezialist zählte 2020 mit seinem unerwartet boomenden Geschäftsverlauf eindeutig zu den wenigen Covid-19-Profiteuren. Letztlich haben neben der Pandemie aber auch gezielte Übernahmen bei dem Unternehmen für einen Wachstumsschub gesorgt. Zudem ist Sartorius auch optimistisch für die Zukunft. In einem sehr intensiven und anspruchsvollen Umfeld haben wir das wachstumsstärkste Jahr der Unternehmensgeschichte und gleichzeitig mehrere strategisch wichtige Akquisitionen realisieren können, betonte in der vergangenen Woche der Vorstand. Insbesondere die zuletzt stark gestiegene Nachfrage durch Impfstoffhersteller hatte dazu beigetragen. Dabei liegt der Fokus von Sartorius nicht nur auf der Biotech- und Pharmabranche, auch Kunden aus der Nahrungsmittel-Industrie werden weltweit beliefert. Hierfür bietet das Unternehmen spezielle Produkte für die Bereiche Zellkulturmedien, Fermentation, Zellernte und Pufferlösungen an. Außerdem werden Laborinstrumente wie Pipetten und Verbrauchsmaterialien sowie Industriewaagen für verschiedene Anwendungen gerade in der Chemie- und Pharmaindustrie verkauft.

Seinen Optimismus für die nächsten Jahre zieht der Unternehmenschef aber vor allem aus dem unerwartet starken Lauf der Biotechnologie-Sparte. Zumal Sartorius derzeit täglich weltweiten Impfstoffherstellern wichtige Technologie für die Herstellung von Coronavirus-Vakzinen liefert. Insgesamt hat die Pandemie dem Pharma- und Laborausrüster für 2020 ein beachtliches Umsatz- und Gewinnplus beschert. Allein die Erlöse stiegen im vergangenen Jahr um fast 28% auf rund 2,34 Mrd. Euro. Regional betrachtet kam der größte Zuwachs aus den USA, aber auch in den anderen Absatzmärkten konnte das Unternehmen prozentual zweistellig zulegen. Und auch der von Sartorius jüngst gegebene Ausblick für das laufende Jahr und bis 2025 belegt die anhaltende Dynamik der Geschäftsentwicklung. Immerhin rechnet das Management im Jahr 2025 nunmehr mit einem Umsatz von rund 5 Mrd. Euro, bislang waren nur 4 Mrd. angepeilt gewesen. Die operative Marge soll dabei ebenfalls von derzeit 27% auf rund 32% klettern.



Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.



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