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08.09.
14:58 Uhr
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Marktberichte Deutschland

QIX Deutschland: Spekulationen um mögliche EU-Preisgrenzen für Strom treiben RWE-Aktie über 7 % nach oben und Nemetschek erwartet 1-Mrd-Euro-Umsatzschwelle früher als erwartet

Der QIX Deutschland gibt am Donnerstag nach der heutigen Leitzinsentscheidung der EZB am Nachmittag leicht auf 12.970 Punkte nach. Energieversorger RWE profitiert von EU-Plänen zu hoher Strompreis-Grenze von 200 Euro pro MWh. CAD-Software-Anbieter Nemetschek will bereits 2024 eine Erlösgröße von einer Mrd. Euro erzielen.

 

In Anbetracht künftiger Strompreis-Begrenzungen war am Mittwoch die Aktie von RWE im Qualitäts-Index mit einem Kursplus von über 7 % der absolute Gewinner. Am heutigen Donnerstag notiert sie aber wieder im Minus bei 40,30 Euro. Gestern hatte die Financial Times berichtet, dass die EU eine Obergrenze von 200 Euro pro Megawattstunde (MWh) für „Nicht-Gaserzeugten“-Strom einführen will. Summen, die darüber hinausgehen, sollen etwa an Verbraucher umverteilt werden. Die EU-Pläne sorgen trotz der Begrenzung für Entspannung, denn die Preisobergrenze ist für Versorger wie RWE hoch genug, um weiterhin kräftige Gewinne einzufahren und Investitionen in den Ausbau der grünen Pipeline zu stemmen. Wobei aktuell der Spotpreis in Deutschland bei über 450 Euro pro MWh liegt. Ursache hierfür ist die an der Leipziger Strombörse EXX umgesetzte Merit-Order, die besagt, dass der Strompreis an den teuersten Erzeuger gekoppelt ist. Dass die Aktie von RWE allerdings auf diese Nachricht mit einer derartigen Kursexplosion reagierte, zeugt davon, dass der Markt von einer weitaus niedrigeren Obergrenze ausgegangen war. Auch Branchenexperten stuften die kolportierte Summe als überraschend hoch ein. Die Preisgrenze von 200 Euro sieht das Investmenthaus Goldman Sachs enorm positiv für die Energiebranche, wenn sie sich bestätigt. Die meisten Pläne der Versorger hätten laut Analysten aktuell mit rund 50 Euro je MWh kalkuliert. RWE hatte allerdings zuletzt schon unter dem deutschen Entlastungspaket mit der geplanten Besteuerung der hohen „Zufalls“-Gewinne gelitten.

Die EU sucht aber dringend nach einer Lösung, die die Preisobergrenze hoch genug ansetzt, um weitere Investitionen in nicht gasbasierte Technologien nicht auszubremsen. Die im Entwurf genannte Zahl kann sich bis zum endgültigen Gesetzesvorschlag aber noch ändern. Abgeschöpft werden sollen aber nur die Gewinne von Produzenten, die Strom etwa aus Windkraft, Solar, Erdwärme oder Atomkraft herstellen, zu denen RWE letztlich auch gehört. Langfristig sind die Aussichten für das Green-Tech-Unternehmen, zu dessen Aktivitäten neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien vor allem die Speicherung von Strom und Gas sowie das Wasserstoffgeschäft zählt, ohnehin gut. Erst gestern erhielt RWE von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für einen 980 MW-Offshore-Windpark in der Nordsee, der 2027 fertig sein soll. Die zuletzt starke Performance der Aktie beruht jedenfalls auf den zunehmenden Investitionen des Energieversorgers in zukunftsträchtige und grüne Bereiche. Bis 2030 will das Unternehmen immerhin Bruttoinvestitionen von bis zu 50 Mrd. Euro in die Hand nehmen, um das eigene Portfolio an alternativen Energien auf rund 50 GW zu erweitern. Und ungeachtet der milliardenschweren Investitionen dürfte das Energievertriebs-Geschäft für RWE auch im Jahr 2022 gute Renditen einfahren. Die aktuelle Dividendenrendite der Aktie von 2,1 % ist jedenfalls auch weiterhin attraktiv.

Der QIX Deutschland ist ein Aktien-Index, der aus den besten 25 deutschen Aktien gebildet wird. Die 25 Aktien werden nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk ausgewählt. Die im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie stabile Wachstumsraten und solide Bilanzen aus. Auch Value-Kriterien wie Dividendenrendite, niedrige Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse werden einbezogen.

Einer der heutigen Tagesfavoriten ist im Qualitäts-Index die Nemetschek-Aktie, die dabei um 0,5 % auf aktuell 57,60 Euro anzieht. Dabei hat sich der Bausoftware-Dienstleister dank anhaltendem Bauboom viel vorgenommen und will sogar im übernächsten Jahr die Marke von einer Mrd. Euro Umsatz knacken. Das Unternehmen, das sich vor allem auf CAD-Software-Produkte für das Bauwesen, etwa mit Konstruktions-, Architektur- und Bauplanungslösungen fokussiert, würde damit etwas schneller die symbolische Schwelle erreichen. Diese Angebote machen bei Nemetschek auch den Löwenanteil des Geschäfts aus, insbesondere die Sparten Design und Build stehen für über 80 % der Gesamterlöse. Ich bin zuversichtlich, dass wir früher mehr als eine Mrd. Euro umsetzen, sagte jüngst der Vorstand im Interview der Zeitung "Euro am Sonntag". Das erste Halbjahr war dabei mehr als beeindruckend. Nicht nur der Umsatz zog dank der stark wachsenden Software-Abos zur Nutzung über das Netz (Cloud) kräftig an, auch bei der Profitabilität wurden unerwartet gute Fortschritte gemacht. Derzeit haben Analysten für das Jahr 2024 einen Erlös von 985 Mio. Euro auf dem Zettel. Viel würde Nemetschek also nicht fehlen. Allein in diesem Jahr peilt der Software-Anbieter ein Umsatzwachstum von 12 bis 14 % an. Ohne Wechselkurseffekte wäre das eine Einnahmegröße im Bereich von 763 bis 777 Mio. Euro. Die Münchner haben in den letzten Jahren aber auch einige Firmen vor allem in Amerika aufgekauft, um noch stärker zu wachsen.

Bereits Ende 2020 hatte der damalige Chef angekündigt, beim Umsatz die Milliardenschwelle knacken zu wollen, dabei aber keinen Zeitpunkt genannt. Derzeit setzt Nemetschek auch darauf, dass sich angesichts von Kostensteigerungen bei Bauprojekten der Druck hin zur Digitalisierung der Branche fortsetzt. Dies würde dem Unternehmen mit seiner Bau- und Kostenplanungssoftware zusätzlich in die Karten spielen. Bei 90 % aller großen Bauprojekte gibt es derzeit Verzögerungen oder deutliche Überschreitungen des Budgets, betonte jüngst der Nemetschek-Chef in der "Euro am Sonntag". Doch der zuletzt schwache Euro gibt dem Softwaregeschäft derzeit kräftig Rückenwind. Der Manager blieb folglich bei seinem 2022er-Ausblick trotz des trüberen Konjunkturumfelds und weil das Unternehmen im zweiten Halbjahr bei der wichtigen US-Marke „Bluebeam“ auf das Abo-Erlösmodell umstellt. Die operative Gewinnmarge soll dabei auch weiterhin im Bereich von 32 und 33 % liegen.

 

Wenn Sie den QIX nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Deutschland von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Deutschland. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

 

 



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