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TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index: Diese 2 Wachstumsunternehmen erzielen für ihre Aktionäre adjustierte Renditen von bis zu 8%

Am Montag sind die Aktienkurse an den US-Märkten angesichts der weiter bestehenden Unsicherheit um das neue Corona-Hilfspaket ins Minus gedreht. Während der S&P 500 dabei um 1,6% nachgab, verzeichnete der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index aber nur ein Minus von 1,3% und schloss bei 15.588 Punkten. Corona-bedingte starke Nachfrage nach Cloud- und Sicherheitslösungen treiben Umbau bei F5 Networks voran. Strom- und Gasdienstleister NRG Energy baut sein Geschäft mit der Übernahme der US-Tochter des Energiekonzerns Centrica weiter aus, und erzielt aber schon jetzt solide Dividenden.

Relativ robust mit einem kleinen Minus von 0,3% auf 132,30 USD zeigte sich am Montag im TraderFox-Index die Aktie von F5 Networks. Mit seinen Geschäften ist der Netzwerk- und Softwarespezialist einer der Corona-Ausbruchsprofiteure. Dem Unternehmen half in den letzten beiden Quartalen dabei insbesondere die seit Beginn der Virus-Ausbreitung enorme Kundennachfrage nach Lösungen, um Mitarbeiter effektiv im Home-Office arbeiten lassen zu können. F5 Networks bietet hierfür digitale Dienstleistungen, die kundengenutzte Cloud- und App-Anwendungen vor allem sicherer machen. Allein im letzten Quartal (Q3) legte die Softwaresparte des Unternehmens erneut um 43% zu, nach bereits 50% im Quartal zuvor. Das trug auch zu einem gruppenweiten Umsatzwachstum von 6% auf 586 Mio. USD bei. Das Technologieunternehmen, zu dessen Kerngeschäft neben der Bereitstellung von IT-Infrastrukturen und App-Lösungen insbesondere auch neu angebotene Software- und Cloud-Anwendungen gehören, meistert damit die laufende Neustrukturierung hin zu einem stärker softwaregetriebenen Geschäft besser als von Analysten gedacht. Getrieben wird der Umbau von F5 Networks dabei auch durch Zukäufe, wie zuletzt der Kauf des Webserver-Softwarespezialisten NGINX, dessen Dienste bei vielen anderen großen Services wie WordPress, Wikimedia, Netflix oder auch Google Verwendung finden.

Da bei dem Unternehmen auch rund 65% der Gesamterlöse wiederkehrend sind und in den ersten 9 Monaten ein operativer Cashflow von über 485 Mio. generiert wurde, dürfte F5 Networks nicht nur gut durch die aktuelle Krise kommen. Da auch Barreserven von 1,1 Mrd. USD zum Quartalsende vorhanden waren, dürften vom Management zudem auch laufende Aktienrückkäufe fortgesetzt werden. Seit Beginn des Jahres beläuft sich die Summe, die hierfür aufgewendet wurde, auf knapp 50 Mio. USD. Und da F5 Networks weiterhin keine Dividende ausschüttet, ergibt sich damit für die letzten 3 Jahre im Schnitt dennoch eine hohe adjustierte Rendite von 5,9%.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Im TraderFox-Index stemmte sich gestern auch die Aktie von NRG Energy nach ihrer jüngsten Erholung mit einem kleinen Minus auf 33,40 USD erfolgreich gegen den deutlichen Abschwung am Aktienmarkt. Das in Texas beheimatete Energieunternehmen ist mit einer Umsatzgröße von 9,45 Mrd. USD eines der größeren der Branche. Wobei NRG sein Geld vor allem über zwei Geschäftsbereiche verdient. Neben dem Verkauf von Strom über verschiedene bundesweit verteilte Vertriebsnetze, kommt noch die direkte Vermarktung von einheimischen Gasprodukten hinzu. Und um seine Marktstellung gerade in Nordamerika auszubauen, wurde erst im Juli die US-Tochter des britischen Energiekonzerns Centrica, Direct Energy, für 3,63 Mrd. USD in bar übernommen. Allerdings wird NRG hierfür zusätzliche Schulden aufnehmen müssen, und will damit aber sein texanisches Umfeld erweitern und vor allem den Osten von Amerika operativ ins Visier nehmen. Zuletzt wurde das Energiegeschäft mit Unternehmenskunden jedenfalls durch die Pandemie belastet, was sich in Q2 durch einen Umsatzrückgang von 9% gezeigt hatte.

Dennoch sollte die Dividende von jüngst 1,20 USD abgedeckt sein, zumal das Strom- und Gasgeschäft des Unternehmens mit seiner direkten Kundenbelieferung sehr rentabel ist, und hierdurch solide Cashflows erzielt werden sollten. Die Gewinnmarge lag bei NRG zuletzt jedenfalls mit 44% für ein Energievertriebsunternehmen ziemlich hoch. Dies dürfte auch mit ein Grund für die beständigen Aktienrückkäufe sein, immerhin ergibt sich für die zurückliegenden 5 Jahre eine adjustierte Dividendenrendite von stattlichen 8,5%. Die langfristigen Wachstumsaussichten für das Unternehmen sollten aber ungeachtet niedriger Gaspreise und starkem Wettbewerb mit der jüngst getätigten Übernahme von Direct Energy durchaus gut sein.



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