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15.09.
16:47 Uhr
Marktberichte International

TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index: Merck & Co sorgt mit Einstieg in Krebsmittelforschung bei Seattle Genetics für Paukenschlag und Tabakproduzent Altria zahlt Aktionären inzwischen 8% Dividende

Positive Impulse kamen am Montag für die Wall Street von einer Vielzahl an Fusionen und Übernahmen. Der marktbreite S&P 500 zeigte dabei Zugewinne von 1,3%, während der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index um 0,9% auf 15.610 Punkte anzog. Merck beteiligt sich mit 1 Mrd. USD am US-Biotechunternehmen Seattle Genetics, beide wollen 2 Krebsmedikamente zusammen weiterentwickeln. Zigarettenanbieter Altria schüttet derzeit fürstliche hohe Gewinnanteile aus und wird mit niedrigem KGV und FCF an der Börse bewertet.

Für Schlagzeilen sorgte am Montag im TraderFox-Index die Merck & Co-Aktie, die letztlich aber kaum verändert bei 84,15 USD schloss. Der Pharmakonzern, der eine breite Palette an Medikamenten, Impfstoffen und biologischen Therapeutika entwickelt, hatte gestern mitgeteilt, bei der Weiterentwicklung von 2 Krebsmedikamenten mit dem amerikanischen Biotechunternehmen Seattle Genetics zusammenarbeiten zu wollen. Zu diesem Zweck will sich Merck mit einer 1 Mrd. USD (844 Mio. Euro) an dem Partnerunternehmen beteiligen. Für die Aktie von Seattle Genetics gab es daraufhin gestern kein Halten mehr, und die Papiere schossen in der Spitze um über 15% nach oben. Insbesondere der Antikörper Ladiratuzumab Vedotin, der unter anderem im Kampf gegen Brustkrebs und andere Tumore verwendet werden soll, befindet sich laut Mitteilung momentan noch in Phase II der klinischen Tests und soll nach erfolgreichem Abschluss auf den Markt gebracht werden. Merck plant hier entweder einen Einzeltherapieansatz oder die Kombination mit dem unternehmenseigenen Blockbuster-Krebsmittel Keytruda. Entstehende Kosten und künftige Gewinne sollen zu gleichen Anteilen auf beide Unternehmen verteilt werden. In Abhängigkeit vom Fortschritt der Zusammenarbeit und Entwicklung könnte Seattle Genetics später auch zusätzliche Meilensteinzahlungen von bis zu 2,6 Mrd. USD erhalten. Zunächst erhält die Biotechfirma von dem Pharmaproduzenten aber eine Vorauszahlung in Höhe von 600 Mio. USD.

Merck hat sich darüber hinaus von Seattle Genetics eine exklusive Lizenz für das Medikament Tukysa zur Behandlung weiterer Krebsarten gesichert. Folglich darf das Mittel künftig weiterentwickelt und auch weltweit vermarkten werden. Dabei ist der Gesundheitsdienstleister schon jetzt auch dank des weiterhin so robusten Produktportfolios ein zuverlässiger Dividendenzahler. Immerhin hat sich die Gewinnbeteiligung seit dem Ende der Finanzkrise von 1,52 USD kontinuierlich auf bis zuletzt 2,44 USD erhöht. Zwar schüttet Merck rund 60% des Jahresgewinns an seine Anteilseigner aus, dennoch ergibt das nur eine Dividendenrendite von gegenwärtig 2,9%. Die durchschnittliche adjustierte Rendite dagegen lag in den vergangenen 5 Jahren bei stattlichen 6,5%.

Der TraderFox Dividenden-Champions Defensive-Index ist ein Aktien-Index, der bei der Auswahl der Indexkomponenten neben ausgeschütteten Dividenden auch Aktienrückkäufe und Kapitalerhöhungen berücksichtigt. Die 20 im Index enthaltenen Unternehmen zeichnen sich durch eine hohe adjustierte Dividendenrendite für den Aktionär und eine hohe adjustierte Dividendenrendite für das Gesamtunternehmen sowie eine Steigerung der Dividende in den vergangenen fünf und drei Jahren aus. Zudem wird auch eine niedrige Volatilität der Aktienrenditen bei der Indexauswahl mit einbezogen.

Gestern verzeichnete im TraderFox-Index dagegen die Aktie der Altria Group leichte Abgaben auf 43,00 USD. Mit einer zuletzt erzielten Umsatzgröße von gut 25,59 Mrd. USD und dem damit verbundenen enormen Cashflows ist das Tabakunternehmen trotz rückläufigem Zigarettengeschäft weiterhin ein verlässlicher Dividendengarant. Die Aktie ist dabei schon seit Jahrzehnten gerade für Kapitalanleger ein äußerst konservativer Anlagekandidat. Zumal sich der Mutterkonzern von Marken wie Marlboro (US-Rechte) und Parliaments inzwischen auch gewandelt, und sogenannte risikoreduzierte Produkte wie rauchfreie Zigaretten im Angebot hat. Die jüngst gemachten Investments in E-Zigaretten-Start-ups wie JUUL Labs und den Cannabis-Produzenten Cronos haben sich für Altria allerdings bislang noch nicht ausgezahlt. Ungewöhnlich niedrig ist jedenfalls die gegenwärtige Bewertung des Unternehmens. Zwar gehen Schätzungen davon aus, dass es weltweit noch immer knapp 1 Mrd. aktive Raucher gibt, die für kontinuierlichen Absatz sorgen, dennoch liegt das 2020er KGV nur bei 10. Und auch wenn das Management den Tabakanbieter weiter Diversifizieren und unabhängiger vom eigentlichen Kerngeschäft machen will, so bietet die Altria-Aktie derzeit eine Dividendenrendite von stattlichen 8%. Diese Rendite liegt vor allem auch deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre.

Die Zigarettensparte des Unternehmens ist zudem auch weiterhin eine attraktive und Cash generierende Maschine. In 2019 wurden immerhin 7,6 Mrd. USD als freier Cashflow ausgewiesen bzw. 4,20 je Aktie, was wiederum einen FCF im Verhältnis zum Aktienkurs von aktuell 10,8% ergibt. Ein so niedriges Verhältnis ist an der Börse heutzutage eher selten zu finden. Bei Altria ist damit nicht nur die Dividende ungeachtet etwaiger Corona-Einflüsse an sich abgesichert, sondern auch wichtige künftige Investitionen in andere Geschäftsbereiche. Für langfristig ausgerichtete Investoren bietet sich damit womöglich eine großartige Einstiegsgelegenheit.



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