
TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index: Warum Bankholding Commerce Bancshares gut 27,0 % Nettomarge erzielt und FactSet erneut einen Software-Spezialisten erwirbt
An den New Yorker Börsen hat am Dienstag erneut die Zoll- und Zinspolitik der USA im Fokus gestanden. Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index schloss am Ende aber unverändert bei 33.374 Punkten. Commerce Bancshares bietet diversifizierte und renditestarke Bank-Dienstleistungen an, und verfügt zudem über eine solide Kreditqualität und niedrige Ausfallquoten. Finanzdatenanbieter FactSet will die Trade-Management-Plattform LiquidityBook für 246,5 Mio. USD übernehmen, und in die eigenen Anwendungen integrieren.
Ein Dauerläufer ist seit einigen Monaten im TraderFox-Index die Aktie von Commerce Bancshares, die am Dienstag auch mit einem Plus von 1,0 % bei 67,45 USD schloss. Die weiterhin robuste Kursentwicklung bei den Papieren der regionalen Bankholding überrascht jedenfalls kaum. Denn angesichts der weiter soliden US-Wirtschaft bleibt auch die Nachfrage nach Bankdienstleistungen und Immobilienberatung hoch. Über Tochtergesellschaften bietet Commerce Bancshares letztlich umfassende Finanzservices an, darunter Zahlungslösungen, Kredite, Anlageverwaltung und Wertpapierhandel. Allein die Tochter Commerce Bank betreibt dabei mehr als 300 Filialen in den US-Bundessaaten Missouri, Kansas, Illinois, Oklahoma und Colorado und ist dort im Hypothekengeschäft, im Bereich der Kreditversicherung sowie im Risikokapital- und Immobiliengeschäft tätig. Was aber vor allem für Commerce Bancshares spricht, ist, dass die Finanzholding kaum von der Bankenkrise in den USA Anfang 2023 betroffen war, die einige große US-Regionalbanken in den Abgrund gerissen hat. Entscheidend hierfür sind neben dem reinen Geschäftsmodell, auch die Qualität der Kredite und die Risiko-Abwägung bei Anlageentscheidungen. Mit Erlösen von zuletzt 1,98 Mrd. USD und einer Reinmarge von beachtlichen 27,0 % ist der Finanz- und Kreditdienstleister für Investoren jedenfalls hochinteressant. Ende 2024 verfügte Commerce Bancshares in Anbetracht der hohen Kreditqualität über ein konservatives Risikoprofil, was gerade bei Kunden für Vertrauen sorgt, und schwierige Kreditzyklen besser überstehen lässt.
Und notleidende Kredite machten bei den Amerikanern in 2024 auch nur 0,11% des gesamten Kreditportfolios aus. Selbst die Diversifizierung der Einkünfte ist bei der Bankholding gut zu erkennen. Schließlich werden die Gebühreneinnahmen in Höhe von 37,0 % der Gesamterlöse vom wachsendem US-Vermögensverwaltungs- und Zahlungsgeschäft gestützt. Die von Commerce Bancshares erzielte Nettozinsmarge war im letzten Jahr sogar von 3,16 % auf 3,47 % gestiegen. Mit der soliden Bilanz und dem gutem Cashflow aus den diversifizierten Geschäftsfeldern dürfte die Finanzholding letztlich auch eine mögliche Abschwächung der US-Wirtschaft gut überstehen. Kein Wunder also, dass die Aktie in den letzten 6 Monaten gut 17,0 % zugelegt hat. Für die Aktionäre hat Commerce Bancshares über 8,0 % Gesamtrendite in den letzten 20 Jahren im Schnitt jährlich erzielt, während der vergleichbare Regional Bank-Index (KBW) nur auf über 3,0 % kommt. Die Anteilsscheine sind für die Unternehmensqualität mit einem KGV von 16 auch nicht teuer.
Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird. Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.
Leichte Abgaben von 1,5 % auf 454,30 USD verbuchte im TraderFox-Index gestern dagegen die Aktie von FactSet Research Systems. Dabei hatte der amerikanische Finanzdatenanbieter Anfang der Woche mitgeteilt, die Trade-Management-Plattform LiquidityBook für 246,5 Mio. USD übernehmen zu wollen. Durch den Deal wird es für FactSet möglich, die cloud-basierten Handelslösungen von LiquidityBook in den bestehenden Workflow zu integrieren, wodurch neben der Effizienz vor allem die Position des Unternehmens als führende Finanzdaten-Plattformen gestärkt werden soll. LiquidityBook bietet diesbezüglich globale Broker-Marktdaten-Lösungen für Hedgefonds, Vermögensverwalter und “Sell-Side“-Unternehmen an. Für FactSet macht der Zukauf auch strategisch Sinn. Schließlich haben Analysetools für die weltweiten Finanzmärkte aufgrund der jüngsten US-Zinssenkungen und der Erwartung niedrigerer Unternehmenssteuern unter der Trump-Regierung, zuletzt an Popularität gewonnen. Die gesamte Transaktion, die am 7. Februar abgeschlossen wurde, dürfte laut Unternehmensangaben den bereinigten Gewinn je Aktie in 2025 auch nur geringfügig verwässern. FactSet als Daten- und Softwareanbieter steht aber nicht nur für Innovationen in der Finanzbranche, für die Gruppe spricht auch die Flexibilität, die eigenen Angebote auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Kunden zurechtschneiden zu können.
Erst im Dezember wurde diesbezüglich eine strategische Partnerschaft mit der US-Investmentbank J.P. Morgan verkündet. FactSet und die Banktochter “J.P. Morgan Securities Services“ haben dabei eine engere Zusammenarbeit beschlossen, um künftige “Cutting-Edge“ Datenmanagement- und Performance-Lösungen für Vermögensverwalter und Investoren bereitzustellen. Das gemeinsame Ziel ist es, die branchenführenden Performance-, Reporting- und Portfolio-Analyse-Anwendungen von FactSet über J.P. Morgan`s Datenmanagement-Plattform “Fusion“ allen angeschlossenen Kapitalanlagespezialisten anzubieten. Diese können sich danach nur noch auf ihre Investmentaktivitäten und die Generierung von “Alpha“ konzentrieren.
Wenn Sie den High-Quality-Stocks USA Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der High-Quality-Stocks USA Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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