TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index: Warum die Regeneron-Aktie um 19 % explodiert und Logistiker Old Dominion ein Wachstumsstar bleibt

Die US-Börsen haben am Donnerstag trotz anhaltender Konjunktur- und Zinssorgen weiter zulegen können. Auch der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index zog in diesem Umfeld um 1,1 % auf 24.370 Punkte an. Neue Studiendaten zum wichtigen Augenmittel „Eylea“ sorgen bei den Papieren von Biotech-Pionier Regeneron für eine Kursexplosion. Transport- und Wirtschaftsboom in den USA treibt das Wachstum von LKW-Logistiker Old Dominion in Q2 auf 18 %, bei einer Marge von 21 %.

Am Donnerstag waren die Papiere von Regeneron Pharmaceuticals mit einem Plus von fast 19 %, der mit Abstand beste Wert im TraderFox-Index. Zum Handelsschluss standen sie bei 708,85 USD. Ausschlaggebend für die gestrige Kursexplosion waren überraschende Studien-Ergebnisse der US-Biotech-Firma zu dem wichtigsten Augenheilmittel Eylea. Dabei halten Regeneron und der deutsche Pharmapartner Bayer derzeit das Patent für das Medikament, das allerdings bald ausläuft und durch die wachsende Konkurrenz unter Druck steht. Für das Unternehmen ist es zudem auch ein bedeutender Umsatztreiber, der allein in Q2 mit einem Erlösanstieg von 14 % auf 1,62 Mrd. USD besonders überzeugte. Die derzeitige Standardbehandlung mit Eylea besteht laut Regeneron darin, den Patienten mit einer alters- oder diabetesbedingten Fehlfunktion der Blutgefäße über mehrere Monate hinweg 2 mg des Medikaments zu geben. Doch neue Studien zu Eylea, die am Donnerstag vom Management veröffentlicht wurden, könnten den bisherigen Therapieansatz ins Wanken bringen und Regeneron den einstigen Vorsprung zurückgeben. Denn neue Behandlungsvarianten zeigen, dass Eylea bei Augenkrankheiten in einer höheren Konzentration von 8 mg ebenfalls gut funktioniert. Außerdem geht aus den Daten hervor, dass fast 90 % der Patienten mit diabetischem „Makulaödem“ und fast 80 % der Studiengruppe mit feuchter altersbedingter „Makuladegeneration“  in der Lage waren, ein 16-wöchiges Verabreichungsprogramm einzuhalten, erklärte Regeneron. Auch Analysten waren positiv überrascht.

Die Studiendaten zum Augenmedikament Eylea mit einer veränderten Dosierung seien stark ausgefallen, schrieb die kanadischen Bank RBC. Die Experten glauben, dass eine Zulassung damit wahrscheinlicher und eine Marktumstellung auf die geänderte Dosierung in einem gewissen Maß unterstützen werde. Die Ergebnisse seien ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal für Regeneron und Bayer, das es vom Konkurrenten Vabysmo abhebe, betonten die Analysten vom Researchhaus Evercore ISI. Damit könnte die Aktie des Gesundheitsdienstleisters, der sich mit seinem Arzneigeschäft neben Augenkrankheiten vor allem auf Krebs, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen konzentriert, infolge der starken Nachrichten in den kommenden Wochen an Dynamik noch gewinnen. Darüber hinaus hat Regeneron gegenwärtig fast 40 eigene und vielversprechende Wirkstoff-Kandidaten in der Pipeline, mit dem Fokus auf Onkologie-bezogene Krankheiten und Augenheilkunde sowie auf Allergien und Arthroseschmerzen. Die Papiere sind jedenfalls trotz potenzieller Arzneimittel-Kandidaten und der Nettomarge von zuletzt 40 % bei einem KGV von 16 viel zu niedrig bewertet.

Der TraderFox High-Quality-Stocks USA-Index ist ein Aktien-Index, der mithilfe von Qualitätskriterien aus den 20 operativ erfolgreichsten US-Unternehmen gebildet wird.  Neben dem langfristigen Firmenerfolg und einer stabilen Geschäftsentwicklung müssen die Unternehmen sogenannte „Burggraben“- Eigenschaften aufweisen. Burggraben-Unternehmen zeichnen sich durch nur schwer angreifbare Geschäftsmodelle aus. Der Erfolg dieser Unternehmen zeigt sich in der Qualität verschiedener Kennzahlen, wie eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, hohe Eigen- und Gesamtkapitalrenditen sowie stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum.

Kräftiger im Minus bei 259,70 USD lag im TraderFox-Index gestern hingegen die Aktie von Old Dominion Freight Line. Der in Nordamerika agierende Logistiker, der sich mit seinen Dienstleistungen vor allem auf kleinere Transportgrößen, sogenannte „Less-Than-Truckload“-Mengen, spezialisiert hat, ist damit inzwischen zum Branchenführer aufgestiegen. Mit diesen regionalen und überregionalen Services profitiert das Unternehmen letztlich auch vom anhaltenden E-Commerce-Boom, der Old Dominion dank der jüngsten US-Wirtschaftserholung innerhalb den letzten 5 Jahre sogar ein Wachstum von im Schnitt 12 % brachte. Die Logistikdienste werden dabei in erster Linie von kleineren und mittelgroßen Firmenkunden in Anspruch genommen, die mit ihren Waren- oder Produktumsätzen nicht genügend generieren, um einen ganzen LKW zu befüllen. Hierzu gehören auch die großen amerikanischen Einzelhandelsketten Walmat, Target und Kohl`s. Old Dominion erzielte im 2. Quartal gut 25 bis 30 % seiner Erlöse mit US-Einzelhändlern, mit Kunden aus der Industrie lag der Umsatzanteil zuletzt bei fast 60 %. Und das Wachstum im Transportbereich bleibt in Anbetracht der nach wie vor robusten US-Wirtschaft laut Management auch weiterhin stark. Und obwohl die von Old Dominion berechneten Transportpreise zuletzt leicht zurückgingen, kamen die stärksten Impulse weiterhin von der Einzelhandelsbranche. Diese hat zwar mit der enormen Kosteninflation zu kämpfen, zugleich wurden aber mit großzügigen Preissenkungen volle Warenlager versucht zu leeren.

Folglich verbuchte Old Dominion in den letzten 3 Monaten ein Umsatzplus von 18 %, während die beförderten Lkw-Ladungen pro Tag um 2,6 % etwas zurückgingen. Dies war jedenfalls beeindruckend, zumal die Transortgeschäfte von den stark gestiegenen Benzinpreisen sowie der hohen Inflation ausgebremst wurden. Zuletzt lag aber die Gewinnmarge bei ordentlichen 21 %, damit dürfte das schuldenfreie Unternehmen die Belastung zeitlich überstehen. Old Dominion erwartet für das zweite Halbjahr in den USA eine ähnlich starke operative Entwicklung, vor allem auch weil die Ölpreise in den zurückliegenden Wochen kräftig gefallen sind, was wiederum inflationsmildernd wirken dürfte. Mit einem KGV von 21 ist das Papier derzeit auch nur moderat bewertet.

Wenn Sie den High-Quality-Stocks USA Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der High-Quality-Stocks USA Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.