QIX Dividenden Europa: Mit dieser Taktik stärkt Telia Company sein Kerngeschäft und Lindt & Sprüngli seinen Wachstumskurs

Die Hoffnung auf einen geordneten Brexit und solide US-Unternehmenszahlen sorgen am Freitag beim QIX Dividenden Europa Index wieder für gute Stimmung. Der Index wird allerdings vom wieder anziehenden Euro gebremst und notiert am Nachmittag leicht im Plus bei 9.810 Punkten. Telia Company stärkt geplante Neuausrichtung mit eurasischen Beteiligungsverkäufen und kündigt für 2018 höhere Dividende an. Lindt & Sprüngli wächst im Geschäftsjahr 2018 trotz schwierigem Umfeld organisch um 5,1%, senkt aber dennoch sein mittelfristiges Wachstumsziel leicht.

Nach dem zuletzt markierten Jahreshoch bewegt sich heute im Dividenden-Index die Aktie der Telia Company leicht im Minus bei 3,98 Euro. Der skandinavische Konzern macht bei seinen geplanten Verkäufen von noch bestehenden Beteiligungen an Mobilfunknetzbetreibern in der eurasischen Region weitere Fortschritte. Dazu gehören neben den Mobilfunktöchtern Ucell und Kcell, die vor allem in Usbekistan sowie in Kasachstan aktiv sind, auch der in Moldawien ansässige Geschäftsbereich Moldcell. Schon Ende 2017 hatte Telia das neue Restrukturierungskonzept angekündigt und erste Schritte dazu eingeleitet. Die strategischen Verkäufe hatte der Vorstand damit begründet, sich nur noch auf das Kerngeschäft im nordisch-baltischen Raum konzentrieren zu wollen. Dabei wurden zunächst die Beteiligungen am aserbaidschanischen Mobilfunkbetreiber Azercell und an dem einst von Telia mitgegründeten Unternehmen MegaFon veräußert. Im Dezember gelang es dem Unternehmen nun, sich von der usbekischen Ucell-Marke zu trennen, obwohl das Management zuvor immer wieder betont hatte, wie schwierig sich der gesamte Verkaufsprozess gestalte. Mit über 7 Mio. Kunden ist Ucell immerhin einer der führenden Mobilfunkanbieter der Region. Der 94%ige Mehrheitsanteil, den Telia schon 2007 übernommen hatte, wanderte nun für 215 Mio. USD an die usbekische Regierung, die sich aber weiterhin für Wettbewerb auf dem Mobilfunkmarkt einsetzen will.

Im Zuge der Neuausrichtung hat Telia kurz vor Jahresende auch seine Beteiligung an Kcell losschlagen können. Der über die Investmentholding Fintur des schwedisch-finnischen Konzerns gehaltene 75%ige Anteil wurde dabei für einen nicht näher genannten Betrag an das Unternehmen Kazakhtelecom JSC veräußert. Und trotz des herausfordernden schwedischen Marktes konnte Telia im 4.Quartal sogar seinen operativen Gewinn von 6,52 Mrd. im Vorjahr auf 6,74 Mrd. SEK (670 Mio. Euro) steigern. Auch wurde vom Vorstand für 2018 eine leicht höhere Dividende von 2,36 SEK (0,23 Euro) vorgeschlagen. Würde dem jetzigen Dividendenvorschlag zugestimmt werden, dann ergäbe sich für die Aktie derzeit eine stattliche Kapitalrendite von 5,8%.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Ebenfalls leicht im Minus bei 5461,50 Euro befindet sich heute im Dividenden-Index die Aktie von Lindt & Sprüngli. Der Schweizer Premium-Schokoladenhersteller hatte sich jüngst von seinem langjährigen Wachstumsziel verabschiedet. Mittelfristig rechnet das Unternehmen nur noch mit einem organischen Umsatzwachstum von 5 bis 7% statt bisher 6 bis 8%. Trotzdem ist Lindt & Sprüngli im Geschäftsjahr 2018 organisch um 5,1% gewachsen und konnte damit einmal mehr die Erwartungen erfüllen. Insgesamt setzte der Schokoladenfabrikant mit seinen Lindorkugeln, Schokoladentafeln und Pralinés dabei gut 4,31 Mrd. CHF (3,8 Mrd. Euro) um. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Plus von 5,5%. Ganz zufrieden war die Konzernführung aber dennoch nicht, ist doch die eigene Messlatte bislang ein Wachstum von 6 bis 8% gewesen. Schon in den vergangenen zwei Jahren konnten diese Zielvorgaben nicht mehr eingehalten werden. Probleme gab es vor allem auf dem wichtigen US-Markt, wo Lindt & Sprüngli mit schrumpfenden Umsätzen der Tochter Russell Stover zu kämpfen hat.

Das Marktumfeld habe sich nach wie vor als schwierig erwiesen, kommentierte der Vorstand die vorläufigen Zahlen. In Europa und USA seien die Schokolademärkte gesättigt und der zunehmende Preisdruck verändere die Handelslandschaft. Dem Manager zufolge wachse allerdings der Premiumschokolademarkt weiterhin robust, und davon könne Lindt & Sprüngli letztlich profitieren. Mit der neuen Zielsetzung von 5 bis 7% Wachstum dürften die Schweizer auch nach wie vor in allen Märkten überdurchschnittlich wachsen. Genaueres zu den Gewinnzahlen gibt es wie immer erst am 5.März.

Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.