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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: British American Tobacco erfüllt mit 6er-KGV und 9,0 % Dividende alle “Value“-Kriterien und Boliden erweitert “grünes“ Portfolio mit kohlenstoffarmer Nickel-Gewinnung

Trotz heutiger vielversprechender US-Inflationszahlen notiert der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Donnerstag leicht ins Minus bei aktuell 120,88 Punkten. Tabakspezialist BAT treibt seinen Geschäftsausbau mit E-Zigaretten voran, und sicherte seine Dividende in 2023 noch immer über anhaltend hohe Cashflows ab. Minenbetreiber Boliden führt dank Innovationen in seinen Minen nachhaltigere Nickelproduktion ein, und erwartet hierdurch eine starke Reduzierung jährlicher CO₂-Emissionen.

 

An einer Bodenbildung arbeitet seit einigen Monaten im Qualitäts-Index die Aktie von British American Tobacco, die am Donnerstag aber kaum verändert bei 27,30 Euro steht. Noch Ende Dezember notierten die Papiere des britischen Tabakproduzenten und E-Zigaretten-Vermarkters auf einem Mehrjahrestief. Der Kurs hat im vergangenen Jahr sogar 16,0 % nachgegeben, während der Gesamtmarkt eine der besten Rallyes seit Langem hingelegt hat. British American Tobacco sieht sich wie andere Tabakwerte aber mit einer Reihe von Problemen konfrontiert, darunter weltweit sinkende Raucherquoten, veränderte Verbraucherpräferenzen oder auch der regulatorische Druck in zahlreichen Staaten. Mittlerweile dürfte die Angst vor diesen Herausforderungen aber übertrieben sein und stellt von daher eine überaus spannende Investitionsmöglichkeit dar. Zumal British American Tobacco inzwischen eine Dividendenrendite von über 9,0 % abwirft und nur mit einem 6,4-fachen KGV gehandelt wird. Eine solche Kombination ist einfach absurd, weil weder eine Dividendenkürzung unmittelbar bevorsteht, noch das zugrundeliegende Geschäft unrentabel ist und wahrscheinlich dauerhaft stagnieren wird. Ein Lichtblick war bei British American Tobacco jedenfalls zuletzt das Wachstumsgeschäft mit rauchfreien Alternativen rund um die Eigenmarken “Glo“ und “Vuse“. 2023 hat die Sparte der Briten sogar die Gewinnschwelle erreicht, also 2 Jahre früher als es der Vorstand ursprünglich in Aussicht gestellt hatte. Zudem sind die globalen Zigarettenverkäufe des Unternehmens noch immer vergleichsweise robust, und auch weiterhin äußerst profitabel. Also erzielt British American Tobacco damit noch immer starke Cashflows, was wiederum für eine solide Finanzkraft und hervorragende Rentabilität sorgt. Der Anbieter von E-Zigaretten sowie Tabak zum Erhitzen schüttet auch nur etwa die Hälfte seines Barmittelflusses als Dividende aus.

Die aktuelle Ausschüttungsquote liegt somit unter dem langjährigen Durchschnitt. Nach Zahlung der Gewinnbeteiligung verfügt British American Tobacco jedenfalls immer noch über genügend Barmittel, um Aktienrückkäufe zu tätigen und Schulden abzubauen. Und auch von den US-Ratingagenturen gibt es nur solide Einschätzungen für den Zigarettenhersteller. So liegt das jüngste Rating von Moody's bei “Baa2“ mit einem langfristig positiven Ausblick und die Einschätzung von Standard & Poor's für British American Tobacco liegt sogar bei “A-2“ mit ebenfalls stabilen Aussichten. Und was die generellen Wachstumsszenarien angeht, dann dürften die Volumen der weltweiten Tabakindustrie in den kommenden Jahren wahrscheinlich weiterhin rückläufig sein. Für British American Tobacco spricht aber die Produktstärke des neuen E-Zigaretten-Sortiments, allen voran die Marken Vuse und Velo. Das erstgenannte Produkt hatte in 2023 einen Marktanteil von 37,0 % in den wichtigsten Märkten, während die Velo-Produkte in den USA sogar auf einen Anteil von 46,0 % kamen. Dabei plant British American Tobacco auch weiterhin in rauchfreie Produkte zu investieren, sodass bis zum Jahr 2035 gut 50,0 % des Gesamtumsatzes über das E-Sortiment hereinkommt. Derzeit verwenden nur etwa 10,0 % der weltweiten Raucher die Produkte der neuen Kategorie, was natürlich für ordentliche Kursphantasie bei der Aktie bis dahin sorgen dürfte.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Einen kräftigen Anstieg inklusive neuem Jahreshoch konnte in den letzten Handelstagen im Qualitäts-Index die Aktie von Boliden hinlegen. Am Donnerstag liegt sie auch erneut leicht im Plus bei 29,65 Euro. Die Papiere des schwedischen Multimetall-Unternehmens haben mit der jüngsten Erholung auf wieder bessere Wirtschaftsdaten vor allem aus der EU und China reagiert. Aber auch der aktuelle Rekordwert beim Goldpreis hat den Kurs unterstützt. Boliden gilt dabei als Minengesellschaft, die sich auf nachhaltiges und sauberes Fördern, Schmelzen und Recyceln von Metallen in der nordskandinavischen Region und Irland spezialisiert hat. Das Kerngeschäft umfasst vor allem den Abbau von in zahlreichen Industrien zuletzt wieder stärker nachgefragten Rohstoffen wie Zink und Kupfer, aber auch Edelmetalle und hochwertige Metallerze werden angeboten. Boliden spielen dabei auch viele Megatrends in die Hände, wie der Ausbau der E-Mobilität inkl. Lithium-Batterien und der laufende Bauboom von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien. Vor allem aber konzentrieren sich die Schweden bei ihrem Rohstofffördergeschäft auf Nachhaltigkeit. Zuletzt wurde diesbezüglich von Boliden sogar das Portfolio an Metallen, die die “grüne“ Transformation  vorantreiben, erweitert, und kohlenstoffarmes Nickel eingeführt. Dank unserer jüngsten Innovationen bei der Herstellung von Nickel sparen wir von der Elektroseilbahn in Kevitsa bis zu unserer hochmodernen Nickelschmelze in Harjavalta jährlich über 18.000.000 kg an CO₂-Emissionen ein, erklärte der Nickel-Sparten-Chef von Boliden kürzlich auf der Internetseite des Unternehmens.

Damit können kundenspezifische Raffinerien kohlenstoffarmes Nickel herstellen, das unter anderem zur Produktion von Batterien für E-Autos und zur Stromerzeugung, z. B. in Turbinen für Wasserkraftwerke oder in Getrieben für Windmühlen, verwendet wird. Boliden geht mit der Einführung von kohlenstoffarmem Nickel einen weiteren Schritt in Richtung des Unternehmensziels, eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu schaffen. Zudem erweitert es das Angebot der Bergbaugesellschaft an kohlenstoffarmen Produkten und reiht sich ein in das bestehende Portfolio rund um kohlenstoffarme Metallgewinnung von Zink, Kupfer sowie Blei und dem Nebenprodukt Schwefelsäure. Diese werden von Boliden in 5 eigenen Schmelzereien zu Metallkonzentrat oder auch Metallasche verarbeitet. Zum Kundenstamm gehören diesbezüglich skandinavische und europäische Stahlproduzenten und Hersteller von Halbfabrikaten.  Außerdem hat sich das Unternehmen in den letzten Jahren zusätzlich auch auf das Recyceln von Autobatterien spezialisiert.