QIX Dividenden Europa: Münchener Rück verteidigt geplante Dividendenausschüttung von 1,3 Mrd. Euro und Fortum hofft bei Uniper-Plänen auf US-Hedgefonds-Unterstützung
Nach den robusten Kurszuwächsen der letzten Wochen drücken heute schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone den QIX Dividenden Europa Index ins Minus. Demnach gibt der Index bis zum Nachmittag um 0,6% auf 10.215 Punkte nach. Münchener Rück rechtfertigt laufende Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen in Höhe des 2018er Konzerngewinns von 2,3 Mrd. Euro. US-Finanzinvestor Elliott fordert von Uniper einen Beherrschungsvertrag mit finnischem Großaktionär Fortum, um eine Komplettübernahme zu ermöglichen.
Einer der Top-Performer im Dividenden-Index war in den vergangenen Monaten die Aktie der Münchener Rück. Aktuell gibt sie wieder etwas nach und notiert damit bei 209,60 Euro. Der Münchner Konzern und seine Erstversicherungstochter Ergo kommen mit ihren Sparprogrammen und der Digitalisierung ihres Geschäfts weiter voran. Wir verzahnen die Erst- und die Rückversicherung stärker, sagte der Vorstand am Mittwoch bei der Bilanzvorlage. Das soll Kosten senken und Doppelarbeit vermeiden helfen. Auch wandte sich der Manager der Münchner Rück erneut gegen einen möglichen Verkauf der Erstversicherungssparte, über den seit Jahren immer wieder spekuliert wird. Bei der Ergo-Tochter steht allerdings fast die Hälfte der für 2020 geplanten Einsparungen von knapp 400 Mio. Euro noch aus. Dabei soll vor allem der laufende Stellenabbau sowie Effizienzmaßnahmen dazu beitragen, dass die Münchner Rück ihren Gewinn im laufenden Jahr auf 2,5 Mrd. und im Jahr 2020 auf 2,8 Mrd. Euro steigern kann. Aber auch von den eigenen Einsparungen in der Rückversicherung erhofft sich das Unternehmen mehr Freiraum, um verstärkt in digitale Kompetenzen und digitale Geschäftsmodelle investieren zu können.
Derweil verteidigte der Finanzvorstand der Münchner Rück die Pläne, mit Dividende und Aktienrückkauf praktisch den gesamten Jahresgewinn von 2,3 Mrd. Euro an die Aktionäre zurückzugeben. Der Konzern habe immer die Wahl, sein Kapital in den Geschäftsausbau, in Übernahmen oder den Rückkauf eigener Aktien zu stecken, so der Manager. Wir haben einfach lange so gut verdient, dass wir uns das leisten können. Letztlich haben bei der Münchner Rück jährliche Aktienrückkäufe bereits Tradition, aber auch die zurückliegende Dividendenpolitik ist mehr als bemerkenswert. Schließlich hat das Management seit 2007 die Ausschüttung trotz mancher Verlustjahre beständig von 5,50 auf zuletzt 8,60 Euro erhöht. Die Anteilseigner kamen dadurch auch in den Genuss einer Rendite von durchschnittlich 5,0%. Und mit der für 2018 angekündigten Dividende von 9,25 Euro käme die Aktie der Münchener Rück auch weiterhin auf eine attraktive Kapitalrendite von 4,4%.
Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.
Leicht im Minus befindet sich heute auch die Fortum-Aktie aus dem Dividenden-Index. Gegenwärtig notiert sie damit bei 19,70 Euro. In die laufenden Verhandlungen des finnischen Versorgers um mehr Einfluss bei dem deutschen Energiekonzern Uniper kommt wieder mehr Bewegung. So hat in dieser Woche der US-Finanzinvestor Elliott das Management der Düsseldorfer weiter unter Druck gesetzt. Ellliott verlange die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung, teilte Uniper dabei mit. Der Hedgefonds fordert, dass Uniper einen Beherrschungsvertrag mit seinem finnischen Großaktionär Fortum vorbereiten soll. Die außerordentliche Aktionärsversammlung solle darüber abstimmen. Als Alternative habe Elliott vorgeschlagen, die Tagesordnung der am 22. Mai stattfindenden Hauptversammlung entsprechend zu ergänzen. Daraufhin erklärte Uniper, das Verlangen prüfen zu wollen und eine entsprechende Stellungnahme vorzubereiten.
Fortum hatte im August 2018 den 46,65%igen Anteil des von Eon abgespaltenen Unternehmens übernommen und hält aktuell knapp unter 50%. Eine komplette Übernahme wird derzeit allerdings durch ein Veto der russischen Kartellbehörden blockiert. Dabei geht es in erster Linie um das Wasseraufbereitungs-Geschäft von Uniper, das Russland als "strategisch" wichtig einstuft. Zuvor hatten die Finnen sogar den Vorwurf erhoben, das Uniper-Management habe in Russland aktiv gegen den Deal mit Eon gearbeitet. Auch hatte der für seine aktivistische Vorgehensweise bekannte Hedgefonds bereits auf der Hauptversammlung im vergangenen Jahr eine Sonderprüfung des Sachverhalts beantragt. Elliott hält derzeit immerhin direkt und mittels Finanzinstrumenten 17,84% an Uniper. Zuletzt war sogar darüber spekuliert worden, dass sich Fortum in dieser Sache mit Elliott verbünden könnte. Zumal Fortum dem Uniper-Management jüngst erneut mangelnde Kooperationsbereitschaft vorwarf. Als nächstes sollen nun aber in Gesprächen zwischen beiden Energiekonzernen alle Optionen für das weitere Vorgehen ausgelotet werden.
Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.
Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.
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