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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: EQT investiert in australischen Bildungssoftware-Anbieter Compass und Adyen will zusammen mit SAP mobile Bezahllösungen entwickeln

In Anbetracht der für Freitag erwarteten US-Arbeitsmarktdaten gibt der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Dienstag leicht auf 120,88 Punkte nach. Privat-Equity-Investor EQT beteiligt sich am SaaS-Softwareanbieter Compass, um neben dem Wachstumskurs dessen Innovations- und Bildungssoftwarelösungen zu unterstützen. Payment-Spezialist Adyen soll die von SAP angebotene softwarebasierte Kassenlösung “SAP Customer Checkout“ um neue kontaktlose Zahlungsfunktionen erweitern.

 

Eine durchaus beachtliche Kursperformance zeigte in den letzten Monaten im Qualitäts-Index die Aktie von EQT Partners, die am Dienstag aber Abgaben von 2,0 % auf 29,30 Euro verzeichnet. Für ordentlichen Schwung sorgen aber zuletzt bei dem Titel des schwedischen Finanzinvestors neben Zinssenkungshoffnungen vor allem die vielsprechenden Investmentpläne. Dabei beteiligte sich EQT erst im Juli, zusammen mit der Holding des Logistikunternehmers Klaus-Michael Kühne, mit gut 35,0 % an dem deutschen Reise- und Transportunternehmen Flix. Und vor gut einer Woche wurde eine weitere zukunftsträchtige Beteiligung bekanntgegeben. Demnach investierte der Private-Equity-Investor in den australischen Softwareentwickler Compass, um dessen Innovations- und Bildungssoftwarelösungen zu unterstützen. Das 2010 gegründete IT-Unternehmen bietet dabei eine Cloud-basierte Schulverwaltungsplattform, die auf den Bildungsmarkt ausgerichtet ist. EQT beteiligt sich demnach vor allem an dem SaaS-Softwareanbieter, um letztlich den globalen Wachstumskurs des Unternehmens und weitere Produktinnovation zu beschleunigen. Derzeit werden die Software-Anwendungen von Compass von mehr als 3.000 Schulen und über 4,0 Mio. Eltern, Lehrern und Schülern genutzt. Seit kurzem bietet der Plattformbetreiber seine innovativen Bildungslösungen auch Nutzern in Irland und Großbritannien an. Mit der Unterstützung von EQT dürfte es für die IT-Tochter nun auch leichter sein, in Australien und den Schlüsselmärkten weiter zu wachsen, und dies in einer Zeit, in der zahlreiche Schulen ihre Systeme modernisieren und z.B. auf Cloud-Lösungen umstellen. In diesem Umfeld ist Compass jedenfalls gut positioniert, seine Cloud-Plattform mit mehr als 40 Modulen und eingebetteten Zahlungsangeboten zahlreichen Bildungsträgern offerieren zu können.

Die Investition von EQT in den australischen Cloud-Spezialisten unterstreicht auch das Engagement der Beteiligungsgesellschaft, sowohl den globalen Bildungs- als auch den Technologiesektor voranzubringen. Bis heute haben die Schweden weltweit über ihres Investmentfonds mehr als 60 Plattforminvestitionen in diesen Sektoren mit einer Gesamtbewertung von über 65,0 Mrd. USD getätigt. Dies spiegelt jedenfalls EQTs Bereitschaft wider, bei der Entwicklung innovativer Lösungen für Schüler, Eltern und Lehrer, verteilt über die gesamte Technologielandschaft zu helfen. In Compass investierte EQT jedenfalls über seine “MMG-Fonds“ (Mid-Market Growth), über die die Gesellschaft im asiatisch-pazifischen Raum wichtige Portfolio-Strategien im Software- und Technologiedienstleistungssektor umsetzen kann. EQT ist in Deutschland investment-technisch auch schon länger aktiv, und war im Jahr 2021 sogar mit an der Übernahme von Zooplus beteiligt. Eine Beteiligungen hierzulande war auch die damalige Abspaltung des Duftstoff- und Aromaherstellers Symrise, den die Schweden 2001 erworben und 2006 an der Frankfurter Börse platzieren konnten.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Einer der wenigen Gewinner im Qualitäts-Index ist am Dienstag die Aktie von Adyen, die dabei um 0,5 % auf aktuell 1.313,00 Euro ansteigt. Operativ läuft es für den Zahlungsabwickler derzeit wieder gut, zudem wurde Adyen Ende August vom deutschen Software-Unternehmen SAP sogar zum bevorzugten Technologiepartner gemacht. Beide Unternehmen wollen demnach künftig im Bereich mobiler Bezahlmöglichkeiten kooperieren. Für die Niederländer, die bislang den Zahlungsverkehr im Onlinebereich und von stationären Einzelhändlern vereinfachen, wäre dies wohl wie ein Ritterschlag. Laut Adyen und SAP ist das Ziel der Zusammenarbeit, neben Barzahlung und EC-Karte dem Kunden über kontaktlose Zahlungen ein schnelles und bequemes Bezahlerlebnis über alle Kanäle hinweg zu schaffen. Derweil bietet SAP mit seiner Anwendung “SAP Customer Checkout“ eine integrierte softwarebasierte Kassenlösung für den Einzelhandel sowie den Merchandising- und Catering-Bereich an, die nun mit Hilfe von Adyen um neue Funktionen weiterentwickelt werden soll. Händler und Endkunden erwarten gerade beim Bezahlvorgang Flexibilität und verschiedene Zahlungsmethoden, erklärte der SAP Customer Checkout-Entwicklungsleiter. Das klassische Bargeld wird zudem immer mehr durch digitale und mobile Zahlungsmethoden ersetzt.

Adyen hat nun im Zuge der Zusammenarbeit seine eigenen Bezahlterminals in die SAP Customer Checkout-Lösungen integriert, was die Verarbeitung von Zahlungen über Kreditkarten, Banküberweisungen, Lastschriften und andere Zahlungsmethoden für SAP-Kunden möglich macht. Die neue Partnerschaft mit SAP zeigt letztlich Adyen`s kontinuierliches Engagement, Händlern zu helfen, ein einheitliches, einfaches und sicheres Zahlungserlebnis zu bieten. Derzeit offeriert das Unternehmen mit seinen Online-, Mobil- oder In-store-Payment-Plattformen für angeschlossene Einzelhändler schon jetzt bis zu 250 verschiedene Bezahlmöglichkeiten. Adyen hat inzwischen sogar Niederlassungen auf der ganzen Welt, und arbeitet mit zahlreichen Kunden wie eBay, H&M und Meta Platforms sowie dem Luxuslabel Prada zusammen. Dank der von den Niederländern entwickelten Software- und Hardware-Lösungen können sie alle Arten von kontaktlosen Zahlungen darunter kontaktlose Kredit- und Debitkarten, Apple Pay und andere digitale Wallets anbieten.