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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Mit diesen Neuprodukteinführungen wollen Evolution Gaming und Geberit in 2023 wieder durchstarten

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index zeigt sich am Mittwoch nach den gestrigen geldpolitischen Aussagen des US-Notenbankchefs leicht im Minus bei 120,90 Punkten. Software-Entwickler Evolution kündigt für dieses Jahr rund 100 neue Gaming-Produkte an und wächst im Jahr 2022 allein in Asien und Amerika um über 60 %. Sanitärtechnik-Hersteller Geberit vermeldet trotz schwierigem Umfeld erfolgreiche Produkteinführungen und überrascht in Q4 mit starkem Wachstum außerhalb Europas.

 

Eine solide Kurserholung legte im Qualitäts-Index in den letzten Wochen die Aktie von Evolution Gaming hin. Am Mittwoch liegt sie aber kaum unverändert bei 117,80 Euro. Der jüngste Anstieg kommt auch nicht überraschend, schließlich konnte der schwedische Casino-Softwarespezialist für das abgelaufene Jahr teilweise erneut Rekordzahlen vorlegen. Die Nachfrage nach den digitalen Lösungen und entsprechenden Dienstleistungen rund um Live- und Online-Casinospiele ist jedenfalls auch nach den boomenden Zeiten in den Jahren 2020 und 2021 ungebrochen hoch. Evolution gilt dabei als führender B2B-Anbieter für Live-Casinospiele mit der Konzentration auf Europa, Asien, Südamerika und die USA. Dem Unternehmen kommen dabei die weltweit abnehmenden regulatorischer Hürden für Online-Casinobetreiber sowie die zunehmenden Internet-Casino-Nutzerzahlen zugute. Für den Software-Entwickler sprechen diesbezüglich die innovativen Produkte, zuverlässige Kundendienstleistungen sowie die Fokussierung auf die für Online-Casinospieler so wichtige Gaming-“Live“-Erfahrung. Inzwischen werden von Evolution auch über 500 Gaming-orientierte Firmenkunden betreut, zu den unter anderem auch die US-Casinobetreiber MGM, Caesars Entertainment und Wynn gehören. Und dies hat auch dazu geführt, dass die Schweden im Jahr 2022 in den USA und Asien um über 60 % gewachsen sind. Unterstützt wurden die Casino-Geschäfte und die weltweite Expansion des Unternehmens über die Jahre aber auch von Zukäufen. Von 2020 bis Ende 2022 kaufte das Evolution-Management strategisch passende Software-Firmen wie NetEnt, Big Time Gaming oder auch den Slot-Gaming-Spezialisten No Limit City. Und vor allem mit der Tochter No Limit City ist Evolution sogar zum weltweit größten Online-basierten Slot-Gaming-Anbieter aufgestiegen.

 

Allerdings blieb nach den Übernahmen die Random Number Generator (RNG)-Softwaresparte bislang hinter den Erwartungen zurück. Dennoch dürfte 2023 erneut ein herausragendes Jahr für das Unternehmen, das anteilige Gebühren durch die Nutzung der lizensierten Live- und RNG-Software in den Casinos verdient, werden. Vor allem, weil Evolution für dieses Jahr rund 100 neue Spielprodukte angekündigt hat, nach 88 im Jahr 2022. Zudem soll der Bereich rund um Live-Casinospiel-Studios in den USA, Südamerika und Spanien weiter ausgebaut werden. Das erste Live-Studio wurde bereits 2018 im US-Bundestaat New Jersey gestartet. Und der Erfolg der gegründeten Casinospiel-Studios gibt dem Software-Anbieter durchaus recht. Erst Mitte November wurde in den USA von Evolution das mittlerweile 5. Live-Streaming-Studio in dem Land eröffnet. Das derzeit weiterhin stark nachgefragte Online-Casino-Marktumfeld verfügt also weiterhin über beachtliches Expansionspotenzial inklusive hoher Margen aus dem B2B-Geschäft. Zusätzlich profitiert das Unternehmen dabei von der fortschreitenden Deregulierung vieler Spiele- und Casinomärkte.

 

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Ein Top-Performer war im Zuge der jüngsten Markterholung in den vergangenen Monaten im Qualitäts-Index auch die Aktie von Geberit. Am Mittwoch liegt der Kurs auch wieder mit 0,4 % im Plus bei 532,00 Euro. Allerdings war das vergangene Geschäftsjahr für den Sanitärtechnik-Hersteller alles andere als einfach. Der starke Schweizer Franken war dabei nur einer von vielen Belastungsfaktoren. Dennoch konnte der europäische Marktführer im Bereich Sanitärprodukte zuletzt auch Erfolge einfahren. Zwar hat Geberit mit plus 5 % in den letzten 12 Monaten wechselkursbereinigt mehr verkauft als noch im Jahr 2021. Die zuvor beachtliche Wachstumsdynamik war aber bereits im 3. Quartal zum Erliegen gekommen. Ausgebremst wurde das Geschäft rund um den Haus- und Wohnungsbau dabei von den enormen Preisanstiegen bei Rohmaterialien, die die gesamte europäische Baubranche hart getroffen haben. Dem Schweizer Spezialisten für Installations- und Spülsysteme in Sanitärräumen machten neben dem starken Franken im vergangenen Jahr unter anderem auch die hohen Energiekosten zu schaffen. Durch die Energiekrise war für Geberit jedenfalls eine Verschiebung der Nachfrage nach Sanitär- zu Heizungslösungen zu spüren. Außerdem erlebte das Unternehmen in 2022 auch einen nachlassenden “Home-Improvement“-Trend, der durch die Corona-Pandemie und Home-Office-Möglichkeiten europaweit beschleunigt wurde.

Und trotz schwieriger Marktphase lag die EBITDA-Marge zuletzt bei beachtlichen 27 %. Erfreut zeigte sich das Management zudem auch über die jüngst erfolgreichen Neuprodukteinführungen sowie ein überraschend starkes Wachstum in den neu erschlossenen Märkten außerhalb Europas. Allerdings ist Geberit als marktführender Anbieter von Sanitärkomponenten für Wohngebäude und Gewerbeeinrichtungen auch in der Position, Preiserhöhungen durchzusetzen, was im letzten Jahr letztlich vor allem der Margenverteidigung gedient hat. Laut Vorstand haben sich die relevanten Rohmaterialpreise schon im 4. Quartal gegenüber dem hohen Niveau des Vorquartals wieder leicht rückläufig entwickeln.