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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Novozymes legt nach starken 12-Monats-Enzymgeschäften für 2022 ein Rekordjahr hin und Sartorius Stedim bestätigt anvisierten Umsatzzielwert von 4,4 Mrd. Euro

Vor den wichtigen Notenbanksitzungen der Fed und EZB fehlen dem TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Montag zunächst neue Impulse. Am Nachmittag liegt der Index folglich leicht im Minus bei 120,90 Punkten. Bakterien-Hersteller Novozymes wächst organisch in 2022 um 9 % und profitierte unter anderem von starker Bioenergie-Nachfrage (+25 %). Sartorius Stedim will bis 2025 dank innovativer Labor-Dienste von 3,49 Mrd. im letzten Jahr auf rund 4,4 Mrd. Euro wachsen, bei gleichbleibender Marge von 35 %.

 

Mit einem leichten Kursanstieg auf aktuell 47,35 Euro präsentiert sich am Montag im Qualitäts-Index die Aktie von Novozymes als Tagesfavorit. Die Anteilsscheine haben sich von ihren jüngsten Tiefs aber noch nicht erholen können, da die möglicherweise teure Fusion mit dem Wettbewerber Chr. Hansen im Raum steht. Operativ läuft es aber für den dänischen Hersteller von Enzymen und Mikroorganismen weiterhin gut. Immerhin wurden vom Management für Novozymes in der Vorwoche Rekordzahlen für 2022 vorgelegt. Dabei kletterten die globalen Erlöse trotz schwieriger Umstände im letzten Jahr organisch um 9 %, was der höchste Zuwachs aus eigener Kraft innerhalb der letzten 10 Jahre war. Einer der Wachstumstreiber war diesbezüglich das auf Nachhaltigkeit ausgelegte Produktsortiment für die Nahrungsmittel- und Getränkebranche (+10 %). Außerdem legte Novozymes` Absatz rund um Bioenergie dank boomender US-Bioethanol-Produktion und weltweit hoher Biodiesel-Nachfrage in den letzten 12 Monaten deutlich um 25 % zu. Derzeit verfügt der Spezialist für Bakterien und Mikroorganismen auch über teils dynamisch wachsende Absatzmärkte. Allein in Südamerika und Asien zogen die Jahresumsätze zuletzt um 16 % bzw. 10 % an. Bei den weit über 700 Produkten reicht das Angebotsspektrum bei Novozymes dabei von der Herstellung von Biokraftstoffen über die Produktion von Transfetten, bis hin zur Produktion von technischen Enzymen für die Leder- und Textilwirtschaft. Und im Jahr 2022 wurden von dem Unternehmen erstmals rund 11 % der Jahreseinnahmen in die Produktforschung investiert und zugleich 26 neue Bio-basierte Enzymanwendungen am Markt eingeführt.

Zuletzt belieferte Novozymes auch verstärkt die Hersteller von Biopharmaprodukten, sowie Unternehmen, die sich auf Bioenergie und Abwasseraufbereitung spezialisiert haben. Mittlerweile kann sich der Enzymproduzent über ein Kundenspektrum aus weltweit über 30 Industrien freuen. Novozymes hat dank der globalen Präsenz, des einzigartigen Portfolios sowie der hohen Nachfrage nach nachhaltigen „Bio-Solutions“ wieder ein außergewöhnlich erfolgreiches Geschäftsjahr hingelegt, betonte der Vorstand in der Vorwoche. Und unsere Wachstumsambitionen wollen wir mit dem Zusammenschluss von Chr. Hansen noch einmal beschleunigen, so der Manager. Das von Novozymes betriebene Geschäft mit Mikroorganismen und Bakterien war obendrein auch erneut sehr rentabel. Die 2022er-EBIT-Marge lag jedenfalls bei 26 %, und auch die erzielte Rendite auf das eingesetzte Kapital konnte mit 18 % überzeugen. Für 2023 wird zudem mit einem Umsatzplus zwischen 4 und 7 % gerechnet, angesichts zahlreicher Preissteigerungen und höheren Volumenverkäufen.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Einen kräftigen Anstieg konnte in der letzten Woche im Qualitäts-Index dagegen die Aktie von Sartorius Stedim Biotech hinlegen. Am heutigen Montag liegt sie auch erneut mit 0,5 % im Plus bei 325,50 Euro. Auch die Papiere des bio-medizinischen Labordienstleisters hatten von robusten Zahlen für das Gesamtjahr 2022 in der Vorwoche profitiert. Nach einem starken Plus in den Corona-beeinflussten Boomzeiten 2020 und 2021 war auch erneut ein beachtliches zweistelliges Wachstum von gut 15 % auf 3,49 Mrd. Euro erzielt worden. Rund 2 % davon wurden aber über die jüngst getätigten Akquisitionen erreicht. So wurde das Zuliefergeschäft von Sartorius Stedim rund um „Bioprocess Solutions“ im letzten Jahr unter anderem von den Übernahmen der Gentherapie-Spezialisten CellGenix und Xell unterstützt. Durch die gezielten Zukäufe verfügt die französische Sartorius-Tochter als Laborausrüster aber mittlerweile auch über ein einzigartiges Technologie-Portfolio, das nahezu alle wichtigen Schritte der bio-pharmazeutischen Arzneimittel-Herstellung abdeckt. Sartorius Stedim konnte aber für 2022 ein Wachstum verteilt über alle Sparten und Produkte vermelden. Nur von dem sich zuletzt ändernden makro-ökonomischen Umfeld und dem wieder normalisierten Auftragseingang im Zuge der abflauenden Corona-Pandemie wurde das Geschäft etwas ausgebremst. Wichtige Wachstumsimpulse kamen dabei in den letzten 12 Monaten aus allen Regionen außer China, wobei Amerika das stärkste Plus auswies.

Ende des Jahres war aber der Ordereingang bei dem Laborzulieferer angesichts einer "Nachfrage-Normalisierung" um rund 13 % auf 3,31 Mrd. Euro zurückgegangen. Ohne Covid-19-Einflüsse wäre er aber laut Sartorius Stedim leicht gestiegen. Allerdings horten die Kunden aus dem Pharmabereich inzwischen weniger Bestände, da sich die Lieferketten-Probleme in den letzten Monaten entspannt haben. Das Management konnte aber für 2022 ein weiteres profitables Jahr mit einer operativen Marge (EBITDA) von 35 % verkünden. Mit dieser Renditestärke wurde auch der Ausblick bis 2025 leicht angehoben, der trotz eines leicht schwächeren Wachstums im Jahr 2023 einen Umsatzanstieg bis dahin auf gut 4,4 Mrd. Euro in Aussicht stellt. In dieser Zeit sollte Sartorius Stedim dabei auch weiterhin davon profitieren, dass die operativen Zugangsbarrieren für Wettbewerber im medizinischen Labor-Geschäft weiterhin hoch bleiben dürften.