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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Payment-Anbieter Adyen erwartet für 2023 erneut über 30 % Wachstum und British American Tobacco steigt in den USA zur Nr. 1 im E-Zigarettenmarkt auf

Angesichts der heutigen Zinsentscheidung der EZB tendiert der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Donnerstag wieder leicht im Plus. Am Nachmittag liegt er folglich mit 0,8 % im Plus bei 120,80 Punkten. Adyen fokussiert seine 2023er-Expansionspläne auf Nordamerika sowie Asien und hat mittlerweile über 4.500 globale Kunden. Zigaretten-Spezialist British American Tobacco verfügt in Krisenzeiten über robuste Portfoliomarken und notiert derzeit nur mit einem 2024er-KGV von 7.

 

Im gestrigen Marktumfeld war im Qualitäts-Index die Aktie von Adyen eine der wenigen Gewinner. Am Donnerstag liegt auch wieder leicht im Plus bei 1.398,00 Euro. Dabei gehen die aktuellen Marktturbulenzen nicht ganz spurlos an dem niederländischen Zahlungsabwickler vorbei. Auch wenn das Unternehmen noch immer beeindruckende Wachstumszahlen vorlegt, und als Pionier in seiner Nische gilt. Letztlich bietet Adyen mit seinen digitalen End-to-End-Plattformen innovative Bezahllösungen sowie Daten- und finanzbasierte Management-Dienstleistungen. Derzeit können Kunden, die die Abwicklungs-Software des Unternehmens in ihre eigenen Online-, Mobile- oder In-Store-Zahlungssysteme integrieren, sofort über 250 verschiedene digitale Bezahlsysteme unterschiedlichster Anbieter nutzen. Hierzu gehören neben Kredit- und Debit-Karten auch Mobile-Wallets und andere Apps wie Apple Pay. Die flexiblen Anwendungsmöglichkeiten machen Adyen damit zum breit diversifizierten Anbieter im stark wachsenden Zahlungsabwicklungsmarkt. Selbst eBay hat seinen bisherigen Zahlungsdienstleister Paypal ausgetauscht, und nutzt seit 4 Jahren hauptsächlich die Technologien der Niederländer. Und die Zuwachsraten, was Kundenzahlen und Volumenabwicklungen betrifft, sind seit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 explodiert. Dabei profitiert Adyen insbesondere vom globalen Trend hin zum bargeldlosen Bezahlen sowie dem immer effizienteren Zusammenspiel von Online- und Offline-Handel. Das ehemalige Start-up-Unternehmen mit seinen mittlerweile über 4.500 globalen Kunden wickelte jedenfalls im Jahr 2021 rund 70 % mehr Zahlungsvolumen weltweit ab, im letzten Jahr dann noch einmal fast 50 % mehr.

Das stärkste reine Umsatzwachstum kam bei Adyen in den letzten 12 Monaten mit Plus 57 % aus der EMEA-Region, zu der Europa, der Mittlere Osten und Afrika gehören. Die wichtigsten Treiber waren im Jahr 2022 aber vor allem Nordamerika und der asiatisch/pazifische Raum, die zusammen gut 48 % an Erlöszuwächse brachten. Und in diese beiden wichtigen Märkte will das Adyen-Management auch die Expansion aggressiv forcieren, was allerdings zunächst auf die Margen drücken dürfte. Dazu agieren dort bereits US-Payment-Anbieter wie Stripe und Square, oder auch Apple und Google, und bieten eigene Zahlungssysteme an. Ayden hat damit teils zahlungskräftige und ebenfalls aggressive Konkurrenten, die nur an schnellem Wachstum und Marktanteilsgewinnen interessiert sind. Was aber beeindruckend an den Expansionsbestrebungen des Zahlungsdienstleister ist, war auch die weiterhin beständig zunehmende Mitarbeiterzahl. Bis Ende 2022 stieg die Zahl der weltweiten Vollzeit-Beschäftigten bei Ayden um 53 % auf nunmehr 3.332 an. Und die Unternehmensführung erwartet für dieses Jahr einen ähnlichen Zuwachs, jedoch auf kurzfristige Sicht zu Lasten der operativen Marge. Umsatztechnisch soll dabei das Geschäft gruppenweit um rund 33 % zulegen, dennoch ist die Aktie mit einem KUV von aktuell 23 nicht ganz billig.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Leichte Zugewinne auf 34,55 Euro zeigt nach dem monatelangen Abschwung am Donnerstag im Qualitäts-Index auch die Aktie von British American Tobacco. Dabei laufen die Verkaufsgeschäfte des britischen Tabakproduzenten und E-Zigaretten-Vermarkters eigentlich gut. Dennoch notieren die Anteilsscheine auf einem durchaus viel zu niedrigem Niveau und bieten eine fürstliche Dividendenrendite von über 7 %. In stürmischen Zeiten wird eigentlich das Portfolio von British American Tobacco, zu dem Zigarettenmarken wie Camel, Lucky Strike, Pall Mall und Dunhill gehören, von Investoren noch mehr wertgeschätzt. Zumal inzwischen auch eine ganze Reihe an neuen Produkten wie E-Zigaretten und Tabak zum Erhitzen entwickelt wurden. Allerdings ist die Sparte mit Marken wie “Glo“ und “Vuse“ trotz eines zuletzt starken Wachstums nach wie vor nur ein kleiner Teil der Gruppe. Mit dem als “Non-Combustible Products“ bezeichneten Alternativ-Sortiment will British American Tobacco jedenfalls zurück zu alten Wachstumsraten und strebt damit auch eine wieder höhere Börsenbewertung an. Das Management rechnet aber erst für 2024 für diesen Bereich mit einer Gewinnausweisung.

Der Umsatz mit diesen Ersatzprodukten zog bei den Briten aber im Jahr 2022 um mehr als 40 % auf 2,9 Mrd. GBP an. Bis 2025 soll er sogar auf bis zu 5 Mrd. GBP steigen. Zudem wurde jüngst auch bekannt, dass der Tabakspezialist im letzten Jahr auf dem weltweit größten Markt für E-Zigaretten, den USA, erstmals zum Marktführer ausgestiegen ist. In Amerika wartet British American Tobacco allerdings noch immer auf die Zulassung seiner “Vuse Alto“-E-Produktreihe, durch die FDA-Gesundheitsbehörde. Sollte es hier positive Neuigkeiten geben, wären starke Impulse für die Aktie zu erwarten. Auch, weil zuvor schon die Mentholvarianten der Vuse-E-Zigarettenmarken “Vibe“ und “Ciro“ abgelehnt wurden. Aktuell notiert die Aktie von British American Tobacco nur mit einem 2024er-KGV von 7, während der Branchendurchschnitt bei 10 liegt.