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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Siemens Healthineers will trotz Q2-Belastungen in diesem Jahr fast 8 % wachsen und Evolution Gaming startet mit Partner erste “Mega Ball“-Gaming-Show in Kanada

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index gibt am Mittwoch nach den neuen US-Verbraucherpreisdaten leicht um 0,8 % auf 120,90 Punkte nach. Siemens Healthineers wächst bereinigt in Q2 um über 11,0 %, Abschreibungen und der Diagnostik-Umbau drücken aber kurzfristig auf die Gewinnentwicklung. Softwareentwickler Evolution will künftig über sein Live-Streaming-Studio in Vancouver erstmals die beliebte Gaming-Show ”Mega Ball” für Spieler in Nordamerika ermöglichen.

 

Trotz relativ guter Zahlen verbucht im Qualitäts-Index am Mittwoch die Aktie von Siemens Healthineers kräftige Abgaben und fällt dabei auf aktuell 52,55 Euro. Insgesamt vergessen die Anleger aber heute, dass der Medizintechnik-Geräteanbieter von etlichen globalen Branchentrends, wie der Überalterung der Gesellschaft und dem weltweit zunehmenden Wohlstand, profitiert. Zumal zu den Kernbereichen des Unternehmens neben der Bildgebungs- und Labordiagnostiksparte auch noch digitale Gesundheitsservices und Krankenhaus-Management gehören. Kurzfristig ist Siemens Healthineers allerdings aufgrund der Kosten für den Diagnostik-Umbau sowie der Neuaufstellung des Robotikgeschäfts unter Druck. Noch im 1. Quartal glänzte die Gruppe mit einem hohen Auftragsbestand, Preiserhöhungen und dem beeindruckenden Kostenmanagement. Mit dem heutigen Bericht zum 2. Quartal (Ende März) zeigte sich jedoch ein gemischtes Bild. Denn während die Bildgebungssparte, der US-Krebsspezialist Varian sowie die Präzisionsmedizin bei Siemens Healthineers zulegten, blieb die Entwicklung in der Diagnostik nach dem Wegfall von Corona-bezogenen Geschäften gedämpft. Vom Vorstand wurde aber die Prognose für das laufende Jahr 2022/23 (Ende Sept.) trotz stärkerem Euro insgesamt bestätigt. Die Risiken in der Diagnostiksparte dürften damit auch kurzfristig weiterhin ein Belastungsfaktor für die Aktie sein. Doch Siemens Healthineers ist global bestens aufgestellt, um im lukrativen Medizintechnikmarkt langfristig beständig zu wachsen. Auch wenn im jüngsten Quartal die Abschreibungen im Robotikgeschäft des Segments Advanced Therapies den Gewinn von 579 Mio. im Vorjahr auf 105 Mio. Euro gedrückt haben. Hauptgrund war die vom Management getroffene Entscheidung, einen Teil des endovaskulären Robotikgeschäfts einzustellen.

An den langfristig positiven Aussichten der Siemens-Tochter ändert dies aber kaum etwas. Zumal das kleinere Kardiologie-Geschäft die Erwartungen nicht erfüllt hat. Den Bereich mit robotergestützten Operationen hatte Siemens Healthineers mit dem 2019er-Zukauf des US-Spezialisten Corindus für rund 1,1 Mrd. USD ausgebaut und in die Sparte mit Präzisionsmedizin (Advanced Therapies) eingegliedert. Damals war die Übernahme für den Gesundheits-Dienstleister eine Wette auf die Zukunft, da das Geschäft nur geringe Umsätze erzielte. Dem Vorstand zufolge will sich Siemens Healthineers künftig hier nur noch auf Anwendungen für Gefäßinterventionen in der Neurologie konzentrieren. Der Umsatz des Unternehmens sank zwar in den letzten 3 Monaten um 2,1 % auf 5,35 Mrd. Euro, bereinigt um die Corona-Schnelltests stieg er aber um 11,2 %. Vor allem die Bildgebungssparte zeigte sich dabei erneut robust und erzielte ebenso ein zweistelliges Wachstum wie Varian. Und bis Ende September strebt Siemens Healthineers auch weiterhin ein Erlöswachstum von 6 bis 8 % an. Zudem kommt der Medizintechnikhersteller trotz zahlreicher Herausforderungen auch noch immer auf eine solide Reinmarge von 10 %.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Ein Top-Performer war im Zuge der Markterholung bis in den April hinein im Qualitäts-Index die Aktie von Evolution Gaming. Am Mittwoch liegt sie auch wieder leicht im Plus bei aktuell 116,20 Euro. Schließlich laufen die Casino-Geschäfte und die weltweite Expansion des schwedischen B2B-Softwarespezialisten weiterhin bestens. Das Interesse an den digitalen Lösungen und entsprechenden Dienstleistungen rund um Live- und Online-Casinospiele bleibt selbst nach den Pandemie-getriebenen Umsatzboomzeiten in 2020 und 2021 ungebrochen hoch. Dies belegen die erneut um über 30 % auf 429 Mio. Euro gestiegenen Q1-Einnahmen. Evolution baut dabei auch weiter auf Partnerschaften, wie zuletzt die mit der British Columbia Lottery Corp. (BCLC) verkündete Zusammenarbeit, die die beliebte Gaming-Show ”Mega Ball” für Spieler in Kanada ermöglichen soll. Die kanadische Lotteriegesellschaft ist damit der erste Kunde des Software- Entwicklers, der mit dem Start von Mega Ball auf dem nordamerikanischen Markt über die eigenen Studios diesbezüglich unterstützt wird. Evolution nutzt dafür erstmals sein auf Gaming-basiertes Live-Streaming-Studio in Vancouver. BCLC gehört dabei aber schon länger zum Kundenkreis der Schweden. Bereits kurz nach der Eröffnung des kanadischen Evolution-Studios in 2018 schlossen beide Unternehmen einen Vertrag über Live-Casinospiele, was sich damals zum ersten regulierten kanadischen Casino-Spielangebot entwickelte.

Und die künftig Live-gestreamten Mega Ball-Sendungen sollen die bisherigen online Gaming-Angebote von BCLC in Kanada, die nur über die Webseite “PlayNow.com“ spielbar sind, erweitern. Evolution selbst hatte im November sein mittlerweile 5. Live-Streaming-Studio in den USA eröffnet, und adressiert dort vor allem US-Spieler sowie den nach wie vor stark wachsenden iGaming-Markt. Angeboten werden dabei sämtliche internetbasierende Casinospiele wie Blackjack, Craps oder auch Slot-Games. Und mittlerweile werden von Evolution weltweit über 500 Gaming-orientierte Firmenkunden betreut, zu den unter anderem auch einige große US-Casinobetreiber gehören. Dabei verdient das Unternehmen mit seinen Software-B2B-Anwendungen anteilige Gebühren, die durch die Nutzung der lizenzierten Live- und RNG-Software von den jeweiligen Online-Casinos gezahlt werden.